81N4ISvd7PLWie vom Blitz getroffen verliebt sich die dreifache Mutter und Arztfrau Linda in den äußerst charmanten Bankdirektor Frank. Nach heißen Liebesnächten und einem gemeinsamen Urlaub trifft sie den waghalsigen Entschluss, ihrem bisher eintönigen Leben noch einmal den entscheidenden Kick zu verleihen. Sie gibt alles auf, verliert Freunde, Familie und ihre finanzielle Sicherheit. Aber sie glaubt an die große Liebe. Doch was als perfektes Glück mit Patchworkfamilie im neuen Haus beginnt, wird mehr und mehr zu einem Albtraum, aus dem es kein Zurück mehr gibt …

Die erste Frage vorneweg: Darf man überhaupt einen Roman, der nach einer wahren Begebenheit verfasst wurde, rezensionieren? Darf man sich als geneigter Leser überhaupt anmaßen, eine wahre Geschichte zu kritisieren?

Hera Lind erzählt hier die Geschichte einer Frau, die aus ihrem Ehe- und Familienleben ausbricht, um mit einem anderen Mann glücklich zu werden. Romane mit diesem Grundgerüst gibt es sicher unzählige und genau hier liegt das Problem. Die Handlung ist leider absolut vorhersehbar, was das Lesevergnügen sehr schmälert. Auf eine überraschende Wendung hoffte man vergeblich. Die Protagonistin Linda ist ein wandelndes Klischee und handelt ebenso klischeehaft. Um nicht zu viel von der Geschichte preiszugeben, möchte man nun hier nicht ins Detail gehen. Es ist natürlich schwierig, diesen Aspekt der Vorhersehbarkeit zu kritisieren, da die Ereignisse sich in der Realität so zugetragen haben. Weiters werden die Ereignisse zum Schluss hin derart dramatisch, dass sich der Leser fragen muss, ob das wirklich alles so passiert ist.

Die Autorin beschreibt als Vorbemerkung, dass dieses Buch zwar zum großen Teil auf wahren Begebenheiten fußt, allerdings auch durch persönliche intime allgemeine zeichenhafte Figuren objektiviert wurde.

Was gelungen ist, war die Art und Weise, wie dem Leser beispielhaft vor Augen geführt wird, wie sehr sich auch die intelligenteste Frau das Gehirn sprichwörtlich vernebeln lassen kann, wenn das Leben durch die rosarote Brille betrachtet wird. Hera Lind macht deutlich, dass dies kein Teenager-Phänomen ist, sondern auch einer gestandenen Mittvierzigerin passieren kann, für die ihr ganzes bisheriges Leben auf dem Spiel steht.

Frau Lind hat einen angenehmen Schreibstil, er ist leicht und die 400 Seiten lesen sich sehr schnell. Sprachlich jedoch ist dieser Roman entgegen den anderen Hera Lind-Werken leider kein Highlight. Fakt ist auch, dass der Roman dadurch zwar eine nette Unterhaltung, aber eben keine fesselnde Lektüre war. Eher eine leichte Sommerlektüre zum Einschlummern .

www.heralind.com

Die Frau, die zu sehr liebte
Roman nach einer wahren Geschichte
von Hera Lind
Taschenbuch, broschürt, 400 Seiten
Zum Preis von € 9,99 Deutschland, € 10,30 Österreich, CHF 13,90 Schweiz
ISBN: 978-3-453-35782-2
www.randomhouse.de/index.rhd

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