Nicht nur beim Cup-Finale 2007 war die Austria zu Gast im RAPID-Stadion, ohne Hütteldorfer Beteiligung, auch das Cupfinale 1977 gegen den Wiener Sport-Club wurde im damaligen Weststadion ausgetragen. Frei nach Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky sei den Fans ins Stammbuch geschrieben: "Lernen Sie Geschichte!" Foto: Fritz Duras
Nicht nur beim Cup-Finale 2007 war die Austria zu Gast im RAPID-Stadion, ohne Hütteldorfer Beteiligung, auch das Cupfinale 1977 gegen den Wiener Sport-Club wurde im damaligen Weststadion ausgetragen. Frei nach Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky sei den Fans ins Stammbuch geschrieben: “Lernen Sie Geschichte!” Foto: Fritz Duras

Nun haben sie es also doch geschafft. Jene „Outlaws“ deren Lebeinsinhalt einzig und alleine darin besteht, zu stänkern, zu krakeelen, zu beleidigen und last but not least – sollte dies alles in ihren geblendeten Augen nicht fruchten – auch noch zu randalieren. Fußballvereine, die Polizeit und sogar der Verband gehen vor den „Gesetzlosen“ in die Knie und hoffen nun, dass der Kelch somit an ihnen vorüberzieht.

Was war geschehen? Der FK Austria Wien baute sich in der Zeit von 2016 bis 2018 ein neues Stadion am alten Standort Favoriten. Jenem Standort also, an dem die Austria seit 1973 fallweise und seit 1982 dauerhaft präsent ist. Das gleiche tat übrigens auch der Stadt-Rivale RAPID aus Hütteldorf. Auch dort wurde fleißig umgebaut und man erfreut sich seit 2016 einer neuen Arena.

Wenn man nun die Austria dafür verantwortlich macht, dass deren AG-Vorstand in der Person von Mag. Markus Kraetschmer den Versuch gestartet hatte, die Generali Arena NEU auch abseits der Austria anderweitig zu verkaufen, um somit weiteres Geld für den Klub zu lukrieren, dann war bei der Geburt dieser Idee die Zahl der Schulterklopfer enorm. Ein ÖFB-Länderspiel gegen Schweden (2 : 0) stieg bereits am 6. September 2018 am altehrwürdigen Standort Laaerberg und der jahrzehntelange FAK-Sekretär Norbert Lopper, der gemeinsam mit WFV-Verbandspräsident Franz Horr damals 1973 federführend daran beteiligt war, dass die Austria nach jahrzehntelanger Herumtingelei durch ganz Wien im 10. Bezirk endlich sesshaft wird, hätte sich bestimmt sehr über ein A-Länderspiel in seinem Stadion gefreut.

Die Zeiten ändern sich und heutige Fans wissen wenig bis nichts! Wenn nämlich genau jene in violettes Tuch gehüllte Herrschaften, die beim gestrigen Heimspiel gegen den SK Sturm Graz – irgendwie passte die 0 : 1-Niederlage der Wiener in den momentanen Ist-Zustand der Austria – überaus geschmackvolle Transparente „Contra FAK-Führung“ entrollten mehr über die Geschichte ihres über 100-jährigen Vereins wissen würden, dann hätten sie sehr wohl auch davon Ahnung, was es heißt, irgendwo stets zu Gast zu sein. Um aber auf einem anderen Platz Gast sein zu können, setzt das wiederum eine gewisse Gastfreundschaft des Gastgebers voraus.

Hohe Warte, Sportclub-Platz, Südstadt, Praterstadion, ja sogar im West-Stadion – überall dort, und auch noch ganz wo anders, trug die Austria im Laufe ihrer langjährigen Geschichte ihre Heimspiele aus. Dies gelang allerdings nur, weil der Platzhirsch dem FAK die Hand reichte und diesen zu sich einlud.

Außerdem, was wäre passiert, wenn der FAK ins ÖFB-Cupfinale eingezogen wäre? Dann wäre wohl alles Eitel, Wonne, Sonnenschein gewesen und Markus Kraetschmer „der Beste auf der Welt!“ Aber, die tollen Superstars des FAK zogen es ja vor, beim Drittligisten GAK vorzeitig die Segel zu streichen und sich aus dem Cupbewerb somit frühzeitig zu verabschieden. Der Uli Hoeneß-Slogan „Das Finale dahoam“ wurde beim FAK zwar propagiert, bloß an der Kabinentür zu den violetten Balltretern gab es kein geeignetes Schlupfloch hinein in deren Gehörgänge.

Gewiss, es mutet schon kurios an, wenn ausgerechnet Dauer- und Langzeit-Rivale RAPID am Standort Favoriten in der Generali Arena NEU ins Cupfinale einzieht. Aber, und so ist eben der Fußballsport, es ist immer alles möglich. Und genau das macht doch den Reiz dieses Sports aus.

Apropos: als der DFB 1984 darüber entschied, das DFB-Pokalfinale ab 1985 dauerhaft im Olympiastadion zu Berlin auszutragen, jubelten alle und meinten unisono, dass das das Deutsche Wembely werden wird. Am lautesten jubelten die „Hertha Frösche“ und der Rest der Fangemeinde von Hertha BSC Berlin, wenngleich sich die Kampfmannschaft der „alten Dame“ bis heute nicht für ein „Finale dahom“ qualifizieren konnte. Die Amateure der Hertha standen 1993 Bayer 04 Leverkusen gegenüber, um 0 : 1 zu verlieren. Zuvor war das DFB-Pokalfinale auch jedes Jahr in einem anderen Stadion zugegen – beispielsweise 1978 im Gelsenkirchener Parkstadion, der Heimstätte des FC Schalke 04. Endspielgegner waren der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf. Demnach Vereine, die sich allesamt nicht gerade leiden und riechen können. Die Geißböcke gewannen mit 2 : 0 und 70.000 Zuschauer sahen ein großartiges Spiel. Von der Schalker-Fanseite her gab es kein Murren.

