Das, was die Spatzen seit gestern Abend vermehrt und lautstark von den Favoritener Hausdächern gepfiffen hatten, wurden nun heute Mittag zur Gewissheit: Andreas Ogris, der bisherige Coach der Austria-Amateure beerbt mit sofortiger Wirkung den seit Sommer 2014 im Amt gewesenen glücklosen Gerald Baumgartner als Trainer des FK Austria Wien.
Nach dem Rückrunden-Fehlstart und den zuletzt neuerlich gesunkenen Europa-League-Qualifikations-Chancen hatte die Wiener Austria reagieren müssen und Trainer Gerald Baumgartner beurlaubt. Das 0 : 1 am Samstagabend im Heimspiel gegen die SV Ried, sowie der Absturz auf den siebenten Tabellenplatz in der Bundesliga wurden zum persönlichen Schlusspunkt für den 50jährigen, dessen interimistischer Nachfolger bis Saisonende nun die 50jährige Austria-Legende Andreas Ogris ist.
„Wir haben nach dem Spiel eingehende Diskussionen geführt, sehen unsere sportlichen Mindestziele sehr gefährdet, müssen als Klub-Verantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und Impulse setzen. Demnach habe ich dem Präsidium und Vorstand einen Vorschlag unterbreitet, der einstimmig angenommen wurde.“, erläuterte Sportdirektor Franz Wohlfahrt. „Wir bedauern diesen Schritt, natürlich ist das keine schöne Situation für alle Beteiligten. Jetzt ist aber der Zeitpunkt, wo wir ein Zeichen setzen mussten, um die sportliche Talfahrt zu stoppen.“, erklärt AG-Vorstand Markus Kraetschmer.
Noch nach dem gestrigen Schlusspfiff wurde in einem sehr langen und offenen Gespräch zwischen dem Präsidium, Kraetschmer und Wohlfahrt eine schonungslose Analyse betrieben. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber die Ergebnisse der vergangenen Wochen, die Art und Weise wie diese zustande kamen und vor allem die Situation zehn Spieltage vor Saisonende zwangen uns, aus Verantwortung dem Club gegenüber zu handeln.“, erklärt Kraetschmer, der sich für diese Entscheidung satzungskonform auch im Laufe des heutigen Tages die Zustimmung aller Aufsichtsräte einholte, die letztendlich einstimmig ausgefallen ist.
Jetzt soll Andreas Ogris wieder für Aufbruchsstimmung sorgen, in einer unruhigen Situation ruhige Hand beweisen. Und sich vor allem darum bemühen, dass die Mannschaft in den noch verbleibenden zehn Runden den Anschluss zum vorderen Drittel wieder findet, sowie erfolgreich im Viertelfinale des ÖFB-Samsung-Cups gegen Kapfenberg auftritt.
Was nun Andreas Ogris betrifft, gibt es ein ganz klares Szenario. Er wird nur bis zum Saisonende 2014/15 das Amt des Cheftrainers übernehmen und dann wieder zurück in seine aktuelle Position als Trainer der Austria Amateure, wo er in der Ausbildung und dem Heranführen unserer talentierten Nachwuchsspieler hervorragende Arbeitet leistet, gehen. Franz Wohlfahrt wurde von den Gremien ab sofort beauftragt, intensive Gespräche für einen neuen Cheftrainer der Kampfmannschaft zu führen, der in der Saison 2015/16 die Mannschaft übernehmen wird.