Egal ob als LP oder CD, auch dieses PREISER RECORDS Album verdient 5 Sterne. Foto: PREISER RECORDS

Kurt … wer? Kurt Sowinetz!

Es wäre unfair, den vielseitig einsetzbaren Schauspieler, Zeichner, Maler, Musiker und Künstler Kurt Sowinetz einzig und allein auf seine Rolle als grantelnden Suderanten, sitzend im leergespielten Schweizerhaus im Prater in Wien, dahinsinnierend über die Menschheit, die ihm ach so zuwider ist, festzumachen.

Und dennoch assoziiert man mit genau dieser Rolle aus dem Jahre 1972 bis in die heutige Zeit Kurt Sowinetz. Nichtsdestotrotz – Kurt Sowinetz war einfach mehr und es ist ewig schade, dass es solche Typen, wie er zweifellos einer war, ausgestorben sind und es diese Wiener Originale heutzutage einfach nicht mehr gibt …

Sowinetz veröffentlichte zu Lebzeiten (* 26. Februar 1928 in Wien, † 28. Jänner 1991 in Wien) eine Vielzahl an Tonträgern. Jede angedacht wie ein Konzeptalbum mit in sich geschlossener Stilistik und konträr zur nächsten. Dementsprechend schwer fiel es PREISER RECORDS, das Repertoire auf zwei Seiten einer Vinyl-Schallplatte zusammenzufassen. Aber es gelang. Gemeinsam mit Witwe Inge Sowinetz wurden 13 Titel feinsäuberlich ausgewählt und zusammengetragen, um das Beste der politik- und gesellschaftskritischen Kommentare zu präsentieren.

Neben den seinerzeitigen Titelhits „I und mei Team“ (1979), „Der Blues von den Tabus“ (1977), oder „Halleluja, der Huat brennt“ (1974) finden sich unter anderem auch „Seids ma net bös, i wer a Mensch“ (1977), „I wer blad“ (1972), oder „Der letzte Tag“ (1979). Der Erfolgshit „Alle Menschen san ma zwider“ (1972) darf natürlich ebenso nicht fehlen. Was bleibt ist ein Einblick in die Gedanken- und auch Gefühlswelt eines außergewöhnlichen Wiener Künstlers.

Der Wunsch, jemand anders zu sein als er selbst, sich zu verstellen, zu verkleiden, zu verstecken hinter einer anderen Identität, schien in ihm stark verwurzelt gewesen zu sein.“, so Witwe Inge und Tochter Dunja Sowinetz

Kurt Sowinetz: Schlitzohr, Spinner, Clown. Von der Bühne kannte man ihn unter vielen Persönlichkeiten. Vereint waren sie durch Zweideutigkeit und einen Hang zur Melancholie. Doch nicht nur am Theater war Sowinetz von doppelbödigen Charakteren angezogen. Sein Leben selbst war vom Interesse an der Vielfalt sämtlicher Kunstformen geprägt. So war er neben seiner ebenso erfolgreichen Tätigkeit als Musiker auch begeisterter Maler, Bastler Modellierer. „Ein demütiger Fanatiker der künstlerischen Gestaltung!“, wie ihn Hans Weigel einst so treffend beschrieb. Folglich ist dies bei der Zusammenstellung eines Überblicks seiner langjährigen, musikalischen Karriere zu beachten und informiert über die vielen Identitäten dieses Wiener Originals.

Kurt Sowinetz ist auch im Heiteren kein Spaßmacher; er bleibt stets ein Ernstmacher, Ernstzunehmender, nachdenklicher, wehmütiger: ein halber Clown, ein halber Philosoph, ein ganzer Wiener!“ – Zitat Hans Weigel.

Das oepb meint dazu:

Kurt Sowinetz besaß so viele Talente, die er allesamt ausüben, leben und auch verkörpern konnte. Ein wahres Genie auf der Bühne und / oder vor der Kamera. Seine eigentliche Liebe galt jedoch dem Zeichnen, dem Malen und Bildhauern. Aber, Kurt Sowinetz, Sohn eines Hausmeisterehepaars aus Wien Ottakring, wurde Schauspieler. Und ein sehr hervorragender Charakterdarsteller obendrein. Auch heute freut man sich noch, ihn in einstigen ORF-Fernsehproduktionen, beispielsweise den alten Fritz Eckhardttatort“-Folgen aus Wien, zu sehen.

Bereits mit 16 Jahren debütierte Kurt Sowinetz 1944 am Fürther Stadt-Theater. Ab den frühen 1950er Jahren spielte er an sämtlichen großen Wiener Bühnen, wie dem Volkstheater, dem Theater in der Josefstadt und dem Burgtheater.Er gründete gemeinsam mit Helmut Qualtinger und Walter Kohut ein Kabarett-Trio und wurde schließlich durch seine musikalischen Talente populärer denn je. Sein wohl allergrößter Hit war die bereits beschriebene Beethoven-Persiflage „Alle Menschen san ma zwider.“ In Summe veröffentliche er insgesamt zwölf Tonträger mit kritischen Schlagern, Moritaten, Couplets, Schrammel- und Kabarettliedern.

Heute gibt es keinen Kurt Sowinetz mehr! Es ist auch schier unmöglich, ihn zu parodieren und damit unsterblich werden zu lassen. Einen Kurt Sowinetz, ein solches Wiener Unikat, ausgestattet mit einem derartigen Handlungs- und Gestaltungs-Reichtum, den gab´s wahrlich nur einmal. So etwas kommt – leider – nie wieder.

Diese musikalische Erinnerung von und an Kurt Sowinetz – sei es als Langspielplatte, oder aber CD – erneut ein wahrer Schatz aus dem Hause PREISER RECORDS, sei all jenen wärmstens empfohlen, die noch den echten, jedoch den aussterbenden Wiener Schmäh suchen und lieben. Trockener „Hamur“, gepaart mit herrlichen Wiener Dialekttexten vorgetragen, von einem, der das Herz stets und aufrecht am rechten Fleck getragen hatte. „Goldenes Wiener Herz, was willst Du mehr?“ Wer so etwas sucht, bitte unbedingt zugreifen!

Erschienen bei PREISER RECORDS

www.preiserrecords.at

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