Die Marktgemeinde Jois hat sich mit einer Kundgebung beim Kreisverkehr auf der Burgenland Straße (B50) für die Rettung des Neusiedler Sees stark gemacht. Grundlage hierfür war eine vom Gemeinderat beschlossene Resolution. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichsten Bereichen sowie zirka 40 Traktoren haben sich an der öffentlichkeitswirksamen Protestaktion beteiligt. In Reden warnte man vor den dramatischen Folgen einer Austrocknung, informierte über die Lage sowie Geschichte des Sees und sprach sich in einem überparteilichen Rahmen für rasche Maßnahmen aus. Auf den Plakaten waren unter anderem Sprüche wie „See in Not“ oder „Stirbt der Neusiedler See, stirbt unser Lebensraum“ zu lesen.
Nach der erfolgreichen Demonstration ruft das Dorf am nördlichen Ufer des Sees – vor allem die anderen Seegemeinden – dazu auf die Joiser Resolution ebenso zu beschließen, um den Druck zu erhöhen. Nach entsprechenden Zusagen von Verantwortungsträgern des Landes sollen jetzt auch Taten folgen, wobei es aus der Sicht von Jois auch vom Bund klare Signale für die Rettung des Neusiedler Sees braucht. „Danke an rund 200 Teilnehmende und die zahlreichen Traktorfahrer, die sich an dem Weckruf auf der B50 für unsere Heimatregion beteiligt haben. Gemeinsam haben wir ein starkes Signal gesetzt. Die Seegemeinden müssen jetzt aber weiter dranbleiben, weshalb wir auch andere Gemeinden dazu aufrufen, die Joiser Resolution zu beschließen. Wir wollen nicht das einzige gallische Dorf bleiben, andere sollten jetzt unserem Beispiel folgen, damit wir unseren Neusiedler See und damit das Nordburgenland vor einer Katastrophe bewahren. Neben dem Land braucht es auch vom Bund ein klares Bekenntnis für die Rettung des Sees sowie eine nachhaltige und rasche Lösung“, so Bürgermeister Hannes Steurer, der auch in anderen Gemeinden auf einen überparteilichen Schulterschluss und einen Beschluss der Resolution hofft.
Weckruf über das Burgenland hinaus
Der Joiser Gemeinderat warnte in der Resolution vor einer drohenden Umweltkatastrophe für das Nordburgenland mit Verweis auf den Zicksee und stellte dabei fünf Forderungen auf. ÖVP, SPÖ und die GFJ haben sich mit 20 von 21 Stimmen im Gemeinderat für eine rasche Rettung des Neusiedler Sees ausgesprochen. Mit der Kundgebung beim Joiser Kreisverkehr auf der B50 wurde zudem ein lautstarker und überparteilicher Hilfeschrei über die Grenzen des Burgenlandes hinaus abgesetzt, welcher jetzt von anderen Gemeinden mit dem Beschluss der Resolution verstärkt werden soll. „Ziel muss es sein eine Rebellion für den Neusiedler See auch in anderen Gemeinden zu entfachen, damit der Weckruf auf allen Ebenen ankommt. Dazu zählt auch ein großer See-Gipfel auf Bundesebene mit allen betroffenen Seegemeinden, um eine möglichst breite Einbindung und eine rasche Lösung zu schaffen. Es geht immerhin um die Rettung einer Region mit einem UNESCO-Welterbe und einen Teil Österreichs“, so Gemeindevorstand Sascha Krikler, der als Obmann des Dorfentwicklungsausschusses die Resolution für die Gemeinde koordiniert hat und auf nachhaltige Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene hofft, um eine Katastrophe abzuwenden. Unter den zahlreichen Teilnehmenden waren unter anderem Podersdorfs Bürgermeisterin Michaela Wohlfahrt sowie Nationalratsabgeordneter Christian Ries.
Folgende fünf Punkte werden in der Resolution gefordert, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern:
1.) Planungssicherheit und Klarheit schaffen durch ein beschleunigtes Verfahren
2.) Natürliche Zuflüsse fördern
3.) Mehr Einbindung der Seegemeinden bei der Rettung
4.) Verbesserung der Kommunikation über Bundeslandgrenzen hinweg
5.) Machen wir den Neusiedler See auch zur Chefsache im Bund mit Experten