Weiters darf erwähnt werden, dass 2007 die Austria im Ing. Gerhard Hanappi-Stadion gegen den SV Mattersburg im ÖFB-Cupfinale stand, dieses nicht nur mit 2 : 1 für sich entschied, sondern sich damals auch niemand großartig darüber echauffierte, dass der verhasste Rivale beim noch mehr ungeliebten Klub aus der gleichen Stadt in dessen Heimspielstätte anzutreten hatte.

Man sieht also, es wäre alles möglich, wenn man will. Heutzutage ist es eben leider so, dass es keine Hemmschwelle mehr gibt. Jeder schimpft auf jeden und ist anhand der Tatstatur „laut“stark. Dort werden die Muskeln gestählt, die Gehirnwindungen kommen da oft nicht mehr mit.

Es ist – und bleibt – für eine sogenannte zivilisierte Gesellschaft in jedem Fall traurig, wenn Umstände ins Land ziehen, die nach sich ziehen, dass Stänkerer und Pöbler Recht bekommen. Man nimmt diesen Subjekten den Wind aus den Segeln, in dem man ihren Wünschen entspricht. Gewiss, es heißt so schön, dass der Klügere nachgibt, aber die Beispiele werden weiter Schule machen, sich durch unsere hochtechnisierte Welt weiterhin in Windeseile verbreiten, somit noch mehr allerorts Schule machen und auf der Strecke bleibt der geliebte Fußballsport, um den es eigentlich gehen sollte, ja sogar müsste.

Das ÖFB-Cupinale, anlässlich seines 100-Jahr-Jubiläums, im Franz Horr-Stadion, welches da nun Generali Arena heißt – es wäre eine nette Geschichte gewesen. Aber die Spieler des FAK waren in Graz zu übermotiviert, flogen vorzeitig hochkantig aus dem Bewerb und in Hütteldorf setzte genau genommen niemand einen Pfifferling darauf, dass RAPID ins Endspiel einziehen könnte. Und damit eben jetzt keiner den sprichwörtlichen „Scherm aufhat“, wird der Schwarze Peter der Polizei zugeschoben, die dann sagt, sie könne für die Sicherheit nicht garantieren.

Schade um die Sportstadt Wien … Gesetzslose setzten ihr einmal mehr zu.

Übrigens – die Fans des FAK wünschen sich, dass ihr Klub wieder international spielt. Dass es dazu Geld bedarf um in der Zukunft wieder mit einem besseren Spielermaterial sportlich angreifen zu können, ist Grundvoraussetzung. Woher dieses Geld kommt, ist vielen egal. Ein Cupfinale am Standort Favoriten hätte dem FAK, auch ohne Beteiligung der eigenen Mannschaft, ein Körberlgeld in die Kasse gespült. Körbergeld, das die Austria nicht benötigen würde, wenn alle die, die „Anti-Kraetschmer-Pickerl“ kleben, geschmackvolle Transparente basteln und verbale Drohungen im Netz aussprechen, regelmäßig und vor allem vollzählig zu den violetten Heimspielen pilgern würden, um somit in ihrem sogenannten Wohnzimmer für wohnliche und beschauliche Stimmung sorgen würden.

Quelle: oepb

www.austria.wien

www.oefb.at

www.bundesliga.at

Sicherheit kann nicht gewährleistet werden: UNIQA ÖFB Cup Finale wird verlegt

Am Montagvormittag hat eine Besprechung zwischen Vertretern der Polizei, des FK Austria Wien und des ÖFB zum Standort des UNIQA ÖFB Cup Finales am 1. Mai 2019 stattgefunden.

Im Rahmen dieses Gesprächs wurde seitens der Polizei in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, dass aufgrund der aktuellen Lagebeurteilung – die explizit für das Finale zwischen dem FC Red Bull Salzburg und dem SK Rapid gilt – sowie der Ereignisse seit dem Wiener Derby im Dezember 2018 die Sicherheit am Standort Viola Park nicht – jedenfalls nicht mit einem in irgendeiner Weise vertretbaren Aufwand – gewährleistet werden kann.

Aufgrund dieser Einschätzung ist es für den Veranstalter alternativlos, den Spielort für das Finale 2019 zu verlegen. Eine Entscheidung über den neuen Standort durch den ÖFB wird zeitnah erfolgen. In Frage kommen das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt und das Ernst-Happel-Stadion in Wien.

„Ich möchte mich bei der Polizei und dem FK Austria Wien für das offene und konstruktive Gespräch bedanken. Die Durchführung des UNIQA ÖFB Cup Finales 2019 ist nach den Ausführungen der Polizei aufgrund der bestehenden Lage im Viola Park nicht möglich. Wir hoffen, dass nunmehr der Sport wieder in den Vordergrund rückt und wir anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des ÖFB Cups ein würdiges Finale erleben werden“, so Mag. Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH.

Wir haben die Einschätzung der Polizei mit Bedauern zur Kenntnis genommen und möchten gleichzeitig darauf hinweisen, dass diese aufgrund der aktuellen Gefahreneinschätzung den besonderen Umständen geschuldet ist und daher ausschließlich für das UNIQA ÖFB Cup Finale 2019 gilt. Wir stehen weiter deutlich zu unseren Plänen, das Stadion auch für Veranstaltungen abseits von Heimspielen des FK Austria Wien zu nutzen“, stellt Mag. Markus Kraetschmer, Vorstandsvorsitzender der FK Austria Wien AG, klar.

Quelle: ÖFB

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