Blick auf das Güterzentrum Wien Süd/Terminalbereich. Foto: ÖBB / Robert Deopito
Blick auf das Güterzentrum Wien Süd/Terminalbereich. Foto: ÖBB / Robert Deopito

Am südlichen Stadtrand von Wien hat die ÖBB-Infrastruktur im Auftrag des Verkehrsministeriums innerhalb der vergangenen drei Jahre das neue multifunktionale Güterzentrum Wien Süd errichtet, sozusagen den neuen Hauptbahnhof des Güterverkehrs. Aufgrund der zentralen Lage an drei europäischen Kernnetzkorridoren ist das neue multifunktionale Güterzentrum eine bedeutende internationale Drehscheibe für den Import und Export.Mit dem Bau schaffen das Verkehrsministerium und die ÖBB die besten Voraussetzungen für eine nachhaltige Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene – und das in Europa und darüber hinaus. Ein wichtiger Schritt, da die ÖBB bereits heute zu den Spitzenreitern innerhalb der Europäischen Union zählen. In Österreich beträgt der Schienenanteil im Güterverkehr derzeit über 30 Prozent. Das verkehrspolitische Ziel ist es, künftig rund 40 Prozent mit der Bahn zu transportieren. Dazu wollen die ÖBB einen noch höheren Beitrag leisten.

Am 5. Dezember 2016 wurde das Güterzentrum Wien Süd feierlich eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. Foto: Dumforths Container
Am 5. Dezember 2016 wurde das Güterzentrum Wien Süd feierli ch eröffnet undseiner Bestimmung übergeben. Foto: Dumforths Container

Am 5. Dezember 2016 wurde das neue Güterzentrum feierlich durch namenhafte Vertreter eröffnet: Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, Jozef Vasak, Europäische Kommission, Maria Vassilakou, Wiener Vizebürgermeisterin, Karl Wilfing, Verkehrslandesrat Niederösterreich (i.V. von Landeshauptmann Erwin Pröll) und Alois Schedl, Vorstandsdirektor der ASFINAG. Mit der Inbetriebnahme des Güterzentrums Wien Süd stärken Verkehrsministerium und ÖBB einerseits den Wirtschaftsstandort Österreich und schaffen zusätzlich einen leistungsfähigen Terminalstandort in der Ostregion. Ein großer Vorteil dieser Standortkonzentration ist unter anderem die Verringerung der innerstädtischen Zug- und Verschubfahrten, sowie des innerstädtischen LKW-Verkehrs.

Das Projekt Güterzentrum Wien Süd
Das Verkehrsministerium und die ÖBB investieren rund 246 Millionen Euro in den Bau des hochmodernen Güterzentrums Wien Süd. Auf einem Gelände von 55 Hektar, das entspricht der Größe von rund 77 Fußballfeldern, entstand eine moderne Güterumschlagsanlage. Schwerpunkmäßig ist das neue Güterzentrum auf Transporte im Kombinierten Ladungsverkehr ausgerichtet. Der neue Hauptbahnhof für Güter liegt im Süden von Wien, an der Schnittstelle zwischen der Pottendorfer Eisenbahnlinie und der Außenring Schnellstraße S1. Das Güterzentrum ist ein wesentlicher Knotenpunkt für Verbindungen zur Nordsee und zum Schwarzen Meer, sowie für die Bahnanbindungen an die großen Adriahäfen. Damit wird Wien zur Drehscheibe für Güter von bzw. nach Süd- und Osteuropa; in weiterer Folge auch nach Übersee. Das bedeutet optimierte Fahrzeiten, eine Erhöhung der Umschlagsgeschwindigkeit für den Güterverkehr und weniger innerstädtische LKW-Fahrten.

Probebetrieb vor Inbetriebnahme
Für einen reibungslosen Echtbetrieb wurden alle Prozesse im Terminal rund zwei Monate getestet. Für den Probebetrieb unter realen Bedingungen wurde täglich ein Zug durch die Rail Cargo Group bereitgestellt. Mit diesem Zug wurden die verschiedenen Prozesse vom Handling verschiedener Ladeeinheiten über das Zusammenwirken von Betrieb und Systemen bis hin zur Be- und Entladung durchgespielt – so konnten die letzten Abstimmungsarbeiten durchgeführt und die Betriebsabläufe kontrolliert werden.

Tag der offenen Baustelle für Anrainerinnen und Anrainer
Wandern am Nationalfeiertag hat in Österreich bereits Tradition. Daher gab es für die Anrainer des Güterzentrums Wien Süd am 26. Oktober dieses Jahres bereits die Chance über das 55 Hektar große Gelände des neuen Güterzentrums Wien Süd zu wandern und sich selbst ein Bild zu machen. Mehr als 600 Besucher aus Hennersdorf, Vösendorf und Rothneusiedl (Wien 10) folgten der Einladung – viele Familien mit Kleinkindern wählten den Weg ins neue Güterzentrum, wo sie zwischen Kinderhüpfzug, Portalkran schauen, Model-LKW steuern oder Kinderschminken pendelten.

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