Gerade im Sommer und hier vermehrt in letzter Zeit kommt es immer wieder vor, dass man beim Spazierengehen kleine Maulwürfe an der Oberfläche zu Gesicht bekommt. Auch dieses und in früheren Jahren wahrhaft nie vorgekommene Phänomen ist auf den Klimawandel zurückzuführen …

Maulwürfe leiden unter der Trockenheit

Die kleinen „Gruben-Arbeiter“ schaufeln sich zahlreich unterernährt und durstig mit letzter Kraft nach oben bis ans Tageslicht. Durch anhaltende Dürre fehlt ihnen nicht nur der Sauerstoff zum Überleben, sondern auch die Flüssigkeit des Regenwassers und damit ihre Nahrung, Regenwürmer nämlich. Wer gerade jetzt einen geschwächten Maulwurf irgendwo vorfindet, kann den kleinen Pelzträger vorsichtig in eine Kiste (Pappendeckel, Karton) mit ein bisserl Erde und Sand – zum Einbuddeln – einquartieren, ihm Wasser zuführen, sowie mit ein paar Insekten (in einer Zoohandlung erhältlich) aufpäppeln.

Denn der kleine „in der Erde Bewohner“ hat bei langanhaltender Trockenheit zwei Probleme zu bewältigen: Einerseits fallen seine Gänge unterhalb unserer Wiesen im Garten in der Erde liegend in sich zusammen, so dass er nicht mehr richtig vorwärts kommt, und andererseits findet er keine Regenwürmer mehr zum Verzehr vor, denn diese verziehen sich in noch tiefere Erdschichten und sind somit für den Maulwurf nicht mehr erreichbar.

Der Karton-Tipp dient hier als Sofortmaßnahme, wenn der Maulwurf geschwächt und hungrig ist. Ein fitter Maulwurf lässt sich – wie alle Wildtiere – nicht so leicht einfangen. Es sollte immer nur eine Notfallmaßnahme sein, ein Wildtier einzufangen. Ihr vegetatives Nervensystem ist dermaßen sensibel, dass sie das Einfangen durch uns Menschen im allerschlimmsten Fall mit dem Leben bezahlen könnten.

Diese hier beschriebene Notfallhilfe kann dem Kleinen allerdings aus seiner Notsituation heraus das Leben retten. Am besten füttert man das Tier mit Spinnen, Larven, Würmern, Mehlwürmern und dergleichen, denn Maulwürfe sind Fleischfresser. Seine Tagesration an Insekten und ähnlichem entspricht in etwa seinem eigenen Körpergewicht, also bis zu 100 Gramm. Das geht einige Tage so gut, bis er gestärkt, fidel und erholt wirkt. Dann kann man ihn getrost wieder in Richtung „Mutter Natur“ auf eine schattigen Wiese entlassen.

Foto: © Bruno /Germany from Pixabay

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