Ausmalbild aus dem Malbuch der KiJA „Alle Kinder auf der ganzen Welt haben die gleichen Rechte“ - Illustration: Sarah Seidel/KiJA OÖ
Ausmalbild aus dem Malbuch der KiJA „Alle Kinder auf der ganzen Welt haben die gleichen Rechte“ – Illustration: Sarah Seidel/KiJA OÖ

Am 20. November 2015 ist der Internationale Tag der Kinderrechte. Vor 26 Jahren haben die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention beschlossen. Dieses menschenrechtliche Dokument wurde auch von Österreich unterzeichnet und sichert Kindern eigenständige Rechte, wie etwa das Recht auf Schutz vor Gewalt, oder das Recht auf Bildung zu. Aktueller denn je ist das Recht auf Schutz vor Krieg und auf Asyl.

Heuer wird der Kinderrechtetag überschattet von den schrecklichen Terrorakten in Paris, dem Krieg vor den Toren Europas und den tausenden Menschen, die davor flüchten; unter ihnen viele Kinder. Bilder von verletzten und blutüberströmten Menschen in den Medien, dramatische Berichte mit Schüssen und Explosionen, Menschenströme in Booten, auf Bahnhöfen, in Zelten … Überfordert dieses Thema Kinder und junge Menschen?

Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sind in diesen Tagen besonders gefordert Kinder aufzufangen und ihnen ihre Ängste zu nehmen. „Kindgerechte Information, ob durch Gespräche, durch Bilderbücher oder Spiele, ist besonders wichtig und hilft, Gefühle auszudrücken. Keinesfalls dürfen Kinder mit ihren Fragen zu Terror, Krieg und Flucht allein gelassen werden.“, so die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger.

Kinder altersgerecht auffangen
Unter 7jährige Kinder reagieren vor allem auf Angst erzeugende Geräusche und Bilder von verletzten Kindern. In dieser Altersgruppe sollten sie daher keine ungefilterten realen Berichte über Kriegshandlungen sehen und schon gar nicht alleine Zeit vor dem Fernseher verbringen. Ihnen gilt es vorrangig das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Mal- und Bilderbücher helfen, einen altersgerechten Zugang zu ihren Ängsten zu bekommen. So können sie Fragen stellen und Antworten bekommen. Bei Kindern zwischen 8 und 12 Jahren hinterlassen Nachrichten von Krieg und Terror vor allem ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins. Es ist wichtig, dass sie dieses Gefühl auch ausdrücken können. Keinesfalls darf es durch Scheu der Eltern verdrängt werden, etwa indem sie bei brutalen Meldungen gleich umschalten. Es braucht Raum zur Aufarbeitung durch klärende, aber kindgerechte Gespräche. Auch für diese Altersgruppe sind Bilderbücher, Kinderfilme oder Theaterstücke eine gute Möglichkeit, das Thema von einer kindgerechten Seite zu beleuchten.

Jugendliche lesen häufig schon selbst Nachrichten, vor allem im Internet, oder tauschen – etwa in Facebook – ihre Meinungen aus. Sie wollen nachfragen, diskutieren und sich oftmals auch engagieren. Dem gilt es entsprechenden Raum und Zeit zu geben. Vor allem im Unterricht an den Schulen muss dem Recht auf Information und auf Mitsprache zu gesellschaftspolitischen Themen ein noch viel höherer Stellenwert eingeräumt werden. Die Krisen der Welt sind in den Kinder- und Klassenzimmern angekommen. Flüchtlingskinder besuchen gemeinsam mit Kindern, die in Österreich geboren sind, die Schulen. Angehörige ihrer Familien leben oft noch in den Krisengebieten.

Kinder- und Jugendanwaltschaft
Die KiJA OÖ bietet Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen Beratung und Information. Eltern können sich in der aktuellen Situation Tipps für Gespräche mit ihren Kindern über Terror, Krieg und Flucht holen. Das Malbuch „Alle Kinder auf der ganzen Welt haben die gleichen Rechte“, das eine behutsame Bearbeitung des Themas für Vorschulkinder unterstützen kann, kann kostenlos bei der KiJA bestellt werden.

In der druckfrischen Ausgabe der Kinderrechtezeitung „Alles, was Recht ist“, für Leserinnen und Leser ab dem Volksschulalter, erzählt der 9jährige Sam aus Syrien seine Geschichte. Ebenso kann eine Liste empfohlener Kinderbücher bei der KiJa angefordert werden.

Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ, Kärntnerstraße 10, 4021 Linz, Tel: 0732/77 20-140 01

www.kija-ooe.at

 

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