Investitionen von rund 650 Millionen Euro bedeuten einen großen Modernisierungsschub für die Bahninfrastruktur in Kärnten. ÖBB, Land Kärnten und das Klimaschutzministerium arbeiten Hand in Hand an der Trendwende hin zu mehr öffentlichem Verkehr – gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Klima- und Energiekrise. Im Bild die Brückensanierung Hollenburg Rosental – Elektrifizierung Klagenfurt-Weizelsdorf. Foto: © ÖBB / EVMedia

Die ÖBB und das Land Kärnten haben ein noch nie dagewesenes Bahn-Investitionspaket präsentiert. Rund 650 Millionen Euro fließen in eine Vielzahl an Projekten mit dem Ziel, den öffentlichen Verkehr (ÖV) im Bundesland noch attraktiver und die Zahl der Nutzer:innen von Bahn und Bus noch einmal deutlich zu erhöhen. Nicht in dieses Paket inkludiert sind die Investitionen in die Koralmbahn, die also zusätzlich noch in das Bundesland fließen. Bei Projekten an den bestehenden Strecken im Umfang von rund 275 Millionen Euro beteiligen sich das Land Kärnten bzw. Kärntner Gemeinden an den Kosten. Das restliche Investitionsvolumen von 375 Millionen Euro setzt sich aus ÖBB-Projekten wie zum Beispiel dem Kraftwerk Obervellach zusammen.

ÖBB CEO Andreas Matthä dazu: „Wir bauen Kärnten als Vorzeigebahnland aus. Mit unseren Rekordinvestitionen in Kärnten von rund 650 Millionen Euro geben wir die richtigen Antworten auf die aktuelle Klima- und Energiekrise: Wir bauen die nachhaltige und moderne Bahn von morgen – eine saubere Mobilität für uns und unsere Kinder. Und das alles zusätzlich zu den rund 1,6 Milliarden Euro, die wir in den Bau der Koralmbahn investieren. Mit dem Kraftwerk Obervellach bauen wir darüber hinaus die grüne Bahnstromproduktion weiter aus. Österreich muss nämlich unabhängig von fossilen Energieträgern aus dem Ausland werden. Daher investieren die ÖBB diese hohe Summe mit gutem Gewissen – für morgen und für Österreich.“

Landeshauptmann Peter Kaiser: „In Kärnten legen wir auf Klima- und Umweltschutz ganz besonderes Augenmerk. Ganz im Sinne unserer Enkelverantwortung haben wir als erstes Bundesland ein eigenes Zielsteuerungssystem in Form einer Klima-Agenda eingerichtet, um eine kontinuierliche CO2-Reduktion herbeizuführen. Dazu gehört auch, dass wir mit ganz konkreten Maßnahmen und Anreizen dafür sorgen, dass immer mehr Menschen das eigene Auto stehen lassen können. Mit dem heute unterzeichneten 650-Millionen-Euro-Mega-Investitionspaket setzen wir einen Riesen-Schritt in Richtung einer noch besseren Versorgung von ganz Kärnten durch den öffentlichen Verkehr. Damit leisten wir für die Zukunft unseres Bundeslandes neben den Investitionen in die Koralmbahn einen weiteren Beitrag zu einer modernen, umweltfreundlicheren Mobilität für Kärnten.“

Mobilitäts-Landesrat Sebastian Schuschnig: „Wir haben in Kärnten die Trendwende geschafft und investieren mit 42 Mio. jährlich so viel wie noch nie in den öffentlichen Verkehr. Alleine das Bahnangebot für Pendler:innen wurde in dieser Regierungsperiode um 56 Prozent ausgebaut. Mit dem heute vereinbarten Paket starten wir den nächsten Modernisierungsschub für viele Regionen, legen den Grundstein für weitere Taktverdichtungen und holen Wertschöpfung nach Kärnten. Mit neuer Infrastruktur soll der Umstieg auf den ÖPNV erleichtert werden. Über 800 neue Park&Ride-Stellplätze, zusätzliche 700 Fahrradabstellplätze und der Ausbau von E-Ladestationen an neuen Mobilitätsknoten und Bahnhöfen erleichtern den Umstieg vom Auto und Fahrrad auf die Bahn. Zusätzlich wird die Energieunabhängigkeit durch die nachhaltige Erzeugung von Bahnstrom und Photovoltaik an den Bahnhöfen massiv ausgebaut. Ab 2023 wird damit der gesamte Personenverkehr auf der Schiene komplett dieselfrei und emissionsfrei sein. Mit den vereinbarten Investitionen in das Logistik-Center in Villach/Fürnitz wird auch die Wirtschaft gestärkt und Wertschöpfung für Kärnten gesichert. Damit stärken wir nicht nur den Standort und sorgen für wirtschaftliche Impulse in den Regionen, sondern setzen auch einen wichtigen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit im Sinne der nächsten Generationen. Jeder Euro, den wir jetzt in den öffentlichen Verkehr investieren, ist auch eine Investition in und die Konjunktur in die Zukunft.“

