„Die ländlichen Regionen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft und mein zu Hause. Investitionen in die ländlichen Regionen sind eine Chance auf eine gute und lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder. Daher lohnt es sich, den ländlichen Raum nicht isoliert zu betrachten, sondern in allen Bereichen der europäischen Politik mitzudenken. Es liegt jetzt erst in der Verantwortung der EU-Kommission und dann an uns allen, dass wir eine langfristige Vision für die ländlichen Regionen entwickeln, die nicht nur am Papier besteht, sondern tatsächlich bei den Menschen ankommt.“, so Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament, zur heutigen Debatte über eine Zukunftsvision für ländliche Regionen bis 2040, die die Europaabgeordneten im Agrarausschuss gemeinsam mit Delegierten des Ausschusses der Regionen führen.
„Unverzichtbar ist für einen lebendigen ländlichen Raum in der Zukunft die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft, die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und deren Vernetzung mit anderen Sektoren genauso wie zeitgemäße Rahmenbedingungen und Infrastruktur.“, sagt Schmiedtbauer. „Entscheidend ist die Wertschätzung und ein entsprechend angemessenes Einkommen der landwirtschaftlichen Familienbetriebe, die uns zuverlässig mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgen und die Landschaft und die Umwelt für uns pflegen und damit auch die Basis für naturnahen Tourismus legen. Angemessen wäre zumindest eine Annäherung an die Durchschnitteinkommen in den Regionen, derzeit entsprechen die Einkommen in der Landwirtschaft nur knapp der Hälfte (47%, 2017, Anm.) des EU-Durchschnitts.“
„Dafür müssen wir auf kurze regionale Wertschöpfungs- und Versorgungsketten bauen, das ist gut für die Umwelt, den Klimaschutz und die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger. Regionalität, Nachhaltigkeit und hohe Standards müssen auch in der öffentlichen Beschaffung eine wichtige Rolle spielen.“, fährt sie fort. „Und wir müssen die Bioökonomie forcieren. Weg von fossilen Materialien und hinein in ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit, muss das Motto sein. Rohstoffe dafür kommen vom Land.“
„Schließlich braucht es neben ausreichend Arbeitsplätzen im ländlichen Raum auch zeitgemäße Lebensbedingungen. Der Leitfaden dafür muss sein, dass es die gleichen Chancen gibt, wie in der Stadt: Breitband-Internet bis ins letzte Tal ist die Grundlage für Smart Farming, E-Commerce, E-Government und dafür, dass Homeoffice überall möglich wird. Wir brauchen eine flächendeckende, wohnortnahe Gesundheitsversorgung, leistbare und verfügbare Kinderbetreuung, Anschluss an öffentliche Verkehrsnetze oder Zugang zu alternativen Lösungen wie Car-Sharing und eine umfassende Nahversorgung.“, skizziert Schmiedtbauer „die Grundlagen für eine gute Zukunft für die ländlichen Regionen, von der die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft etwas hat.“
Quelle: Bauernbund
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