Dr. Bruno Kreisky im Jahre 1979. Der damals am Zenit seiner politischen Laufbahn stehende SPÖ-Bundeskanzler war nicht nur ein Respekts-Politiker zum Anfassen, er benötigte auch keine Geheimnummer und stand sogar im Wiener Telefonbuch. Foto: ÖNB / Margret Wenzel-Jelinek

Die Österreichische Nationalbibliothek / kurz ÖNB erhält mehr als 500 Originalnegative zu Fotografien des ehemaligen großen Staatsmannes, Politikers und in der Zeit von 1970 bis 1983 österreichischen Bundeskanzlers Dr. Bruno Kreisky (*22. Jänner 1911, † 29. Juli 1990). Die großzügige Schenkung der Fotografin Margret Wenzel-Jelinek umfasst Aufnahmen aus den Jahren 1969 bis 1983, die nicht nur Kreiskys Bild in der Öffentlichkeit prägten, sondern ihn auch in privaten Momenten zeigen.

Die Schenkung

Die österreichische Fotografin Margret Wenzel-Jelinek begleitete Bruno Kreisky 14 Jahre lang mit ihrer Kamera: von 1969, dem Beginn seines Wahlkampfes, bis zu seinem Ausstieg aus der Politik 1983. Die Fotografien zeigen den Politiker am Zenit seines Erfolgs und eröffnen einen neuen Blick auf die legendären Werbekampagnen der 1970er Jahre. Ihre Porträts des einstigen „Sonnenkönigs“ waren auf zahlreichen Plakaten und Werbebroschüren zu sehen und prägten das öffentliche Bild des Bundeskanzlers. Gleichzeitig gelangen ihr auch sehr private Aufnahmen, die Kreisky entspannt im Kreise seiner Familie zeigen.

Die schönsten Aufnahmen wurden jüngst im Prachtband „Kreisky und kein Nachfolger“ publiziert. Die Österreichische Nationalbibliothek erhält nun mehr als 500 Originalnegative zu Kreisky-Fotografien, von Wenzel-Jelinek als großzügige Schenkung. Sie ergänzen ihren umfangreichen Vorlass, der aus rund 50.000 ausgewählten fotografischen Meisterwerken besteht. Ein Teil der Fotografien kann bereits über QuickSearch, den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek, auf www.onb.ac.at abgerufen werden.

Eines seiner berühmten Zitate lautete: „Der Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 gehört zu den größten politischen Ereignissen meiner ganzen Laufbahn!“ Und ein weiteres: „Wir müssen uns eben damit abfinden, dass junge Menschen anders denken als wir!“ Hier anhand eines Fotoshootings für eine Plakatkampagne betreffend der Nationalratswahl am 5. Oktober 1975. Foto: ÖNB / Margret Wenzel-Jelinek

Die Fotografin

Margret Wenzel-Jelinek fotografierte nicht nur politische Werbung, sondern begeisterte sich seit Mitte der 1950er Jahre auch für Themen wie Mode, Kultur, Natur, Umwelt und Musik. Ihre Aufnahmen wurden in Tageszeitungen und Illustrierten wie „Kurier“, „Neue Kronen Zeitung“, „Time Life“, „Madame“, „Vogue“ oder „Harpers Bazaar“ publiziert. Im Jahr 2003 fand eine große Ausstellung im Künstlerhaus mit ihren Modefotos aus den Jahren 1960 bis 1980 statt. 2007 wurde ihr das Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft verliehen. Wenzel-Jelinek ist Herausgeberin von fünf Bildbänden: „Dirigenten“ (1986), „Große Sänger – Weltstars in Szene und Portrait“ (1989), „Kapital Wald. Wahrheit und Hoffnung“ (1992), „Wien wertvoll“ (2014) sowie „Kreisky und kein Nachfolger“ (2017).

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