Mostov vormals Mostau ist eine kleine Gemeinde, die drei Kilometer von Kynsperk/Königsberg entfernt liegt an der rechten Seite des Egerflusses an der Bahnstrecke Karlsbad-Falkenau-Eger in der Tschechischen Republik. In einer Sandgrube der Gemeinde wurde eine urgeschichtliche Siedlung der Aschenfeldkultur ausgegraben. Am Haus Nummer 7 – ein Fachwerkhaus – befindet sich die Jahreszahl 1798. In herrlicher Natur am Rande des Dorfes ließ der ehemalige Besitzer der ersten böhmischen Porzellanmanufaktur Schlagenwald, Georg Haas von Hasenfels, seinen Familiensitz erbauen. Mostov war im 14. Jahrhundert Reichslehen der Zoswitzer und dann der Leuchtenberger.
Im Saalbuch der Klarissinnen (Eger) erscheint es als Mostau erstmals im Jahre 1370. Die Leuchtenberger als Lehensträger gaben Mostau 1459 im Auftrag des Kurfürsten Friedrich von Sachsen an die Krone Böhmens zurück. Von da an erhielten es die Hardecker bis 1518, die Hammer bis 1619, die Kynitz bis 1641, dann die Nostitz bis 1692, anschließend die Pergler bis 1717. Nun wechselten in rascher Folge die Besitzer bis es 1821 die Familie Rummelskirch erwarb. 1862 kam es zur gerichtlichen Feilbietung, bei der es dann auf Umwegen an die Familie Kommers gelangte.
Seit 1886 war das Gut Mostau mit dem Schloss im Besitz des Großindustriellen Georg Haas, der eine Umgestaltung der landwirtschaftlichen Fläche durchführte. Die Sümpfe wurden entwässert, die Felder und Wiesen dräniert und große Flächen mit Waldbäumen bepflanzt. Um 1900 besaß die inzwischen geadelte Familie Haas von Hasenfels nicht nur Gut Lönigsberg mit neuen Dörfern, sondern auch das Gut und Schloss Mostau mit den Dörfern Kulsam, Lappitzfeld, Rollessengrün, Dobrassen und Klingen. Baron Georg von Hasenfels verstarb Anfang des ersten Weltkrieges im Jahre 1914.
Mostau war seit 1850 Gemeindesitz. Dobrassen und Klingen waren ihm zugewiesen. Das blieb so bis 1945. Großindustrieller Baron Georg Julius Haas, verstarb im Jahre 1945, hinterließ allerdings 9 Kinder. Peter-Frederic Brany-Haas von Hasenfels ist ein Urenkel des seinerzeigen Barons.
Nach 1948 wurde das Schloss verstaatlicht und diente bis zur Wende 1989 als Kindererholungsheim. Besonders in diesen letzten Jahren war das Schloss ziemlich dem Verfall preisgegeben. Das verwahrloste Gebäude kaufte 1997 von der Stadt Eger die Betriebsleitung der Porzellanmanufaktur Schlaggenwald.
Die komplexe Renovierung des Schlosses und der Umbau zu einem Hotel (19 Zimmer/48 Betten) dauerte 14 Monate. Im Juli 2001 wurde begonnen, im September 2002 waren die Arbeiten abgeschlossen. Die gesamten Kosten für die Renovierung und Modernisierung verschlangen 30 Millionen Kronen/1 Million EUR. Im ausgedehnten Objekt des Schlosses wurden im Einklang mit der Schloßarchitektur die Hotelzimmer so projektiert, daß das Haus vier Sterne tragen darf. Für die Gäste sind im Ergeschoß drei Restaurants vorbereitet. Das Schlosshotel hat eine eigene Schlossküche, einen Weinkeller, eine Bar und weitere Einrichtungen.
Das gesamte Haus ist behindertengerecht ausgestattet. Auch die Angestellten kommen den Behinderten gerne entgegen. Toilette, Lift und weiteres ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Alle Schlossräumlichkeiten haben barrierelosen Zutritt. Im Erdgeschoß des Schloßhotels ist eine Ausstellung der historischen Erzeugnisse der ersten böhmischen Porzellanmanufaktur -1792 gegründet – Schlaggenwald untergebracht. Für die Öffentlichkeit ist diese interessante Exposition täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Im ganzen Areal des Schlosses stehen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 15 unikate Kachelöfen. Schon allein wegen einer Besichtigung dieser wundervollen Stücke der handwerklichen Kunstarbeit lohnt es sich, das Schloss zu besuchen. Der Egerer Kachelofen in seiner vielseitigen und verschiedenartigen Verarbeitungsweise war und ist weltberühmt.
Die vordere Seite des Schlosses schmückt das Wappen des Adelsgeschlechtes von Hasenfels. In der Eingangshalle stehen an beiden Seiten die Kachelöfen, auf denen das Entstehungsjahr 1889 vermerkt ist.
Mostov ist erreichbar über die Hauptstrasse von Falkenau nach Eger, etwa in der Mitte der Trasse bei Kynsperk/Königsberg nach Odrava abbiegen.
Das Schloßhotel befindet sich im touristisch ausserordentlich attraktiven Gebiet des Kaiserwaldes, inmitten des Bäderdreiecks Franzensbad-Karlsbad und Marienbad, etwa acht Kilometer von der alten Reichsstadt Eger, dem heutigen Cheb entfernt.
Das umfassend sanierte Ensemble avanciert bereits zu einem der beliebtesten Touristenziele im Rahmen des Egerlandes an der tschechischen Seite der Grenze.
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Viele Besucher aus Deutschland und Österreich nutzen in den vergangenen Jahren die Möglichkeit zu einer Exkursion in die Porzellanmanufaktur-Schlaggenwald.
Vielleicht wird ja die Lust geweckt, sich ein eigenes Bild zu machen über die Leitung des Schlaggenwalder Betriebes. Es können dort natürlich auch Führungen und Besichtigungen der Manufaktur vereinbart werden.