Bitte eines gleich vorweg: Jeder Mensch tickt anders. So kann der eine mit einem besonders guten Bauchgefühl in den Tag starten, wenn er ein deftiges englisches Frühstück samt Grapefruit, Ei, Würsterln, Speck und Bohnen verzehrt hat, woraufhin der andere sich nach so einem heftigen Mal prompt wieder niederlegen müsste. Eine allgemein gültige Empfehlungen dafür auszusprechen, welche Lebensmittel man morgens auf nüchternen Magen lieber nicht essen sollte, ist daher entsprechend schwer, denn es kommt immer auf das Bauchgefühl an.

Der Stoffwechsel reagiert auf Lebensmittel unterschiedlich

Ein Beispiel: Sehr süße, stärkereiche Lebensmittel auf nüchternen Magen können den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Die ungewünschte Folge wäre, dass dieser schnell wieder abrupt abfällt. Das wiederum kann Heißhungerattacken begünstigen. Wer schon häufiger festgestellt hat, dass sich bei ihm nach süßen Frühstücken (dabei kann es sich aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils auch um eine Banane handeln) bald der nächste Hunger meldet, der sei zum Frühstück besser mit beispielsweise Nüssen bedient. Das erklärt Ernährungsmediziner Dr. med. Matthias Riedl: „Nüsse sättigen gut und beeinflussen den Blutzuckerspiegel kaum“, so der Experte.

Diese Empfehlung sei aber nicht allgemeingültig. „Tatsächlich nämlich sind die sogenannten postprandialen (nach einer Mahlzeit) Stoffwechselreaktionen auf Gegessenes individuell unterschiedlich.“ Das meint zu dem Thema Ernährungswissenschaftler Uwe Knop.

Lebensmittel, die Sie auf nüchternen Magen besser meiden sollten

Und doch gibt es Lebensmittel, die auf nüchternen Magen Unannehmlichkeiten verursachen können. Insbesondere für den „leeren“ und somit schutzlos ausgelieferten Verdauungstrakt. Dazu zählen:

Kaffee

Ausgerechnet den köstlichen Wachmacher, auf den viele sich schon beim ersten Augenaufschlag freuen, sollte man lieber erst nach dem Frühstück trinken. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Einer Studie zufolge kann Kaffee den Blutzuckerspiegel ungünstig beeinflussen, wenn man das Lebensmittel auf nüchternen Magen zu sich nimmt. Zudem können die bei der Zubereitung entstehenden Röststoffe die Magenwände angreifen. Das kann sich im Tagesverlauf mit Sodbrennen rächen.

Orangensaft

Auch ein Glas Orangensaft leitet bei einigen das Frühstück ein. Dabei enthält Orangensaft viel Säure, die den Magen angreifen und ähnliche Beschwerden verursachen kann wie Kaffee. „Neben Orangen können auch andere Zitrusfrüchte Sodbrennen auslösen“, so Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl.

Hefegebäck

Für viele ist ein ordentliches Sonntagsfrühstück nur mit einem süßen Hefegebäck komplett. Als allererstes am Morgen sollte man Hefestriezel und ähnliches allerdings nicht zu sich nehmen. Bei einigen Menschen kommt es während der Verdauung von Hefe zu einer erhöhten Gasproduktion. Wenige Stunden nach dem Verzehr kämpfen sie dann mit Bauchschmerzen, Darmgeräuschen und Blähungen. Wer trotzdem nicht die Finger vom Lieblingsstückchen lassen möchte, sollte es sich besser am Nachmittag gönnen, wenn die Verdauung schon länger im Gang ist.

Scharfes

„Wenn man einen empfindlichen Magen hat, sollte man nüchtern mit allem vorsichtig sein, das scharf ist und brennt“, weiß Uwe Knop. Dazu zählen – neben den naheliegenden Würzspendern wie Chili und Pfeffer – auch Zwiebeln, Knoblauch, Senf und Ingwer. Grund dafür sind die enthaltenen Scharfstoffe, die eigentlich gesund sind. Den (insbesondere nüchternen) Magen können diese aber reizen.

Joghurt

Joghurt gehört für viele zu einem ausgewogenen Frühstück dazu. Umso überraschender: Die Milchsäure aus Joghurt, Kefir und anderen fermentierten, milchbasierten Lebensmitteln können auf nüchternen Magen nicht gut verwertet werden. Damit die Magensäure sie nicht abtötet, einfach vorher ein Stück Toast essen oder den Joghurt zusammen mit etwas Ballaststoffreichem essen, z. B. Haferflocken.

Rohkost

Es gibt diejenigen, die als ersten Snack des Tages bevorzugt zu rohen Karotten, Paprika und Radieschen greifen – und die, bei denen Blähungen die Folge wären. Diese Reaktion könne bei allen schwer verdaulichen Lebensmitteln auftreten, wie bestätigt Uwe Knop: „Wenn Sie wissen, dass Rohkost bei Ihnen Blähungen auslöst, gehören Sie wahrscheinlich auch zu denjenigen, die Ihrer Bettruhe zuliebe abends lieber keinen Salat essen sollten. Das gesunde, rohe Grünzeug dann am besten früher am Tag essen.“

Auf das Bauchgefühl kommt es an

Daher bitte nochmals: „Das Universalcredo lautet: Jeder soll essen, was er verträgt“, unterstreicht Uwe Knop einmal mehr. „Und wann er es verträgt. Denn die individuelle Verträglichkeit ist das A&O für eine gesunde Ernährung.“

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Quelle: Uwe Knop – Foto: © Pexels from Pixabay

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