80 Prozent der Erwachsenen werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert. Foto: © Tyler Nix auf Unsplash

Vor wenigen Wochen haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf die Ausweitung der HPV-Impfung geeinigt. Ab 1. Februar 2023 steht nun die Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos in Niederösterreich zur Verfügung. „Humane Papillomaviren sind die Hauptursache für zahlreiche Krebserkrankungen. Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert, wobei die Übertragung vorwiegend bei sexuellem Kontakt stattfindet. Aktuell sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, von denen etwa 14 an der Entstehung von Krebsvorstufen oder Krebs beteiligt sind. Die Impfung bietet einen hohen Schutz und ist ein wichtiger Beitrag, um die Immunitätsrate zu erhöhen“, zeigt sich NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig über das neue Angebot erfreut.

Geimpft wird bei Allgemeinmediziner:innen, Kinderärzt:innen, Gynäkolog:innen, die am Kinderimpfkonzept teilnehmen und als Impfärzt:in durch das Land NÖ beauftragt sind. Auch bei den Bezirksverwaltungsbehörden und Magistraten ist der Impfschutz erhältlich. Wobei den impfwilligen Personen empfohlen wird, im Vorfeld wegen des Impfwunsches Kontakt aufzunehmen. Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr bis zum vollendeten 26. Lebensjahr wird in den NÖ Kliniken die HPV-Impfung zum vergünstigten Preis von 100 Euro angeboten. „Generell wird die Impfung allen Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männern bis zum vollendeten 30. Lebensjahr empfohlen. Der größtmögliche individuelle Nutzen wird durch die Impfung allerdings vor Aufnahme von sexuellen Aktivitäten erzielt“, erklärt Königsberger-Ludwig. 

Der Präsident der Ärztekammer für NÖ, Dr. Harald Schlögel, zeigt sich erfreut über die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr und meint dazu: „Viele Krebsarten kann man nicht oder kaum verhindern. Anders ist das bei Gebärmutterhalskrebs, zum Teil auch bei Rachen- oder Peniskarzinomen. Diese Krebsarten werden durch das Humane-Papillomavirus ausgelöst. Humane Papillomaviren sind die häufigste virale Infektion im Genitaltrakt. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Das bedeutet: Verhindert man die Infektion, verhindert man auch den Krebs. Und das ist tatsächlich seit einigen Jahren durch die HPV-Impfung möglich. Leider ist vielen Menschen der Zusammenhang zwischen HPV und Krebs sowie die Impfmöglichkeit dagegen bis heute zu wenig oder gar nicht bekannt. Daher ist es wichtig, gerade junge Frauen und Männer aufzuklären, dass durch die Impfung jährlich mehrere hundert Fälle von Krebserkrankungen verhindert werden können. Denn jeder Erkrankungsfall, der durch eine Impfung hätte verhindert werden können, ist einer zu viel und ein aufrechter Impfschutz die beste Möglichkeit zur Prävention.“

Quelle: Ärztekammer für Niederösterreich

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