Zwischen Naivität und Überzeugung: Zeitzeugen erzählen, wie sie als junge Menschen zu Nationalsozialisten geworden sind. Eine spannende Analyse darüber, wie politische Rattenfänger Menschen blenden können, wie Nationalismus, Populismus und Führerkult funktionieren.

Wertvolle Perspektiven, die aktueller nicht sein könnten!

Der Adolf war für uns einfach ein toller Typ!“ Was faszinierte junge Menschen der 1930er- und 40er-Jahre am „Führer“? Warum folgten sie ihm blindlings in den Abgrund?

Dieses Buch lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, die ihre Geschichten aus der Froschperspektive erzählen: Ein Hitlerjunge berichtet von Sprengstoffanschlägen, ein BDM-Mädchen schildert ihren Weg zwischen Überzeugung und Naivität, ein Widerstandskämpfer erklärt, warum er sich als Täter sieht.

Selten gehörte Stimmen und unglaubliche Details – erschütternd, erhellend und unentbehrlich für das Verständnis dieser dunklen Jahre.

Erscheinungsdatum: 01/2025
Einband: Hardcover
240 Seiten
Abmessungen 14,6cm x 22cm
ISBN: 978-3-8000-7886-8

erschienen im Ueberreuter Verlag

Martin Haidinger (c) Martin Haidinger

Über den Autor:

Martin Haidinger

Prof. Mag. Martin Haidinger, Historiker und Journalist aus Wien, ist Wissenschaftsredakteur beim ORF und Autor zahlreicher Sachbücher. Seit vielen Jahren widmet er sich der Vermittlung von Geschichte und Geschichten in seinen Sendungen auf Radio Ö1 und früher auf  ORF2 Wien, BR Alpha und im Deutschlandfunk.
Er ist Redaktionsleiter der Ö1-Wissenschaftssendung »Science Arena«. Bei Ueberreuter erschienen: „Wilhelm Höttl. Spion für Hitler und die USA“ und „… und dann wurden sie Nazis. Faszination Hitler“.

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Die Redaktion des Österr. Pressebüro meint dazu:

Martin Haidinger gelingt es in seinem Werk, die Stimmung in Österreich vor und während des „Anschlusses“ eindringlich nachzuzeichnen. Er zeigt auf, wie unterschiedlich Jugendliche und junge Männer auf Hitler und die NSDAP reagierten: Während die einen den „Führer“ bewunderten und ihm begeistert folgten, verhielten sich andere passiv oder opportunistisch – oft aus Angst vor den Konsequenzen, die ein offener Widerstand mit sich gebracht hätte. Schon vor 1940 waren die Anzeichen für kommende Katastrophen deutlich erkennbar, doch viele verdrängten diese.

Besonders eindrucksvoll beschreibt Haidinger, wie Österreich zunächst ein Zufluchtsort für Juden war, bevor auch hier Gewalt, Repression und Terror Einzug hielten. Die „Braunen“ brachten Unruhe ins Land, und Hitlers Versprechen von Wohlstand und Arbeitsplätzen entpuppten sich schnell als trügerische Propaganda. Ein prägnantes Zitat aus dem Buch fasst die Fassade des Diktators treffend zusammen: „Er (Hitler) war ein Meister der Fassade, hinter der sich neben intellektueller Leere nur kleinbürgerlicher Hass und Niedertracht verbargen.“

Das Werk zeigt deutlich, wie junge Männer in den Bann der NSDAP gezogen wurden – sei es durch Überzeugung oder durch das Versprechen von Vorteilen. Haidinger macht klar, dass nicht alle Menschen damals über die grausamen Verbrechen in den Konzentrationslagern Bescheid wussten, gleichzeitig betont er, wie wichtig die Aufarbeitung dieser Epoche auch heute noch ist. Viele Details kommen erst Jahrzehnte nach Kriegsende ans Licht, was die Notwendigkeit historischer Forschung unterstreicht.

Fazit:

Haidingers Buch ist ein eindrucksvoller Beitrag zur Erinnerungskultur. Es erinnert daran, wie leicht Propaganda verfängt, und dass Aufklärung unverzichtbar bleibt, um zu verhindern, dass sich die Schrecken des Nationalsozialismus jemals wiederholen. Ein Werk, das nachhallt und jedem, der sich mit der Geschichte des „Dritten Reichs“ auseinandersetzt, ans Herz gelegt werden kann.

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