“In meinen rund vier Wechseljahren mit sämtlichen Krisen ist mit mir etwas passiert, das ich nie für möglich gehalten hätte: Ich kenne mich und mag mich endlich!“, so die Journalistin und Buch-Autorin Katja Burkard.
Alle kriegen sie, aber keiner spricht offen darüber: Viele Frauen schlittern völlig unvorbereitet in die Wechseljahre hinein und haben keine Ahnung, was da gerade mit ihrem Leben und ihrem Körper passiert:
Unerklärliche Hitzewellen, plötzliches Ausrasten bei Kleinigkeiten, schlaflose Nächte, nervöse Attacken. So erging es auch Katja Burkard, als die Wechseljahre kurz nach ihrem 50. Geburtstag über sie hereinbrachen.
Mit Humor und großer Ehrlichkeit teilt sie nun in diesem Buch ihre eigenen Erfahrungen, beantwortet all die Fragen, die sie sich selbst in dieser Zeit gestellt hat, und zeigt, was diese Lebensphase außer Hitzewellen noch zu bieten hat. Inklusive Interviews mit Hormonexperte Prof. Dr. Dr. Johannes Huber und Stardesigner Guido Maria Kretschmer.
Das oepb meint dazu:
Die Idee für ein Buch zu diesem intimen Thema kam Katja Burkard, Moderatorin des RTL-Mittagsmagazins „Punkt 12“, schon vor einigen Jahren. Dass es erst jetzt, im Herbst 2019, erschien, lag an dem Gegenwind, der ihr entgegenschlug. Die Sorge einiger Freunde war, dass sich ein solches Buch durchaus negativ auf ihre Fernsehkarriere auswirken könnte.
Viele Frauen fürchten die Wechseljahre, die von Symptomen wie Hitzewallungen, extremen Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Blasenproblemen und Schlafstörungen begleitet werden.In ihrem neuen Buch „Wechseljahre? Keine Panik!“ teilt nun Katja Burkard – selbst Leidtragende, wenn man so will – ihre eigenen Erfahrungen mit der Leserin / dem Leser und räumt dabei mit all den Irrtümern, Missverständnissen und Vorurteilen auf, die uns bei dem Thema begegnen.
Ein Auszug aus dem Buch:
Warum die Wechseljahre so ungeheuerlich sind
Wechseljahre? Da mache ich einfach nicht mit! Bis zu meinem 50. Lebensjahr war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich durch bloße Willenskraft meinem Körper sagen kann, was er zu tun hat, und dass meine Hormone für immer schön mitspielen. Tja – netter Plan, aber kurz nach meinem 50. hat mein Körper einfach aufgehört, sich daran zu halten.
Ich habe zwar bis heute (ich bin 54) keine einzige Hitzewallung erlebt, aber ich hatte schlimmere Stimmungsschwankungen als meine pubertierende Tochter. Ganz übel: Ich war plötzlich innerlich so aggressiv, dass ich kaum an mich halten konnte. Oder ich fühlte mich auf einmal überfordert von Dingen, die ich sonst nebenbei erledige, während ich rückwärts einparke. Und ich habe fast ein Jahr lang gebraucht, um zu verstehen, dass DAS die Wechseljahre sind.
Heute – im Jahr vier meiner Wechseljahre – liebe ich sie fast, aber dieser Hormonumschwung hat es schon in sich. Er schleicht in so vielen „Verkleidungen“ in unser Leben, dass wir ihn oft nicht entlarven und bei Ärzten landen, bei denen wir eigentlich nichts verloren haben. Weil es – wie so oft im Leben von uns Frauen – nun mal die Hormone sind …
Hitzewallungen und keine Monatsblutung mehr. In dem Fall weiß wohl jede Frau, wieviel die Stunde geschlagen hat. Frauen, die beispielsweise die Pille nehmen, wissen ja nicht, wann ihre letzte „natürliche“ Blutung stattgefunden hat. Die ersten Hitzewallungen werden auch von Frauen nicht sofort als solche erkannt. Und wer kommt schon auf die Idee, dass plötzliche Eheprobleme vielleicht an einem Progesteron-Mangel liegen? Der Endokrinologe Prof. Dr. Johannes Huber sagt: „Viele Frauen, denen zwischen 40 und 50 Psychopharmaka verschrieben werden, haben in Wirklichkeit einen Hormonmangel. Ähnliches kann der Fall sein, wenn Frauen in dem Alter plötzlich Burn-out haben.Deshalb rate ich jeder Frau: Wenn ihr Euch ab 40 auf einmal irgendwie merkwürdig fühlt: Lasst Eure Hormone mit einem Bluttest checken. Am besten von einem Arzt, der eine Zusatzausbildung in Endokrinologie hat und sich mit Hormonen auskennt.“
Für mich persönlich boten die bioidentischen Hormone eine Erklärung: Bioidentische Hormone sind Wirkstoffe, welche mit den Hormonen, die der Körper selbst herstellt, strukturell und funktionell identisch sind. Gemeint sind im engeren Sinn vor allem Sexualhormone wie Estradiol, Progesteron und Testosteron. Aber mir war klar, dass dieses „innere Feuer“ mir mehr sagen wollte, als „bring Deinen Hormonhaushalt in Ordnung“. In welche Umdrehungen mich das Hormonkarussell geschleudert hat, erfahren Sie in meinem Buch „Wechseljahre? Keine Panik!“.
Die Autorin schreibt sehr unverblümt über ihre Erfahrungen und lässt dabei keine Tabus unausgesprochen. Der einfache legere und auch humorvolle Schreibstil liest sich wunderbar schnell und man entdeckt als Frau viele Gemeinsamkeiten, was das Thema Wechseljahre betrifft.Die vielen kleinen Helferlein dagegen sind gut recherchiert und von der Autorin erprobt.
Laut der amerikanischen Gynäkologin und Bestseller Autorin Dr. Christiane Northrup stehen wir in dem Wechseljahren-Alter an der Schwelle zu einer tief greifenden Transformation, in der wir alles auf den Prüfstand stellen, weil unser Nervensystem neu verkabelt wird – ganz ähnlich wie in der Pubertät.
Dabei wäre das Buch auch für Männer sehr gut geeignet. Im Unterschied zu den Frauen treten die Wechseljahre des Mannes allerdings nicht plötzlich, innerhalb weniger Jahre auf. Vielmehr ist dies ein schleichender Prozess, der in der Zeit zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr eintreten kann. Die häufigsten Symptome sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit, sowie Lustlosigkeit.
Das Buch ist eine beschwingte, ehrliche, informative und vor allem positive Wissensdurst-Löschungs-Lektüre über das Tabu-Thema der Wechseljahre und tut Frauen als auch Männern gleichermaßen gut, vor allem, weil es menschelt!