Die Zeit vor der dritten Welle COVID-19 bietet eine Gelegenheit für den Militärkommandanten von Oberösterreich, Brigadier Mag. Dieter Muhr, das Thema Krisenmanagement vor dem Hintergrund der Pandemie zu reflektieren;

Oberstes Gebot im militärischen Krisenmanagement: Du sollst Dich nicht täuschen!

Die ständige Härte im Denken des Krisenmanagements liegt darin, dass man die Tatsachen und den Sachstand zur Kenntnis nimmt, selbst wenn er unangenehm ist. Aufpassen: Niemals einer Täuschung oder einer Selbsttäuschung unterliegen.

Ein aktives Krisenmanagement trachtet ständig danach, nicht überrascht zu werden. Deswegen bedient man sich verschiedener Techniken, beispielsweise der Szenarien- Technik, um Entwicklungen und eigene Reaktionen darauf zu folgern und rechtzeitig Maßnahmen vorzubereiten. Dennoch wird ein gutes Krisenmanagement mit Überraschungen leben müssen. Man darf sich aber nicht überraschen lassen, dass es Überraschungen gibt.

Das militärische Krisenmanagement arbeitet ständig daran, die Handlungsfreiheit seiner Organisation zu erhalten oder wiederzuerlangen. Nur so kann es auf Lageentwicklungen rechtzeitig reagieren. Dafür sind Entscheidungen aufzubereiten. Und für die Umsetzung gilt: Lieber eine unvollständige Anordnung rechtzeitig durchzuführen, als eine vollständige zu spät.

Ein erfolgreiches Krisenmanagement sorgt so dafür, dass es immer Teil der Lösung ist. Niemals soll ein Krisenmanagement die Krise an sich verschärfen. Und aufpassen, dass man nicht irgendwann beginnt, die Krise zu lieben. Immer emotional Abstand wahren, sonst läuft man Gefahr, von der Krise gefressen zu werden. Irgendwann ist die Krise vorbei. Da heißt es dann, rechtzeitig loslassen können. Denn wer schneller aus der Krise herauskommt, der wird sich für das normale Leben besser einstellen können.

Quelle: MilKdoOÖ / Österreichisches Bundesheer

Lesen Sie noch mehr über das Österreichische Bundesheer bei uns bitte hier;

www.bundesheer.at

Back to Top