Mit seinem ersten Tor für die Austria eroberte er sich endgültig die Ovationen der Fans. Ibrahim Alhassan Abdullahi nach dem 1 : 0 gegen den SCR Altach am 1. Oktober 2017. Foto: FK Austria Wien
Mit seinem ersten Tor für die Austria eroberte er sich endgültig die Ovationen der Fans. Ibrahim Alhassan Abdullahi nach dem 1 : 0 gegen den SCR Altach am 1. Oktober 2017. Foto: FK Austria Wien

Ich weiß, was ich an der Austria habe!“ – dem AUSTRIA live Stadionmagazin des FK Austria Wien / Ausgabe 05 / 2017/18 stand Ibrahim Alhassan Abdullahi – wie der Nigerianer mit vollem Namen heißt – als neue Nummer 8 Rede und Antwort. Darum lesen Sie hier bitte das gesamte interessante Interview:

Hängende Spitze, 10er, 8er, 6er, Stürmer – Ibrahim Alhassan Abdullahi, kurz Alhassan, Rufname „Ibra“, hat am Fußballplatz schon einige Positionen genauer kennengelernt. Cheftrainer Thorsten Fink sieht die Stärken des erst 20-Jährigen am besten auf der 8er-Position im zentralen Mittelfeld vertreten, dort kam Alhassan bei der Austria zumindest bisher immer zum Einsatz. Beim Bundesligadebüt gegen SKN St Pölten (5 : 1) und zuletzt gegen RB Salzburg (0 : 0) stand der Nigerianer bereits in der Startelf der Veilchen.

Dazu wurde er beim 3 : 0-Cupsieg gegen Vöcklamarkt eingewechselt. Ebenso seine Feuertaufe bestand er beim Europa League Spiel bei AEK Athen (2 : 2). Dabei wechselte Alhassan erst am 25.August 2017, dem Tag nach der erfolgreichen Qualifikation für die UEFA-Europa-League-Gruppenphase, aus Afrika nach Europa zum FK Austria Wien.

Dennoch schaffte er es auf Anhieb in die Startformation von Chefcoach Thorsten Fink, der die neuen Spieler so schnell als möglich ins Mannschaftsgefüge integrierte: „Wir haben viele neue Spieler und versuchen jetzt, ein immer besseres Team zu werden. Jeder kämpft für die ganze Mannschaft, den ganzen Klub. Gegen Salzburg haben wir zum Beispiel füreinander gekämpft und einen Punkt geholt. Wir haben jetzt in der Liga schon eine sehr gute Serie (Anm.: 8 Spiele en suite ungeschlagen), haben lange nicht mehr verloren, die Stimmung ist gut!“, schildert Alhassan, der von allen Beobachtern als sehr intelligenter Fußballer wahrgenommen wird.

Gern gesehen auf verschiedenen Positionen

Der Nigerianer kam vom FC Heart Academy und unterzeichnete einen Leihvertrag bis Saisonende, die Austria verfügt zudem über eine Kaufoption. In der Vorsaison war Alhassan an den afrikanischen Klub Akwa United (2016/17) verliehen. Dort wurde er als hängende Spitze bzw. 10er eingesetzt, wenn Not am Mann war, auch an vorderster Front im Sturm. Mit zwölf Toren avancierte Alhassan auf Anhieb zum Topscorer seines Teams, machte damit auch so weit auf sich aufmerksam, dass er im Juni zum ersten Mal ins Nationalteam Nigerias einberufen wurde. Bei den „Super Eagles“ kam Alhassan dann genauso wie bei seinen vorigen Klubs Wikki Tourists (2015/16) und FC Heart Academy (2014/15) im Mittelfeld auf der 8er-Position zum Einsatz. Der Coach des U16-Nachwuchsnationalteams stellte ihn dagegen in derselben Phase seiner jungen Karriere als hängende Spitze auf. „Ich fühle mich sowohl auf der Achterposition als auch hinter dem Stürmer sehr wohl. Ich bin ein Spieler, der das Team an die erste Stelle stellt. Ich spiele, wo immer mich der Trainer aufstellt und mich die Mannschaft am meisten braucht. Wenn mich der Coach als Torhüter aufstellt, dann werde ich auch dort mein Bestes geben.“, scherzt Ibra.

"Ich weiß es zu schätzen, dass ich hier eine Chance bekomme!", so "Ibra" anhand eines Interviews. "Veni, vidi, vici" kann man da nur sagen. Foto: FK Austria Wien
“Ich weiß es zu schätzen, dass ich hier eine Chance bekomme!”, so “Ibra” anhand eines Interviews. “Veni, vidi, vici” kann man da nur sagen. Foto: FK Austria Wien

Ein Traum: Nationalspieler von Nigeria

Ein absolutes Highlight seiner Karriere war der erste Einsatz für das A-Nationalteam von Nigeria. Alhassan schildert seine Eindrücke, als er von seiner ersten Einberufung in den Teamkader erfuhr: „Es war für mich ein riesiger Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ich habe in der nächsten Nacht kein Auge zubekommen, war so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte. Ich hatte die große Möglichkeit, gemeinsam mit den besten Spielern Nigerias wie Iwobi, Onazi oder Musa zu spielen. Ich habe diesen Spielern so oft und lange selbst zugeschaut. Das war dann schon etwas sehr Besonderes.“ Am 1. Juni 2017 wurde Ibrahim dann beim 3 : 0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Togo nämlich auch tatsächlich eingewechselt – und zwar als einziger Spieler, der zu diesem Zeitpunkt noch in Afrika kickte. Das Debüt gelang: „Der Coach war zufrieden mit mir. Jetzt hoffe ich auf viele weitere Einberufungen ins Nationalteam.“

