Per Verordnung des österreichischen Landwirtschafts- und Umweltminister vom 28. März 2012 dürfen ab sofort bestimmte burgenländische regionaltypische Qualitätsweine beginnend mit dem Jahrgang 2011 unter der Bezeichnung Neusiedlersee DAC vermarktet werden. Mit dieser achten DAC-Herkunft in Österreich gibt es damit auch gleichzeitig das erste DAC-Gebiet, das sich auf die stärkste heimische Rebsorte, den Blauen Zweigelt, konzentriert. „Durch die neue Neusiedlersee DAC sollen die vom Klima und Boden geprägten fruchtigen, harmonischen Rotweine noch stärker hervorgehoben und deren Bekanntheitsgrad erhöht werden.“, kommentiert Andreas Liegenfeld, Obmann des Regionalen Weinkomitees im Burgenland. „In Summe soll dadurch das Image des gesamten Weinbaugebietes gehoben werden.“ Mit der neuen Neusiedlersee DAC ist die burgenländische Herkunftsstrategie mit vier DAC-Gebieten nun abgeschlossen.
Die burgenländische DAC Familie
Mit der Einführung des Neusiedlersee DAC schließt sich nun der Kreis der burgenländischen DAC-Familie. Nach Mittelburgenland DAC, Leithaberg DAC und Eisenberg DAC startet nun 2012 das Herkunftsgebiet Neusiedlersee DAC. Fokus ist Österreichs bekannteste Rebsorte Zweigelt, die im größten Anbaugebiet des Burgenlandes mit 1.812 Hektar die Hauptsorte darstellt. Wie auch alle weiteren DAC’s unterliegt Neusiedlersee DAC den allgemeinen Anforderungen für österreichischen Qualitätswein und wird auch zwei Stufen aufweisen:
Neusiedlersee DAC
Diese Kategorie steht für einen sortentypischen, fruchtigen, würzigen und harmonischen Zweigelt, der im Holzfass oder Stahltank ausgebaut werden kann. Der vorhandene Alkoholgehalt ist mit mindestens 12,0% vol. am Etikett anzugeben. Diese Weine dürfen ab dem 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres in Verkehr gebracht werden.
Neusiedlersee DAC Reserve
Neusiedlersee DAC darf auch unter der Zusatzbezeichnung „Reserve“ auf den Markt kommen. Hierbei handelt es sich entweder um einen reinsortigen Zweigelt oder eine Zweigelt dominierte Cuvée. In diesem Fall muss der Zweigelt-Anteil bei mindestens 60% liegen und als Cuvéepartner dürfen nur autochthone Rebsorten Verwendung finden. Der Ausbau dieser Weine erfolgt im traditionellen großen Holzfass oder Barrique. Der vorhandene Alkoholgehalt ist mit mindestens 13,0% vol. am Etikett anzugeben. Diese Weine dürfen ab dem 1. März des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres in Verkehr gebracht werden.
DAC in Österreich
Seit der Schaffung der Branchenorganisationen sowie der gesetzlichen Verankerung des Begriffes „DAC“ geht Österreich einen neuen Weg in der Weinvermarktung. Mit der Einführung von DAC-Weinen (DAC steht dabei für Districtus Austriae Controllatus) sollen Herkunftsbezeichnungen mit klaren Geschmacksprofilen in Verbindung gebracht werden, um zukünftig dem Konsumenten die Kaufentscheidung zu erleichtern. Seit dem Jahrgang 2003 findet man auf somit auf einigen österreichischen Weinen eine spezifische Herkunftsangabe mit der Angabe DAC (steht für Districtus Austriae Controllatus). Mit Neusiedlersee DAC haben bereits acht Gebiete das DAC-System implementiert: Weinviertel, Traisental, Kremstal, Kamptal, Mittelburgenland, Leithaberg, Eisenberg.
Die drei Buchstaben DAC signalisieren, dass in der Flasche ein Wein ist, dessen Herkunft man deutlich erkennt. Viel wichtiger als die drei Buchstaben ist dabei jedoch der Gebietsname, der davor steht. An ihn sollte man sich erinnern, wenn ein Wein geschmeckt hat. Weine, die dieselbe Herkunftsbezeichnung tragen, schmecken jedoch nicht ident, immerhin werden sie von unterschiedlichen Produzenten gemacht. Aber was sie verbindet ist eine für das Gebiet typischer Weinstil. Und das ist sogar amtlich, da sie wie alle Qualitätsweine eine offizielle Prüfung bestehen müssen und zudem auch noch auf Gebietstypizität verkostet werden.
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