Achtung und Respekt, nicht nur den Mitmenschen, sondern auch den Mittieren gegenüber ist für ein friedliches Nebeneinander angebracht. Ob der Mensch dies schafft? Foto: © BRUNO EMMANUELLE on Unsplash

Die massive Auswirkung von Menschen verursachtem Lärm auf den Lebensraum der Tierwelt ist vielseitig. Es kann zur Störung der Orientierung und der Kommunikation untereinander kommen, oder zu erhöhtem Blutdruck, so wie bei den Menschen auch. Die Nachtigall zum Beispiel singt im vom Lärm belasteten Stadtgebiet um bis zu 14 Dezibel lauter. Und das Erstaunliche: am Wochenende singt sie dann etwas leiser! Für Kröten in der Wüste kann der Motorenlärm von Wüsten Buggys sogar tödliche Auswirkungen haben: sie glauben, ein Gewitter hat eingesetzt und beenden daher zu früh ihren Sommerschlaf!

Denken wir an die Umweltverschmutzung, so kommen uns dabei rauchende Fabriken und verschmutzte Flüsse unter. Oftmals denken wir dabei aber nicht zuerst an den Lärm. Obwohl er oft und gern vergessen wird, gehört der Lärm zu den bedeutendsten Umweltverschmutzungen unserer Zeit. Lärm stellt für Tiere ein großes Problem dar. Viele Tierarten nutzen Geräusche zur Verständigung, auf der Suche nach Nahrung, oder aber auch zur Wahrnehmung der Umgebung. Lärm stört. So leben entlang von lauten und stark befahrener Straßen viel weniger Tiere. Aber nicht alle Tierarten reagieren gleich auf Lärm.

Die Folgen von Lärm

Einige Tierarten sind in der Lage, sich dem Lärm anzupassen. Kohlmeisen beispielsweise erhöhen in einer lauten Umwelt die Rufrate, die Gesänge der Buckelwale dauern länger und Feldheuschrecken meiden laute Lebensräume. Es gibt aber auch Tierarten, die es nicht schaffen, sich an die laute Umwelt anzupassen. In einer lautstarken Umgebung legen Mehlmotten viel weniger Eier, Kängururatten erleiden einen Gehörschaden und der Reproduktionserfolg von Fransenfingerleguanen nimmt ab. Im schlimmsten Fall kann Lärm deshalb zum Aussterben von vielen Tierarten führen.

Tiere hören unterschiedliche Frequenzen

Nicht jedes Tier nimmt Schall gleich wahr. Die hörbaren Frequenzbereiche variieren zwischen den Tierarten. Fledermäuse können sehr hohe Töne hören, während Wale sich auf sehr tiefe Töne spezialisiert haben. Dadurch leiden die Tiere auch häufig unter Ultraschall und Infraschallbelastungen. Im Alltag nutzen beispielsweise Katzen- und Marderschrecksysteme Frequenzen im Ultraschallbereich, um ungebetene Gäste zu verjagen.

Lärmschutz nützt Tieren

Die meisten Tiere leiden unter einer lärmigen Umgebung. Deshalb sollte man auch Tiere wo immer möglich vor Lärm schützen. Oft braucht es nicht viel, um die Umwelt ein bisschen leiser zu machen. Am besten sind Maßnahmen an der Lärmquelle, da sie die Ausbreitung des Lärms reduzieren. In lärmbelastenden Gegenden nutzen Tiere gerne ruhige Flächen oder Ausgleichsflächen, um der lärmigen Umgebung auszuweichen.

Wer einen Garten hat, dem wird bestimmt schon aufgefallen sein, dass während des Rasenmähens kaum ein Laut der Vögel zu vernehmen ist. Warum? Weil sie sich zurückziehen. Wenn sie aber gerade in ihren Nestern unter dem Dach ihre Jungen großziehen, dann wird das Gezwitscher während der „Rasen-Rasur“ umso lauter, da sich die kleinen gefiederten Freunde noch hektischer und lautstärker untereinander unterhalten müssen.

In einigen Fällen können Lärmschutzmaßnahmen jedoch für Tiere schädlich sein. Insbesondere bei der Errichtung von transparenten Lärmschutzwänden muss auf den Vogelschutz geachtet werden. Durch gezielte Maßnahmen kann man die Problematik beheben.

Tiere reagieren auf eine lautere Umgebung durch Abwanderung aber auch durch lautere Rufe. Manche Tiere können durch Lärm sogar in lebensgefährliche Situationen kommen.

Tiere fühlen sich – genau wie wir Menschen – durch Lärm gestresst! Hunde zeigen dies durch Unruhe, Krankheitsanfälligkeit, Dauerbellen oder erhöhte Aggressionsbereitschaft. Katzen schränken als erste Reaktion auf Stress das Schnurren ein, spielen weniger, essen mehr oder machen übermäßige Fellpflege.

Besonderen Stress und weitreichende Auswirkungen kann die Silvesterknallerei auf Hunde, Katzen, aber auch andere Haustiere haben.

Wie man Tieren helfen kann? In dem der Mensch selbst „Lärm einspart“.
  • öfter das Rad oder die Öffis statt das Moped oder Auto benutzen;
  • Autotüren leiser schließen;
  • mit dem Auto niedertourig und vorausschauend fahren;
  • leise Haushaltsgeräte verwenden bzw. beim Kauf darauf achten, den Einsatz von lauten Haushaltsgeräten möglichst kurz halten;
  • die Musik zu Hause etwas leiser hören;
  • sich in ruhiger Umgebung (z.B. Wald) selbst ruhig verhalten;
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