Im Bild von links: Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner, Generaldirektor Dr. Josef Stockinger, sowie Generaldirektor- Stellvertreter Mag. Othmar Nagl. Foto: © OÖ-Versicherung

Die Corona-Pandemie hat 2020 in jeder Hinsicht geprägt. Dennoch ziehen die Vorstände der Oberösterreichischen Versicherung ein recht positives erstes Resümee über das zu Ende gehende Versicherungsjahr. Wegen der Kontaktbeschränkungen blieb der Prämienzuwachs leicht hinter den Erwartungen zurück. Vor allem durch den ersten Lockdown ereigneten sich weniger Schäden im Straßenverkehr. Andererseits stiegen die Schadensleistungen für Stürme und Brände. Insgesamt legt die Oberösterreichische prämienseitig um 1,5 Prozent auf etwas mehr als 460 Mio. Euro nach 453 Mio. Euro im Jahr davor zu. Das voraussichtliche EGT beläuft sich auf 30,1 Mio. Euro.

Corona: Einbußen erst 2021/22

# COVID-19

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen brachten für die Oberösterreichische Versicherung 2020 (noch) keine größeren Probleme. Die Umstellung des Versicherungsbetriebs auf Homeoffice war technisch reibungslos möglich. Die Kontaktbeschränkungen dämpften aber insbesondere das Privatkundengeschäft. Der Prämienzuwachs blieb so um 0,1 Prozent hinter den Planungen und Erwartungen zurück.

– Verkehrsunfälle

Der erste Lockdown in der Karwoche reduzierte den Individualverkehr um bis zu 60 Prozent. Als Folge davon gingen die Leistungen für Kfz-Schäden insgesamt um 15,3 Prozent bzw. rund 12 Mio. Euro zurück.

Im aktuell laufenden Lockdown gab es hingegen keine Entlastung. Das Verkehrsaufkommen blieb hoch. Der erste Schnee sorgte für zusätzliche Schäden. Der coronabedingten Einsparung im Kfz-Bereich stehen gestiegene Feuerleistungen (+ 28,3 Prozent oder rund 5 Mio. Euro) durch viele kleine Brände gegenüber. Dazu kommt ein deutlicher Anstieg für Versicherungsleistungen aus Sturm- und Hagelschäden von 35 Prozent oder 5,8 Mio. Euro.

# Combined Ratio

Insgesamt ist das Versicherungsjahr 2020 mit einer Combined Ratio von 87 Prozent nach 88,3 Prozent im Vorjahr versicherungstechnisch sehr erfreulich.

# EGT

Die gute Versicherungstechnik und das gleichzeitig erzielte Prämienwachstum in der Schaden-Unfallversicherung bringt für die Oberösterreichische Versicherung ein voraussichtliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 30,1 Mio. Euro verglichen mit 26,6 Mio. Euro im Jahr 2019. „Dieses gute Ergebnis hilft uns, die zu erwartende schwierige Situation 2021/22 abzufedern. Prämienausfälle nach Insolvenzen und ein Sinken umsatzbezogener Prämien werden in den nächsten beiden Jahren Faktum sein. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen treten in der Versicherungswirtschaft die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie erst in den Folgejahren ein.“, fasst Generaldirektor Dr. Josef Stockinger die herausfordernden Rahmenbedingungen zusammen.

Sachversicherung legt auch 2020 wieder zu

+ Schaden-Unfall

Die verrechneten Prämien legten in den Schaden-Unfall-Sparten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 2,8 Prozent zu. Damit liegen die Zuwächse zwar auch im Corona-Jahr 2020 leicht über dem Marktdurchschnitt, bleiben aber hinter den Zuwächsen früherer Jahre zurück. Insgesamt nimmt die Oberösterreichische im Nicht-Leben-Bereich 2020 voraussichtlich Prämien in Höhe von 356,9 Mio. Euro ein.

+ Kfz-Kasko

„Mit einem Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bleibt auch in diesem Jahr die Kfz-Kasko unangefochtener Wachstumstreiber der Schaden-Unfall-Versicherung.“, berichtet Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner. Ein Zuwachs von 3,0 Prozent in der Kfz-Haftpflichtversicherung komplettiert die weiterhin sehr erfreuliche Entwicklung der Kfz- Sparten.

# E-Kommunikation

„Corona und Kontaktbeschränkungen zeigen uns wie wichtig die elektronische Kommunikation für die Versicherungswirtschaft ist. Während des Lockdowns sind digitale Kommunikationsformen schnell zum Standard geworden und haben sowohl für uns als Unternehmen aber auch unseren Kundinnen und Kunden vieles erleichtert.“, berichtet Kühtreiber.

