6100259f010b4f517„Der Boden des Fasses ist erreicht!“, so Österreichs Verteidigungsminister Gerald Klug anhand einer Pressekonferenz. Treffender kann man die derzeitige Budgetsituation nicht benennen.

Die Volksabstimmung brachte nur für kurze Zeit ein Stimmungshoch im Österreichischen Bundesheer. Neue Pläne für die Attraktivierung des Grundwehrdienstes, neue Ausrüstung, neues Gerät. Sogar die Anschaffung von „Black Hawk“ Hubschraubern stand noch bis vor kurzem auf der Liste des Ressorts.

Bildtext: Vizeleutnant Paul Kellermayr, Präsident der Österreichischen Unteroffiziersgesellschaft. Foto: UOVG

Und jetzt? Was jetzt kommt, gleicht einer Bankrotterklärung des Staates. Des Staates –  nicht des Bundesheeres. Das Bundesheer hat nicht nur in den letzten Jahren Sparwillen gezeigt – freiwillig und unfreiwillig. Das „durchwurschteln“ wurde durch Begriffe wie Flexibilität und Improvisationstalent ersetzt. Doch damit wird nun Schluss sein. So trifft der Bundesminister den Kern: Die Bauvorhaben werden auf spätere Zeitpunkte verschoben, Einsparungen beim Personal vor allem in der Verwaltung und in der Grundorganisation, Ersatz von ausgeschiedenen KFZ nicht im selben Umfang, Kürzungen im Bereich der Übungstätigkeit.

Und wieder geht es den Soldaten wie dem Krokodil beim Kasperl: Das Versagen der Politik wird diesen in die Schuhe geschoben werden. Sie werden wieder unattraktiv, da es an der Infrastruktur und an den Ressourcen fehlen wird. Und wieder wird ein(e) Minister(in) mit treuem Augenaufschlag die Wichtigkeit des Bundesheeres und der allgemeinen Wehrpflicht beteuern, um nur sofort die Geldmittel zu streichen. Der Zivildienst boomt – warum? – wer geht schon in einen Betrieb, der von seiner Geschäftsführung (Bundesregierung) mies behandelt wird?

Dass aber gerade die Soldaten sich von diesen politischen Nebelwurfkörpern nicht beeindrucken lassen, beweist einmal mehr die Übung „Handwerk 14“ unter der Führung der 4. Panzergrenadierbrigade. Berufssoldaten, Miliz und Grundwehrdiener, vom Übungsleiter bis zum Schützen bewiesen, dass sie das Handwerk beherrschen und jeden Cent, der in die Landesverteidigung gesteckt wird, wert sind.

Ich hoffe, dass es in Österreich nicht einmal zu einem bösen Erwachen kommt. Dass, sollten wir gebraucht werden, wir auch weiterhin Schutz und Hilfe für unsere Republik leisten können. Und dass sich dann die Politik unter dem Motto „Na, wie haben wir das gemacht“ auf die Schulter klopfen kann.

Der Präsident der ÖUOG / Österreichische Unteroffiziersgesellschaft Paul Kellermayr, Vzlt

www.oeuog.at

 

 

 

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