Die alten Stinker haben ausgedient. Foto: © Falkenpost from Pixabay

Die Forderung der WHO nach einer erneuten Verschärfung der Feinstaub Grenzwerte ist Anlass, um den aktuellen Stand der Abgastechnik bei Euro VI Lkw und Bussen darzustellen. Eine Vergleichsmessung am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik der TU Graz (IVT) hat gezeigt, dass die Partikelemissionen bei modernen Lkw deutlich unter den derzeit gültigen Grenzwerten liegen. Die Luftqualität in den Städten wird also nicht mehr beeinträchtigt. Mit dem Emissionsniveau heutiger Lkw liegt der Beitrag an extrem stark befahrenen Straßen bei weniger als 3 % zum Partikel-Luftgütegrenzwert, was nach Immissionsschutzgesetz als „irrelevant“ eingestuft wird. Es erfolgt also kein nennenswerter Beitrag von Feinstaub durch Diesel-Lkw in die innerstädtischen Schadstoffbilanz.

On-Board-Messungen im realen Straßenverkehr zeigen, dass die ersten Generationen von Euro VI Fahrzeugen Stickoxid um 86 % im Vergleich zu Euro V reduzieren. Die neuesten Fahrzeuge, die die Emissionsstufe Euro VI D erfüllen, verringern die Stickoxidemissionen nochmals um ca. 33 %.

„Dies ist auf die sehr gut funktionierenden SCR-Katalysatoren (SCR steht für „selektive katalytische Reduktion“, Anm.) zurückzuführen. Bei der Partikelanzahl ist dank der mit Euro VI eingesetzten Partikelfilter sogar eine Reduktion von ca. 99,9 % von Euro V zu Euro VI zu erkennen”, erklärt der Leiter der Emissionsforschung am IVT Stefan Hausberger. Er und sein Team forschen seit mehr als 20 Jahren sehr erfolgreich in diesem Bereich und erarbeiten am Institut gemeinsam mit internationalen Partnern den aktuellen Vorschlag für die Emissionsnorm Euro VII sowie Methoden und die Software für die CO2-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge (VECTO). „Mit Inkrafttreten von Euro VII – voraussichtlich im Jahr 2026 oder 2027 – werden die Schadstoffemissionen neuer Lkw, egal mit welchem Antrieb, keinen nennenswerten Umwelteinfluss haben.“

Derweil werden unter Mitwirkung der TU Graz-Forschenden weitere Testverfahren und Antriebskonzepte zur CO2-Minderung entwickelt. Hausberger sieht etwa in Dieselkraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen – den sogenannten „eFuels“ – enormes Potenzial. „Mit eFuels wird der Dieselmotor auch in Zukunft eine wichtige und dann auch klimaneutrale Antriebsart von schweren Nutzfahrzeugen sein.“

Der moderne Lkw von heute und morgen ist feinstaubfrei. Foto: © Ulrike Leone from Pixabay

Franz Weinberger, Sprecher der österr. Nutzfahrzeugimporteure und Initiator des Versuchs: “Nach dreißig Jahren Abgasgesetzgebung für Dieselmotoren von schweren Nutzfahrzeugen sind wir jetzt auf einem Punkt angelangt, wo keine nennenswerten Feinstaubemissionen mehr aus dem Auspuff eines Lkw kommen. Wir nähern uns mit der Abgasstufe Euro VI bereits den Grenzen der technischen Messbarkeit angesichts der hoch dynamischen Vorgänge im Fahrzeugbetrieb. Die Zeit, in der man den schweren Lkw oder Bus als „Stinker“ bezeichnen konnte, sind eindeutig vorbei. Ersetzt man im nächsten Schritt den fossilen Treibstoff durch CO2neutralen, Synthese-Kraftstoff oder Elektrolyse-Wasserstoff, dann sind die Verbrennungs-Motoren schwerer Nutzfahrzeuge auch klimaneutral zu betreiben.“

Christian Spendel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft LKW FRIENDS on the Road: „Ich wollte heute von der Wissenschaft bestätigt haben, ob ein moderner Euro VI Lkw-Motor wirklich so sauber ist, wie es uns von unseren Fahrzeugherstellern kommuniziert wird? Müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unsere Motoren starten, um unserer Arbeit – der Versorgung der österreichischen Bevölkerung – nachzugehen? Umwelt- und Klimaschutz ist auch uns ein sehr großes Anliegen und wir wollen auch unseren Beitrag zu einer vernünftigen Klimabilanz leisten. Viele unserer Mitglieder haben ihre Fuhrparks gegen moderne Technologien ausgetauscht und das zeigt auch Wirkung. Wir setzen freiwillig auf schadstoffarme Technik, ohne gesetzlichen Zwang. Wir sehen uns somit als echte FRIENDS on the Road und liefern somit nicht nur das was sie täglich brauchen, sondern zugleich auch unseren freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz.“

Der Ausschuss der Nutzfahrzeuge befasst sich mit den besonderen Anliegen der Nutzfahrzeugbranche (ab 3,5 t) in Österreich. Mitglieder sind die führenden Vertreter der Lkw- und Omnibusmarken DAF, IVECO, MAN, Mercedes-Benz, Renault Trucks, Scania, Tatra sowie Volvo Trucks.

Bereits seit über 20 Jahren läuft diese Aktion und diente vermehrt dazu, im Lkw-Lenker kein potentielles Feindbild mehr zu sehen. Grafik: WKO

LKW FRIENDS on the Road engagiert sich für objektive Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege für den Lkw und seine Dienstleistungen.

Quelle: Arbeitskreis der Automobilimporteure

Lesen Sie mehr über den Arbeitskreis der Automobilimporteure bei uns bitte hier;

Der Arbeitskreis der Automobilimporteure stellt eine eigens geregelte Interessenvertretung innerhalb der Industriellenvereinigung (IV) dar und muss nicht zwingend die Positionen der IV widerspiegeln. Mitglieder sind die österreichischen Automobilimporteure und die Vertriebsgesellschaften der internationalen Automobilhersteller.

www.iv.at

www.automobilimporteure.at

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