Als besonderes hilfreich erwies sich dabei die Antragsstellung per E- Mail. Wurden im letzten Jahr durchschnittlich knapp 700 Anträge pro Monat per E-Mail eingebracht, hat sich diese Zahl im Corona-Jahr 2020 verdoppelt. Spitzenreiter war dabei der April mit mehr als 1.600 Anträgen. Auch elektronische Service-Angebote wie das Kundenportal oder die Keine Sorgen App boomen: Seit ihrer Einführung im Jänner 2020 checken bereits 5.500 Kundinnen und Kunden ihre Versicherungsangelegenheiten auf ihrem Smartphone. 10 Prozent der Versicherungsnehmer sind bereits im Kundenportal registriert.

Derzeit laufen gesetzliche Initiativen, um die elektronische Kommunikation von der zustimmungsbedürftigen Ausnahme zur selbstverständlichen Regel zu machen. Künftig soll der Versicherungsnehmer nur noch wichtige Dokumente, etwa die Polizze, schriftlich erhalten.

Lebensversicherung weiter rückläufig

– Lebensversicherung

Weil weiterhin mehr Altverträge auslaufen als Neuverträge dazukommen, bleiben die Prämien in der Lebensversicherung auch 2020 rückläufig. Dieser generelle Trend wird wohl erst durch neue Anreize in der Vorsorge beendet werden. Insgesamt gehen die laufenden Prämien im Jahresvergleich um 2,8 Prozent auf rund 103,1 Mio. Euro zurück. Verträge mit einmaligem Prämienerlag werden seit 2015 nicht mehr angeboten.

Die gesamte Versicherungswirtschaft hofft, dass im Zuge der Umsetzung des gesamteuropäischen Pensionsprodukts PEPP steuerliche Vorsorgeimpulse gesetzt werden, die das Thema der privaten Vorsorge wieder beleben. „Gerade in Österreich braucht es dieses öffentliche Signal. Immer noch rangieren wir als eines der Vorsorge-Schlusslichter in Europa.“, betont Generaldirektor- Stellvertreter Mag. Othmar Nagl.

Wieder mehr Schäden durch Stürme und Brände

+ Hagel & Sturm

Wie schon 2019 war auch der heurige Jahresbeginn von mehreren Stürmen gekennzeichnet: Die Sturmereignisse „Sabine“, „Yulia“ und „Bianca“ brachten bereits im Februar eine Vielzahl von Schadensfällen. Im Juli folgten Sturm „Edouard“ und das Unwetter- Tief „Dana“, das vor allem das oberösterreichische Hausruckviertel rund um Ampflwang mit Hagel heimsuchte. „Insgesamt wurden uns im Zusammenhang mit diesen Sturm- und Hagelereignissen rund 9.500 Schadensfälle gemeldet, die Versicherungsleistungen belaufen sich auf mehr 16 Mio. Euro. Wobei „Dana“ mit mehr als 7,6 Mio. Euro ganz klar das größte Ereignis darstellt.“, resümiert Finanzvorstand Nagl.

Ertragskraft kontinuierlich weiterentwickelt

# Eigenständigkeit

Die Ertragskraft des Unternehmens wurde in den letzten Jahren Schritt für Schritt weiterentwickelt. Die Oberösterreichische Versicherung AG – im Kern immer noch ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit – ist heute ein starker und selbstbewusster Versicherer, dessen Eigenständigkeit langfristig abgesichert ist. „Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, dass unser Haus in den letzten Jahren überzeugend wirtschaftliche Stärke, Eigenkapital und Reserven aufgebaut hat. So können wir unsere Kunden auch durch schwierige Phasen begleiten.“, betont Nagl.

Stockinger verabschiedet sich nach zehn Jahren

Mit Jahreswechsel verabschiedet sich Dr. Josef Stockinger nach zehnjähriger Tätigkeit als Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung und übergibt den Vorstandsvorsitz an seinen Nachfolger Mag. Othmar Nagl. Bereits im Oktober hat Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner die Vertriebsagenden übernommen.

„Ich bedanke mich bei unseren Kunden, die uns durch ihr Vertrauen zum stärksten österreichischen Regionalversicherer gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass auch in Zukunft der persönliche Kontakt und der direkte Kundenzugang die Erfolgsbringer der Oberösterreichischen Versicherung sein werden. Gleichzeitig arbeiten wir an Online-Lösungen und digitaler Vernetzung. Letztlich entscheidet der Kunde auf welchem Weg er seinen Versicherungsbedarf abwickeln möchte.“, so der scheidende Generaldirektor Dr. Josef Stockinger. Und zum Abschluss: „Ich wollte nach meinem Wechsel in die Wirtschaft beweisen, dass anständige Politiker auch Unternehmen erfolgreich führen können. Im Team mit Othmar Nagl ist das für die Oberösterreichische perfekt gelungen.“

Quelle: KEINE SORGEN / OÖ-Versicherung AG

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www.keinesorgen.at

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