Titelgewinn mit dem U20-Nationalteam

Mit dem U20-Nationalteam von Nigeria durfte Alhassan bereits einen großen Triumph feiern. Im Jahr 2015 holte er den Titel in der „African Youth Championship“, dem Afrika-Cup für die unter 20-Jährigen. Im Finale setzten sich die „Super Eagles“ gegen Gastgeber Senegal mit 1 : 0 durch. Alhassan wurde eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt und war in der Schlussphase eine tragende Säule seines Teams. „In den Wochen vor dem Turnier war ich leider verletzt. Deshalb habe ich nicht immer von Anfang an gespielt, bin aber immer wieder eingewechselt worden. Im Finale bin ich in einer Phase in die Partie gekommen, in der Senegal viel Druck gemacht hat. Ich habe ein gutes Spiel gemacht und wir haben es damit als Team in die Geschichtsbücher geschafft, als Champions von 2015.“, so der Nigerianer.

Zu diesem Zeitpunkt war Alhassan schon klar, dass er Profifußballer werden will. Dieses Ziel kristallisierte sich aber erst im Jahr 2012 heraus, als ihn ein Scout des U16-Nationalteams von Nigeria bei einem Schulturnier entdeckte und zum Training einlud. Davor war das Fußballspielen nur ein Hobby, im Fokus stand die Bildung, auf die seine Familie bis heute viel Wert legt: „Für meinen Vater stand immer die Bildung und Ausbildung an erster Stelle, er unterstützt mich in diesem Bereich immer noch sehr.“ Ein Wechsel nach Europa ist aus Sicht eines talentierten afrikanischen Fußballers der logische Schritt: „Das Ziel jedes Spielers in Nigeria und ganz Afrika ist es, den Sprung nach Europa zu schaffen. Ich habe schon an vielen Orten in Europa versucht, bei einem Klub unterzukommen, zum Beispiel in Schweden, England, Belgien oder auch Kroatien. Ich weiß, was ich an der Austria habe, und weiß es zu schätzen, dass ich hier diese Chance bekomme. Ich werde hart für diesen Klub und die Fans arbeiten.“, so Ibra weiter.

Deutsch lernen, eingewöhnen und kicken

Das ganze Umfeld hier in Wien bzw. Steinbrunn ist für Alhassan nach nur einem Monat noch neu: die Sprache, die Kultur, das Wetter. „Ich versuche mich so gut und schnell als möglich anzupassen. Meine Mitspieler helfen mir dabei schon sehr. Ich versuche auch so schnell als möglich Deutsch zu lernen“, betont er, der bereits regelmäßig Deutschkurse besucht, die von VIOLAFIT, der Bildungsinitiative des FK Austria Wien, organisiert werden – dort büffelt Alhassan u. a. mit Jinhyun Lee, Kadiri Mohammed, Marko Pejic sowie mit einer Putzkraft und einem Platzarbeiter des Klubs. Auch sportlich ist die Umstellung natürlich nicht einfach: „Der Fußball in Afrika ist ganz anders. Ich muss mich an diese neue Situation erst gewöhnen. Ich hoffe aber, dass wir schon in dieser Saison gemeinsam einige Erfolge feiern können.“, (ver)sprach der freundliche Nigerianer mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Nun, Pläne und Ziele die wahre Musik in den Ohren des treuen Austria-Anhangs sind.

Der an und für sich bunte Oktober könnte ein komplett Violetter werden. Man wird sehen. Foto: FK Austria Wien
Der an und für sich bunte Oktober könnte ein komplett Violetter werden. Man wird sehen. Foto: FK Austria Wien

Sein erstes Bundesliga-Tor gelang Ibrahim Alhassan Abdullahi als Führungstreffer am vergangenen Sonntag beim 2 : 0-Heimspiel-Erfolg gegen den SCR Altach.

Dem Spielverlauf der Partie tat dieses Tor unheimlich gut – und … die Austria hat nun wieder eine wahre Nummer 8.

Wer nun Lust und Laune bekommen hat, dieses nigerianische Fußball-Juwel, aber auch das gesamte derzeit überaus erfolgreich agierenden Team des FAK live zu erleben, der findet nun beim anstehenden „violetten Oktoberfest“ mehrmals dazu die perfekten Möglichkeiten vor:

 
 
Donnerstag, 19. Oktober 2017, 21.05 Uhr / UEFA Europa-League:
FK Austria Wien gg. HNK Rijeka
 
Sonntag, 22. Oktober 2017, 16.30 Uhr / 323. Wiener Fußball-Derby
FK Austria Wien gg. SK RAPID Wien
 
Mittwoch, 25. Oktober 2017 – die Beginnzeit ist noch offen / ÖFB-Cup Achtelfinale
FK Austria Wien gg. SK RAPID Wien
 
In diesem Fall ist es dann das 324. Große Wiener Fußball-Derby, oder aber das 32. Wiener Derby im ÖFB Fussball-Cup.
 

Karten-Bestellungen direkt -> b i t t e   h i e r <-

 

Die Heimspiele des FK Austria Wien werden noch bis Ende der Saison 2017/18 im Ernst Happel-Stadion im Wiener Prater ausgetragen, mit der Wiener Linien U-Bahnlinie U2 direkt und ohne große Umschweife zu erreichen.

 

www.austria.wien

www.bundesliga.at

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