Foto: Martin-Maximillian  Sohl
Appetiliche französische Konfekt-Auswahl in Paris. Foto: oepb/Martin-Maximillian Sohl

Eine aktuelle Großanalyse von 19 Studien, veröffentlicht im American Journal of Clinical Nutrition, dem wissenschaftlichen Top-Journal der American Society for Nutrition, hat ergeben: Die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und Fettleibigkeit war bei Kindern und Jugendlichen mit dem höchsten Konsum von Süßigkeiten und Schokolade um 18 Prozent niedriger als bei den „Normalnaschern“. Die von ihren eigenen Ergebnissen überraschten Autoren empfehlen: „Maßnahmen gegen Fettleibigkeit sollten andere Ernährungselemente fokussieren statt Süßigkeiten.“

Diese Studie passt zu einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen der letzten Jahre, die vermeintliche Ernährungsweisheiten ad absurdum führen – beispielsweise hatten Jugendliche mit hohem Fast Food-Verzehr einen niedrigen BMI und der Zusammenhang von Softdrinks mit Übergewicht blieb unklar. „Fast Food, Softdrinks und Süßigkeiten werden als Dickmacher gebrandmarkt, damit ratlose Ernährungsapostel der Öffentlichkeit `Schuldige´ präsentieren können.“, erklärt Ernährungswissenschafter und Buchautor Uwe Knop, „dabei existiert kein einziger Beweis für deren Dickmacher-Effekt – ganz im Gegenteil: aktuelle Studien zeigen entweder keinen oder einen ernährungspolitisch unerwünschten Zusammenhang – und zwar, dass mit höherem Konsum der vermeintlichen Dickmacher ein niedrigeres Körpergewicht verbunden ist.“
Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop hat für sein neues Rowohlt-Buch Ernährungswahn mehr als 1.000 aktuelle Studien kritisch analysiert – sein Fazit ist klar: „Niemand kann sagen, was gesunde Ernährung ist – denn Ernährungsforschung gleicht dem Lesen einer Glaskugel, da dieser evidenz-limitierte Forschungszweig keine harten Beweise, sondern systembedingt nur wachsweiche Hypothesen liefert.“

Drei neue Studien: „Nahrungsmedizin“ Schokolade?
Weitere aktuelle „Schoko-Studien“ bei Erwachsenen ergaben: Schokoladen-Konsum ist mit einem niedrigen Risiko – sowohl für Herz-Durchblutungsstörungen und Herzinfarkt, als auch für geistigen Abbau verbunden. Des Weiteren zeigte eine Studie im British Journal of Nutrition: der tägliche Konsum von Schokolade stand in Zusammenhang mit einer verminderten Wahrscheinlichkeit für Insulin-Resistenz, einem wichtigen Risikofaktor des metabolischen Syndroms. Ist Schokolade nun ein „ungesunder Dickmacher“ oder eine „gesunde Nahrungsmedizin“? Auch diese drei Studien bestätigen Uwe Knop zufolge das ökotrophologische Universalcredo: Nichts Genaues weiß man nicht …

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