Zwischen November 2018 und September 2019 haben mehr als 93.000 Besucherinnen und Besucher das zeithistorische Museum in der Neuen Burg besucht. Foto: Haus der Geschichte Österreich
Zwischen November 2018 und September 2019 haben mehr als 93.000 Besucherinnen und Besucher das zeithistorische Museum in der Neuen Burg besucht. Foto: Haus der Geschichte Österreich

Das Haus der Geschichte Österreich (HdGÖ) wartet mit einem dichten Herbstprogramm auf. Im Rahmen einer Spezialpräsentation unter dem Titel #Ostarrichi.

Die Karriere einer Urkunde ist die „Ostarrichi-Urkunde“ vom 26.10.– 3.11.2019 erstmals seit über zwei Jahrzehnten wieder in Österreich und zum allerersten Mal in Wien zu sehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die ‚Ostarrichi-Urkunde‛ eine wichtige Rolle auf der Suche nach einer neuen österreichischen Identität ein.

Unter dieser Perspektive wird die Ostarrichi-Urkunde im HdGÖ in einen zeitgeschichtlichen Kontext gestellt.

Kurz danach, am 8. November 2019, startet im Haus der Geschichte Österreich die Ausstellung „Nicht mehr verschüttet. Österreichisch-jüdische Geschichte in der Wiener Malzgasse“.

In der Wiener Malzgasse 16, Standort der Talmud-Thora-Schule des Schulvereins Machsike Hadass, wurden im Februar 2018 bei Bauarbeiten bis unter die Decke zugeschüttete Kellerräume entdeckt. Aus dem Schutt geborgene Fundstücke erzählen von der Vielfalt jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Österreich bis zu ihrer Zerstörung nach dem „Anschluss“ 1938. Das HdGÖ präsentiert diese einzigartigen Funde jüdisch-österreichischer Geschichte erstmals öffentlich. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 7. November 2019 um 18 Uhr statt, die Eröffnungsrede hält Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.

Vielfalt prägte das erste Jahr des HdGÖ

In der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz zu Hause und eingebettet in die bewährte, solide Struktur der Österreichischen Nationalbibliothek arbeitet das aktuell 17-köpfige Kern-Team am vielfältigen Programm. Bislang waren vier Ausstellungen und drei Spezialpräsentationen „Im Foyer“ im HdGÖ zu sehen. Zentral ist die Vermittlungstätigkeit: Rund 800 Führungen sowie Workshops für Jugendliche und 50 Veranstaltungen haben das HdGÖ als Wissens-Drehscheibe etabliert. Das Museum verzeichnete per 30. September 2019 93.376 Besucherinnen und Besucher seit November 2018.

Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek:Die starke Resonanz zeigt klar, dass dieses Haus eine Lücke schließt. Es hat sich innerhalb kürzester Zeit in der österreichischen und europäischen Museumslandschaft etabliert und ist heute nicht mehr wegzudenken.“ Das HdGÖ erhält Einladungen von Kanada bis Seoul, wurde für diverse Preise nominiert und hat im Oktober das österreichische Museums-Gütesiegel erhalten. Zuletzt war HdGÖ-Direktorin Monika Sommer als „Österreicherin des Jahres“ vorgeschlagen. „All das sind schöne Anerkennungen für die bislang geleistete Arbeit.“, so Rachinger.

Hauptausstellung verlängert

Die Hauptausstellung des HdGÖ, „Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918“, wird bis Ende 2021 verlängert. Ursprünglich war die Laufzeit bis Mai 2020 vorgesehen. „Dank des Einsatzes der zuständigen Sektion im Bundeskanzleramt ist es möglich, diese wichtige und breit angelegte Ausstellung länger zu sehen“, sagt HdGÖ-Direktorin Monika Sommer.„Das ermöglicht uns, neue Themenschwerpunkte in unseren Führungen zu setzen und Interessierte immer wieder aufs Neue von der Vielfalt der österreichischen Zeitgeschichte zu begeistern. Wir erzählen Geschichte aus verschiedenen, sehr aktuellen Perspektiven. Die Vermittlungstätigkeit ist ein zentrales Element des HdGÖ. Ziel ist es, bewusst aktive Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu knüpfen.“ Die erste Wechselausstellung des HdGÖ „Alma und Arnold Rosé. Nur die Geigen sind geblieben“ wird als Wanderausstellung aktuell noch bis 16. November im Haus der Musik in Innsbruck und bis 29. November in den Western Libraries der University of Western Ontario in Kanada gezeigt.

Das Museum für zu Hause

Um Geschichte allen zugänglich zu machen, setzt das HdGÖ neben dem breiten Programm im Museum auch starke Online-Schwerpunkte. Die Webseite verzeichnet durchschnittlich mehr als 11.300 Zugriffe pro Monat, die das informative und partizipative Angebot nutzen. Alleine das Online-Lexikon bietet 500 Beiträge von 67 Wissenschafterinnen und Wissenschafter, wobei die Beiträge „Catchen am Heumarkt“, „Auswanderung aus Österreich nach 1945“ und „Sozialpartnerschaft“ am beliebtesten sind. Ein aktuelles Beispiel, wie sich die digitalen Ausstellungen direkt im Haus wiederfinden, ist die Bilder- und Videosammlung zu „1989“. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen haben ihre Erfahrungen, Bilder und Erlebnisse auf die Webplattform hochgeladen. So stieß das HdGÖ auf viele noch unerzählte, unerforschte Geschichten, die nun kuratiert in einer Spezialpräsentation im Foyer des HdGÖ unter dem Titel „Kein Picknick. Erste Überschreitungen des „Eisernen Vorhangs“ um 1989 in fünf Sprachen zu sehen sind.

1.283 Buchseiten – 6 Publikationen

Auch in den Bücherregalen ist das HdGÖ präsent: Nach der Publikation „100 x Österreich“ mit Essays von 100 bedeutenden Köpfen zum Start des neuen Museums erscheint, rechtzeitig zum ersten Geburtstag, „Was ist Österreich? Menschen und Geschichten“ in 101 Objekten vorgestellt. Im Zentrum der Publikation stehen die Verknüpfungen von Menschen, Dingen und Geschichten, die dazu anregen, Österreich rück- und vorwärts zu denken. „Unser Ansatz ist klar: Wir wollen Geschichte auf allen Kanälen zugänglich und erlebbar machen – ob direkt im Haus, im Web oder gedruckt. Das ist unsere bewusste Positionierung, denn mir ist wichtig, ein Museum für alle zu sein.“, schließt Direktorin Monika Sommer.

Übersicht über den Ausstellungs-Herbst

„Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918“ verlängert bis Dezember 2021;

 „#Ostarrichi. Die Karriere einer Urkunde“ von 26. Oktober 2019 – 3. November 2019;

„Nicht mehr verschüttet. Jüdisch-österreichische Geschichte in der Wiener Malzgasse“ von 8. November 2019 – 19. April 2020;

„Kein Picknick. Erste Überschreitungen des „Eisernen Vorhangs“ um 1989“ bis 15. März 2020;

Quelle: Haus der Geschichte Österreich

Über das HdGÖ

Das Haus der Geschichte Österreich ist das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik. Zeitgemäß vermittelt und pointiert erzählt, lädt das neue Museum in der Hofburg zur Auseinandersetzung mit der ambivalenten österreichischen Geschichte ein. Ausgehend von der Gründung der demokratischen Republik 1918 werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert sowie Fragen gestellt, die damals wie heute Österreich und Europa bewegen. Als Diskussionsforum für ganz Österreich konzipiert, eröffnet das Museum mit vielfältigen Vermittlungsangeboten und einer innovativen Webplattform neue Perspektiven auf die Vergangenheit und Gegenwart Österreichs – mit Blick auf die Zukunft.  

Erfahren Sie noch mehr über das Haus der Geschichte Österreich bei uns bitte hier;

www.hdgoe.at

 

 

 

 

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