Die Telefonie im Laufe der Zeit. Moderner und schnelllebiger heißt aber auch nicht ungefährlicher. Foto: © Hansjörg Keller on Unsplash

Vom Rasenmäher bis zur Drohne, vom Staubsauger bis zum Smartphone – akkubetriebene Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Moderne Technologien bergen aber auch neue Gefahren: Der tagtägliche, oft sorglose Umgang mit Elektrogeräten ist immer wieder Ursache für Brandfälle mit teils hohen Sachschäden. Mit ihrem diesjährigen „Tag der Sicherheit“ am 4. Mai 2021 macht die Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer auf die Brandgefahr, die von Lithium-Akkus ausgeht, aufmerksam und wirbt für mehr Sensibilität.

Durchschnittlich 15 verschiedene Geräte sind in einem österreichischen Haushalt mit wiederaufladbaren Batterien bzw. Akkus ausgerüstet. Experten gehen davon aus, dass es bis 2025 drei Mal so viele sein werden. Damit nimmt – nicht zuletzt auch wegen der wachsenden E-Mobilität – auch die Bedeutung elektrischer Energie als Brandgefahrenquelle weiter rasant zu: „Jeder vierte Brand ist in Oberösterreich auf „elektrische Energie“ zurückzuführen. Das sind immerhin mehr als 200 Brandfälle pro Jahr. Knapp 15 Mio. Euro an Sachschäden entstehen dabei.“, zitiert Mag. Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, aus aktuellen Statistiken.

Für DI Dr. Günther Schwabegger, Mitglied der Geschäftsführung der Brandverhütungsstelle für OÖ, ist die geballte Power der Akkus Fluch und Segen zugleich: „Neben unseren Smartphones, deren Akkus regelmäßig geladen werden müssen, werden auch immer mehr Gartengeräte, Werkzeuge und Kinderspielzeug mit Akkus betrieben. Immer öfter kommen dabei hochentwickelte Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Diese bieten mehr Leistung, können aber bei Beschädigungen oder falschem Ladevorgang brandgefährlich sein.“

Angst unbegründet

Die gute Nachricht: „Bei richtiger Handhabung sind Lithium-Akkus weitgehend sicher. Übertriebene Angst ist deshalb nicht angebracht.“, betont Schwabegger. Dennoch ist es wichtig aufmerksam zu sein. Problematisch sind technische Mängel, die oft lange unentdeckt bleiben. Ein gutes Beispiel ist etwa das Handy, das zu Boden fällt. Äußerlich ist keine Beeinträchtigung zu erkennen, der Akku im Inneren wurde aber möglicherweise beschädigt. So entstandene Defekte können dazu führen, dass der Akku die gespeicherte Energie schlagartig und unkontrolliert abgibt. Oft entstehen dabei Temperaturen bis 800 Grad Celsius. Durch Überdruck austretende Gase entzünden sich, die Stichflamme greift schnell auf brennbares Material in der Umgebung über.

Mehr Bewusstsein notwendig

Eine besondere Rolle kommt auch dem richtigen Ladevorgang zu. Laut einer repräsentativen Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit unter rund 1.000 Personen, beobachtet weniger als die Hälfte den Ladevorgang – etwa ihres Smartphones. Ein Drittel der Befragten lädt den Akku auch dann, wenn sie gar nicht zu Hause sind und für knapp 14 Prozent ist es ganz normal, dass sich der Akku beim Ladevorgang erwärmt. Dazu kommt, dass nur in jedem zweiten Haushalt gewartete Feuerlöscher oder Rauchwarnmelder vorhanden sind.

„Wir alle sind umgeben von explosiven Energiebündeln, den Akkus; Eine höhere Leistungsfähigkeit und der verstärkte Einsatz steigern die Brandgefahr!“, warnt Mag. Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung. Foto: © Oberösterreichische Versicherung / Wakolbinger

Keine Sorgen mit dem richtigen Versicherungsschutz

„Das Risiko für einen Akkubrand ist verhältnismäßig gering. Die dabei entstehenden Schäden können aus unserer Erfahrung aber durchaus größere Ausmaße annehmen.“, fasst Generaldirektor Nagl zusammen: „Wichtig ist auch ein umfassender Versicherungsschutz. Explosions- und Brandschäden, in begrenzter Form auch Sengschäden, sind im Rahmen der Feuerdeckung einer Haushaltsversicherung miteingeschlossen. Wer über eine private Unfallversicherung verfügt, darf auf Deckung bei dauerhaften Verletzungen, die durch den schadhaften Akku hervorgerufen wurden, vertrauen. Besteht eine Kasko-Versicherung, wird diese einspringen, wenn der defekte Akku im Auto einen Brand- oder Explosionsschaden auslöst.“

Anbei ein paar „Keine Sorgen“-Tipps für den sicheren Umgang mit Akkus:

·  Setzen Sie auf Qualität. Mangelhafte Produkte sind mögliche Gefahrenquelle

·  Setzen Sie Akkus keinen extremen Temperaturen (+40 Grad bzw. -10 Grad) aus.

·  Sie nutzen ein Gerät nur selten? Nehmen Sie den Akku heraus und lagern ihn separat, vor allem aber kühl und trocken.

·  Wenn Sie Verformungen, Erhitzung, Verfärbung oder ungewöhnlichen Geruch wahrnehmen, lassen sie den Akku überprüfen. Gerät nicht in Betrieb nehmen!

·  Verwenden Sie zum Laden ausschließlich vom Hersteller freigegebene Ladegeräte und Kabel.

·  Schonen Sie den Akku. Nicht unter 20% ent- und nicht über 90 % aufladen.

·  Geräte beim Aufladen immer auf nicht brennbaren Untergrund legen.

·  Kaputte Lithiumbatterien und Akkus niemals im Restmüll entsorgen.

·  Kleben Sie die Pole vor der Entsorgung ab. So verhindern Sie einen Kurzschluss.

Länderversicherer | Tag der Sicherheit 2021

Die Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer ist ein Netzwerk bestehend aus der Kärntner Landesversicherung, der Grazer Wechselseitigen Versicherung, der Niederösterreichischen Versicherung, der Tiroler Versicherung, der Vorarlberger Landesversicherung und der Oberösterreichischen Versicherung. Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen 3.650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 1,65 Mio. Kundinnen und Kunden mit mehr als 6,5 Mio. Verträgen werden von den Länderversicherern betreut. Mit dem jährlichen „Tag der Sicherheit“ setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr nachhaltige Prävention in verschiedenen Bereichen.

Quelle: KEINE SORGEN / OÖ-Versicherung AG

Lesen Sie noch mehr über die OÖ-Versicherung bei uns bitte hier;

www.keinesorgen.at

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