Die aktuellen Zahlen des ÖBB-Sicherheitsberichts zeigen, dass die laufenden Sicherheitsmaßnahmen Wirkung zeigen. So ist die Zahl der Diebstähle an Reisenden von 2.592 im Jahr 2014, über 2.508 im Jahr 2015, auf 2.257 Fälle im laufenden Jahr (1-11/2016) zurückgegangen. Auch die Anzahl der Tätlichkeiten gegen ÖBB Fahrgäste ist mit aktuell 17 Fällen im laufenden Jahr (ebenfalls 1-11/2016) konstant niedrig (2014: 17 Tätlichkeiten; 2015: 15 Tätlichkeiten). Und das bei einer deutlich steigenden Zahl an Reisenden: Nutzten im letzten Jahr noch 238 Millionen Fahrgäste die Züge der ÖBB, so werden es heuer bereits deutlich über 240 Millionen Kundinnen und Kunden sein, die mit den ÖBB sicher an ihr Ziel kommen.
Während die Zahl der Diebstähle an bzw. Tätlichkeiten gegen Reisende rückläufig oder konstant niedrig sind, ist im laufenden Jahr bei den Tätlichkeiten gegen die ÖBB-Sicherheitsmitarbeiter leider ein Anstieg auf aktuell 69 Fälle und bei den Tätlichkeiten gegen Zugbegleiter auf aktuell 142 Fälle (beides 1-11/2016) zu verzeichnen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzen die ÖBB nun zusätzliche Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Maßnahmen umfassen einerseits Seminare für Zugbegleiter, in denen sie ausgebildet werden, mit bestimmten problematischen Verhaltensmustern umzugehen und so im Vorfeld bereits Übergriffe zu verhindern, andererseits die verstärkte Besetzung von Zügen mit ÖBB Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die Präsenz von zusätzlichem Sicherheitspersonal an Bord der Züge. So werden beispielsweise Zugbegleiter und Kontrollteams auf der S-Bahn Stammstrecke und im Westen Österreichs seit längerer Zeit von Sicherheitsmitarbeitern begleitet. Da Konfliktsituationen vermehrt bei stationären Fahrscheinkontrollen aufkommen, erhalten die ÖBB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als präventive Maßnahmen zusätzliche Unterstützung durch örtliche Polizeikräfte. Zudem durchlaufen sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst das spezielle Training „Deeskalation und Eigensicherung“, das 2016 gemeinsam mit der Polizei entwickelt wurde.
Bodycams für ÖBB-Sicherheitsmitarbeiter
Um die Sicherheit der Security-Mitarbeiter weiter zu erhöhen, werden aktuell auf den Hauptbahnhöfen Wien und Graz erstmals auch Bodycams eingesetzt. Die präventive Wirkung von Bodycams ist durch zahlreiche erfolgreiche Tests bei anderen Betrieben (z.B. Deutsche Bahn, Polizei, etc.) bestätigt. Gewaltbereite Personen werden durch die potenzielle lückenlose Dokumentation des Vorfalles sichtlich abgeschreckt und mäßigen ihr Verhalten. Die Kameras werden an der Uniform der Mitarbeiter gut sichtbar zwischen Schulter- und Brustbereich angebracht. Der Kamerakopf ist manuell schwenkbar, so kann der Mitarbeiter individuell den optimalen Winkel für die Aufnahme einstellen. Das Gerät bleibt so lange deaktiviert, bis der Mitarbeiter es manuell einschaltet. Die Aktivierung der Bodycams erfolgt nur bei Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Vorfall. Erst dann startet die Videoüberwachung – der Betroffene wird im Vorfeld ausdrücklich auf die Aufnahme hingewiesen.
Gute Zusammenarbeit mit Polizei wird fortgesetzt
Gemäß der Kooperationsvereinbarung der ÖBB mit dem Bundesministerium für Inneres werden pro Monat aktuell rund 320 Züge im Fernverkehr durch Polizeieinheiten kontrolliert. Weiters führt die Bereitschaftspolizei im Gebiet der Wiener S-Bahn verstärkte Streifen in Zügen und auf Bahnhöfen durch. Die sichtbare Präsenz der Exekutive steigert einerseits das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste und dient andererseits der Prävention von Übergriffen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ÖBB und das Bundesministerium für Inneres werden diese erfolgreiche Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die neue Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam. Sicher.“ soll in den nächsten Tagen unterzeichnet. Zusätzlich zur bewährten Zusammenarbeit mit Innenministerium und Polizei werden im Fernverkehr der ÖBB seit Fahrplanwechsel frequenzstarke FV-Züge in Teilabschnitten mit einem zweiten Zugbegleiter besetzt. Die genaue zusätzliche Besetzung ist in einem österreichweiten Gesamtkonzept geregelt.
ÖBB: Sicher, sauber und pünktlich
Die ÖBB führen im Personenverkehr täglich über 4.300 Züge (Nahverkehr: 4.010; Fernverkehr: 305) und sind damit der größte Mobilitätsanbieter in Österreich. Sicherheit gehört neben Pünktlichkeit, Sauberkeit und dem Zugangebot laut den jährlich durchgeführten Kundenzufriedenheitsanalysen zu den wichtigsten Anforderungen der Fahrgäste an die Bahn. In allen genannten Bereichen erhalten die ÖBB seitens der Kundinnen und Kunden seit Jahren konstant gute Bewertungen.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 111 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2015 mit 96,3 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 40.031 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.700 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.