Noch vor rund 30 Jahren ist der Kürbis in Österreich wenig beachtet worden und war – abgesehen vom Kernöl – in vielen seiner kulinarischen Verarbeitungsformen als „Arme-Leute-Essen“ verschrien. Inzwischen aber hat sich diese Feldfrucht, die als größte Beere der Welt gilt, nicht zuletzt auch wegen des Halloween-Rummels, zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. So werden zum alljährlichen Kürbisfest im Retzer Land, das heuer am 28. und 29. Oktober 2023 in der Stadt Retz sowie am 28. Oktober 2023 in der Kellergasse „Maulavern“ in Zellerndorf stattfindet, wieder Tausende zahlende Besucher erwartet.

Das nördliche Weinviertel gilt als das niederösterreichische Kürbis-Zentrum schlechthin. Für einige Abkömmlinge der Beerenfrucht, insbesondere für die Moschussorten, ist das Klima dort weit besser geeignet als etwa in der Steiermark. Auf den Weinviertler Feldern liegen die Durchschnittserträge zwischen 500 bis 600 Kilogramm trockener Kerne pro Hektar. Die „Bluza“ wachsen im Weinviertel schon seit jener Zeit, in der sich hier das Urmeer zurückgezogen hatte.

Den Kürbis gibt es in den verschiedensten Farben und Formen. Durch Züchtungen, Mutationen und zufällige Kreuzungen entstehen jedes Jahr neue Sorten. Zu den bekanntesten zählen die auf der ganzen Welt verbreiteten Zucchini. Zur Familie gehören weiters die Butternuss – ein ausgezeichneter Speisekürbis, der Muskatkürbis, den der französische Meisterkoch Paul Bocuse für seine Gerichte verwendet hat, der Steirische Ölkürbis, aus dem das beliebte Kürbiskernöl gewonnen wird, und nicht zuletzt der voluminöse Halloween-Kürbis – in Österreich im Volksmund „Bluza“ genannt. Geschmacklich hat dieser zwar nicht viel zu bieten, eignet sich aber zum Schnitzen von Gesichtern und Masken am besten.

Foto: © Pixabay

www.kuerbisfest.at

www.retzer-land.at

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