Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Monika Graninger, Leiterin III. Med. Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik. Foto: Fotostudio Sissi Furgler
Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Monika Graninger, Leiterin III. Med. Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik. Foto: Fotostudio Sissi Furgler

„Ich habe keine Kraft, keine Energie mehr. Ich kann nicht mehr aus dem Haus, nicht mehr mit anderen Menschen reden, nicht mehr arbeiten.“ – Wenn Menschen mit starken Belastungen wie Ängsten, Depressionen oder auch somatoformen Störungen so erschöpft sind, dass der normale Alltag nicht mehr bewältigt werden kann, stehen verschiedene Therapieprogramme zur Verfügung. Das Krankenhaus Barmherzige Schwestern Wien ist seit mehr als 20 Jahren spezialisiert auf Innere Medizin und Psychosomatik und bekannt für die Behandlung von Essstörungen, die weiterhin ein Schwerpunkt bleibt. Der 8-wöchige stationäre Turnus für Menschen mit diesen Störungen, sowie Betroffenen die unter Burn out, Depressionen und anderen Störungsbildern leiden, wurde jetzt neu gestaltet und an die aktuellen Anforderungen angepasst.

Ängste können alle möglichen Lebensbereiche betreffen – von Versagensängsten bis zu Panikattacken oder Angst vor Krankheiten (hypochondrische Ängste). Somatoforme Störungen – das Gefühl an einer Krankheit zu leiden, für die jedoch trotz vieler Befunde keine medizinische Ursache gefunden werden kann – betreffen oft Erkrankungen von Herz oder Verdauungstrakt. Die Betroffenen leiden unter einer starken Verminderung der Lebensqualität. Die Lebensfreude sinkt, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wird immer weniger (psychosoziale Behinderung) und auch einem Beruf kann nur mehr bedingt oder gar nicht mehr nachgegangen werden. Da die Betroffenen nur eingeschränkt alleine lebensfähig sind, ist oft die gesamte Familie belastet. „Burn out im Sinne einer Erschöpfung muss nicht auf die Arbeit bezogen sein.“, betont Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Monika Graninger, Leiterin der III. Medizinischen Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik die das Programm gestaltet. „Gerade Menschen mit jahrelangen Mehrfachbelastungen wie Alleinerzieherinnen oder ängstliche Menschen, die sich Tag und Nacht Sorgen machen, können in einen Erschöpfungszustand fallen, aus dem sie ohne professionelle Hilfe schwer wieder heraus kommen können.“

8-wöchiges Therapieprogramm
Wird bei einem Besuch in der Psychosomatischen Ambulanz die Notwendigkeit einer Therapie festgestellt, bietet das Krankenhaus mehrere tagesklinische und ambulante Programme an. Ziel ist es, dass die Betroffenen wieder auf ihre eigene Energie und ihre eigenen Ressourcen achten lernen, um damit ihren eigenen Alltag wieder zu bewältigen. Im achtwöchigen „stationärer Turnus“ stehen mehr als 80 Stunden Psychotherapie in der Gruppe und im Einzelsetting am Programm. Das umfangreiche Gruppenpsychotherapieprogramm gliedert sich in Gesprächstherapie, Konzentrative Bewegungstherapie, Maltherapie, Musiktherapie und Spannungsregulation. Weiters werden psychologische Programme (z.B. Selbstkompetenztraining), Selbsterfahrungseinheiten und medizinische Behandlung inklusive diätologischer Beratung und physikalischer Therapie angeboten. Neu im Programm ist ein Schwerpunkt rund um das Essen. Der im Therapiesetting gestaltete Kochplatz schafft Raum und Möglichkeit für Essbegleitung und gemeinsame Kocheinheiten.

Musiktherapie ist ein Teil des umfangreichen Gruppenpsychotherapieprogramms im 8-wöchigen stationären Turnus, das insgesamt 80 Stunden Psychotherapie in der Gruppe und im Einzelsetting umfasst. Foto: BHS Wien/R. Herbst
Musiktherapie ist ein Teil des umfangreichen Gruppenpsychotherapieprogramms im 8-wöchigen stationären Turnus, das insgesamt 80 Stunden Psychotherapie in der Gruppe und im Einzelsetting umfasst. Foto: BHS Wien/R. Herbst

Mit der Neugestaltung des Programmes wurde ein besonderer Schwerpunkt bei den achtsamkeitsbasierten Ansätzen gelegt. Die Menschen lernen in diesem umfangreichen Therapie- und Selbsterfahrungsprogramm ihre eigenen Stärken zu nutzen und auf ihre Energie in ihrem jeweiligen Umfeld zu achten. Durch die Einbindung der Psychosomatik in eine Internistische Station wird der gesamte Aufenthalt von der Abklärung über die Diagnose bis zur Entlassung medizinisch begleitet. Bei Bedarf kann eine entsprechende medizinische behandlung erfolgen.

Schwerpunkt Psychosomatik
Das Krankenhaus Barmherzige Schwestern Wien im 6. Bezirk hat seit mehr als 20 Jahren einen Schwerpunkt in der Psychosomatik, eingebunden in die Innere Medizin. Neben einer täglichen psychosomatischen Ambulanz werden für Betroffene verschiedene ambulante und stationäre Therapieprogramme angeboten. Die Programme stehen Versicherten aller Kassen offen.

Psychosomatik-Ambulanz
Montag bis Freitag nach vorheriger Terminvereinbarung (rund um die Uhr online auf www.bhswien.at oder telefonisch unter 01 599 88 – 3200 (werktags von 12 bis 15 Uhr).

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www.vinzenzgruppe.at

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