Das ÖBB-Kärnten Paket ist geschnürt. Im Bild von links: Kärnten Landeshauptmann Peter Kaiser, ÖBB CEO Andreas Matthä, sowie Mobilitäts-Landesrat Sebastian Schuschnig. Foto: © LR Schuschnig_Taltavull

Neue Mobilitätsdrehscheiben

Ein wesentlicher Schwerpunkt der ÖV-Offensive ist die Modernisierung der Bahnhöfe mit dem Ziel, sie im Sinne der Reisenden zu modernen Mobilitätsdrehscheiben umzugestalten. Projekte: Villach Hauptbahnhof, Oberdrauburg, Rothenthurn, Kappel am Krappfeld, Klagenfurt Ost, Arnoldstein. Um das Umsteigen auf die Bahn zu erleichtern, werden 800 zusätzliche Park&Ride- und 700 Bike&Ride-Plätze in den nächsten Jahren geschaffen, außerdem werden neue Busterminals errichtet, zum Beispiel in Feldkirchen und St.Veit/Glan.

Strecken-Attraktivierungen und neuer Halt

Auch die nachhaltige Modernisierung von ganzen Strecken wird weiter forciert. Mit der Elektrifizierung von Klagenfurt – Weizelsdorf wird die Dekarbonisierung des Streckennetzes in Kärnten vorangetrieben. Im Zuge dieses Großvorhabens wird auch ein neuer Halt Köttmannsdorf Lambichl errichtet. Ab 2025 beginnen dann die Planungen für die Modernisierung der Ossiachersee-Strecke, mit Investitionen in Bahnhöfe und Umbau oder Auflassung von Eisenbahnkreuzungen.

Grüne Energie, Fürnitz und Schallschutzmaßnahmen

Die ÖBB gehören zu den Pionieren bei der Elektromobilität. Seit über 100 Jahren fahren die ÖBB nicht nur mit Strom, sie produzieren auch rund ein Drittel des benötigten Stroms selbst. Mit dem Bau des neuen Wasserkraftwerks Obervellach investieren die ÖBB weiter in den Ausbau der eigenen umweltfreundlichen Stromproduktion. Das neue Kraftwerk wird ab 2024 um rund 30 % (125 Gwh/Jahr) mehr Ökostrom als die bestehenden Anlagen in Obervellach und Mallnitz liefern. Das Ausbauziel bei der Eigenerzeugung liegt bei über 40 % bis 2030. Das Wasserkraftwerks Obervellach stellt hier einen weiteren Meilenstein auf diesem Weg dar.
Auch am Güterzentrum Fürnitz südlich der Autobahn wird von den ÖBB weiter investiert. Derzeit laufen umfangreiche vorbereitende Arbeiten für den Ausbau des Terminals mit dem Ziel, das logistische Gesamtangebot deutlich aufzuwerten und noch mehr Güter auf die Schiene zu bekommen. Begleitend dazu werden umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion von Schall-Immissionen an den Bestandsstrecken umgesetzt.

Visualisierung Kraftwerk Obervellach II. Foto: © ÖBB/EQ-Vis

Reduktion von Eisenbahnkreuzungen

Ein weiterer Schwerpunkt des Kärnten Paktes ist die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen zur weiteren Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung des Verkehrsflusses. Bereits in Bau ist in Pörtschach West die neue Unterführung, die 2023 die bisherige Eisenbahnkreuzung ersetzen wird. Auch in Förderlach kann demnächst mit den konkreten Planungen für den Bau einer Unterführung begonnen werden.

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Quelle: ÖBB

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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Fahrgäste und über 95 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

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