Wenn am Ende vom Geld noch ganz schön viel Monat bleibt, sind Kreativität und Solidarität gefragt: Vier Frauen verbünden sich gegen die Altersarmut, denn die ist immer noch meistens weiblich …
Schlecht bezahlte Berufe, Scheidungen, aber auch die Höhen und Tiefen einer Künstlerinnenexistenz oder ein leichtsinniger Hang zu den schönen Dingen des Lebens – die Gründe für Altersarmut sind so vielfältig wie weibliche Biografien. Um dem chronischen Geldmangel zu begegnen, helfen nur Kreativität und Solidarität. Erika, die pensionierte Volksschullehrerin, Lilli, die erfolglose Musikerin, Anna, die verwitwete Verschwenderin, und Ursula, Krankenschwester mit einem fatalen Hang zu exotischen Liebesbeziehungen, erfinden „Omas Kurse“ und veranstalten Wohnungsflohmärkte, backen Torten und bewirtschaften Erikas Schrebergarten. Als das alles jedoch nicht reicht, beschließen sie, ihr Glück mit illegalen Methoden zu versuchen …
Über die Autorin:
Susanne Scholl wurde 1949 in Wien geboren. Sie studierte Slawistik in Rom und Moskau. Später war sie langjährige ORF-Korrespondentin in und aus Moskau. Susanne Scholl hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wichtige Preise für ihre journalistische Arbeit und ihr menschenrechtliches Engagement erhalten, u. a. den Concordia Preis und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Zuletzt erschienen: „Emma schweigt“ (2013), „Warten auf Gianni“ (2016), „Wachtraum“ (2017), „Die Damen des Hauses“ (2019), sowie eben „Omas Bankraub“ (2022).
oepb-Rezension:
Das Buch „plaudert aus dem Leben“ der vier Freundinnen Anna, Ursula, Lilly und Erika.
Erika, eine Volksschullehrerin, geht in drei Monaten in Pension, alle anderen sind schon im Ruhestand. Alle vier leben im wunderschönen Wien zu Zeiten von Covid-19 und alle haben aus unterschiedlichen Gründen Geldsorgen.
Anna war Redakteurin bei einem renommierten Verlag für wissenschaftliche Publikationen und ihr verstorbener Gatte war Arzt. Sie erhält eine ausreichende eigene Pension und zusätzlich die Witwenrente ihres Ehemanns. Trotzdem reicht das Geld nicht aus, weil Anna eben nicht mit Geld umgehen kann und sie regelmäßig eine regelrechte Kaufwut überkommt.
Ursula ist eine begabte Sängerin, die von ihrem Beruf aber nie wirklich leben konnte. Lilly war Krankenschwester und arbeitete auch viel und hart im Ausland.
Die Frauen verbünden sich und versuchen gemeinsam eine Lösung für ihren Geldmangel zu finden. Dabei haben sie die unterschiedlichsten Ideen und probieren so einiges mit mehr oder weniger Erfolg aus.
Wir waren von dem Buch angetan, nachdem der Titel doch ein wenig überrascht hatte. Im Lauf der Geschichte lernt man die vier Damen immer besser kennen. Man mag ihre unterschiedlichen Charaktere, sowie die Familien- und Lebensgeschichten, von denen im Buch erzählt wird. Auch Sexualität im Alter kommt hier zur Sprache. Der Schreibstil ist schlicht, oftmals amüsant und sehr gut lesbar.
Fazit: Ein wunderbares Buch für einen unterhaltsamen Lesenachmittag und -abend.
Omas Bankraub
Roman von Susanne Scholl
Hardcover, 224 Seiten
ISBN 978 3 7017 1761 3
Zum Preis von € 25,00
Erschienen bei Residenzverlag
Direkt zu bestellen bitte hier:
Weitere Rezensionen des Residenz Verlages bei uns bitte hier: