„Kohle, Wasser, Öl und die Elemente“, das ist die Mischung aus der Männerträume gemacht sind, zumindest die von Markus Mandl. Er ist Lokomotivführer und Betriebsleiter der Stainzerbahn, besser bekannt als der „Stainzer Flascherlzug“.
Diese historische Museumsbahn fährt seit 1892 auf 11,4 km durch das malerische Tal des Stainzerbaches in der Südsteiermark.
Wenn´s ruhig mal ein bissl länger dauern darf
Hier ist alles noch wie vor hundert Jahren. Tatsächlich fühlt man sich mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit versetzt, wenn man bereits am Areal vor dem Bahnhof steht. Das schmucke Gebäude ist ebenfalls über hundert Jahre alt und das Heizhaus ist eines der letzten in der Steiermark erhalten gebliebenen Schmalspurheizhäuser. Einige der Weichen stammen noch aus der Gründerzeit, wie auch der Großteil der Schienen.
„Die Stainzerbahn hatte zahlreiche Spitznamen“, erinnert sich Markus. „Zur Zeit der steirischen Landesbahnen machten die Leute die „steirischen Langsambahnen“ daraus. Oder sie nannten den Zug „Kukuruzexpress“. Die Fahrgeschwindigkeiten waren eben bescheiden.“ Die Vorteile der Schmalspur waren andere. Durch die Verkleinerung um etwa ein Drittel konnten die Bahnen günstiger gebaut werden, engere Kurven gefahren und damit schwierigere Trassen einfacher realisiert werden. Das machte sie zu typischen Verbindungsbahnen in Gegenden, die durch die Schmalspur besser und billiger erschlossen werden konnten. Heute lassen sich die Fahrgäste gerne mal wieder etwas mehr Zeit und genießen die Fahrt mit dem bunten Museumszug.
Aber warum eigentlich „Stainzer Flascherlzug“
Die Geschichte dieses Namens führt uns in die Zeit, als in Rachling ober Stainz der Wunderdoktor Johann Reinbacher, genannt „Höllerhansl“ (1866 – 1935) praktizierte. Angeblich war er in der Lage, durch die Beschau des Urins seiner Patienten verschiedene Krankheiten festzustellen. Diese „Gabe“ sprach sich so schnell herum, dass zahlreiche Heilungssuchende den Wunderdoktor aufsuchten. Es führte zu einem regelrechten Ansturm. Die Besucher aus aller Welt nahmen dabei zumeist den Zug, eine Flasche Urin im Gepäck.
Der „Flascherlzug“ ist heute eine Fremdenverkehrsattraktion mit rund 20.000 Fahrgästen jährlich. Es gibt heute wieder Flaschen, aber in Form von Schilcher und anderen Getränken. Das Lied vom Höllerhans wird zum Besten gegeben und im Führerstand der Dampflok steht zumeist der Schmalspurkapazunder Markus Mandl selbst und sorgt für eine gelungene Zeitreise.
ÖBB „Gleisgeschichten“
Mit der Onlinevideoserie „Gleisgeschichten“ holen die ÖBB Menschen mit besonderer Verbindung zu Bus und Bahn vor den Vorhang und lassen sie ihre persönliche Geschichte erzählen. Aufgrund des großen Erfolges im letzten Jahr, läuft bei den ÖBB 2019 bereits die zweite Staffel. Zu sehen sind die Episoden immer auf dem Facebook- und YouTube-Kanal der ÖBB. Bis Ende 2019 folgt jeden Monat eine weitere „Gleisgeschichte“. Die Serie wurde 2019 bereits mit dem „Best of Content Marketing“ Award sowie dem „Best PRactice Award“ ausgezeichnet.
Quelle: ÖBB
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ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB Konzern jährlich 474 Millionen Fahrgäste und 113 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern. Die ÖBB gehörten 2018 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 41.641 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus sowie zusätzlich rund 1.900 Lehrlinge dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.