Die ÖBB produzieren mit dem Bau eines weiteren Bahnstrom-Solarkraftwerks im niederösterreichischen Weinviertel noch mehr grünen Strom für die Bahn: In Ladendorf (Bezirk Mistelbach) wird eine Anlage mit einer Kollektorfläche von rund 6.000 m2 errichtet. Die Solarmodule speisen die aus dem Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Oberleitung ein – mit minimalen Energieverlusten. Die Anlage wird voraussichtlich im Sommer 2021 fertiggestellt sein.
Nächster Halt: noch mehr grüner Bahnstrom
2015 wurde das weltweit erste 16,7 Hz-Bahnstrom-Solarkraftwerk im niederösterreichischen Wilfleinsdorf in Betrieb genommen. Insgesamt haben die ÖBB in ganz Österreich derzeit einundzwanzig 50 Hz und drei 16,7 Hz Photovoltaik-Anlagen in Betrieb. Mit der neuen Photovoltaikanlage in Ladendorf kommen die ÖBB ihrem langfristigen Ziel näher, die Eigenproduktion der erneuerbaren Energie zu erhöhen und die grüne Bahnstromversorgung in Österreich selbst bereitzustellen.
„Die Bahn ist seit über 100 Jahren Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Mit dem Bau des neuen Bahnstrom-Solarkraftwerks in Ladendorf zeigen die ÖBB wie die klimafreundliche Mobilität funktionieren kann. Mit Ökostrom für alle Züge, die durch unser Land fahren.“, betont Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz.
„Als größtes Klimaschutzunternehmen sind wir jetzt schon mit 100 Prozent grünem Bahnstrom auf unseren Strecken unterwegs. Rund ein Drittel davon produzieren wir selbst. Nach Wilfleinsdorf bauen wir nun in Ladendorf das bisher größte Bahnstrom-Solarkraftwerk, mit dem wir künftig noch mehr grüne Energie selbst bereitstellen können. Insgesamt liefert die Anlage pro Jahr über 1200 MWh – dadurch fahren mehr als 200 Züge mit grüner Energie von Wien nach Salzburg.“, so Andreas Matthä, CEO ÖBB-Holding AG.
Die eigene „Stromwelt“ der Bahn
Die Züge im österreichischen Schienennetz benötigen Strom mit einer Frequenz von 16,7 Hz – den sogenannten Bahnstrom. Rund ein Drittel des Bahnstroms, den die ÖBB für den Antrieb ihrer Züge benötigen, produzieren sie selbst – in acht eigenen Kraftwerken. Die weiteren zwei Drittel werden aus Partnerkraftwerken sowie aus dem öffentlichen Netz gespeist. Damit hier die Frequenz wieder stimmt und im ÖBB Netz genutzt werden kann, wird der Strom in den sieben ÖBB-Frequenzumformern von 50 Hz auf 16,7 Hz Bahnstrom umgewandelt. Um den Strom dorthin zu transportieren, wo er von den Zügen benötigt wird, betreiben die ÖBB das Bahnstromnetz – ein etwa 2.000 km langes Hochspannungsnetz mit einer Spannung von 110.000 Volt (110 kV). Die 110 kV dienen der Stromverteilung – für den Vortrieb von Zügen ist diese Spannung etwas zu hoch. Daher kommen in ganz Österreich sogenannte Unterwerke zum Einsatz, die die 110 kV Spannung in 15 kV umwandeln, damit der Strom mit den richtigen Eigenschaften (16,7 Hz / 15 kV) in die Oberleitung eingespeist und von den Zügen genutzt werden kann.
Quelle: ÖBB
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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Fahrgäste und über 95 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.