Das Haus der Wildnis bringt das UNESCO Weltnaturerbe „Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal“ mit modernster Technik einem breiten Publikum näher. Am 22. Mai 2021 wurde es von der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf im Beisein von Bürgermeister Josef Schachner, Direktor Christoph Leditznig, Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager und Umweltdachverband-Ehrenpräsident Gerhard Heilingbrunner eröffnet und von Bischof Alois Schwarz gesegnet. Den Livestream zur Eröffnung moderiert von Christa Kummer verfolgten rund 500 Zuseher*innen. Am 23. und 24. Mai war der Eintritt im „Haus der Wildnis“ zum Kennenlernen frei und vollkommen ausgebucht. Das für die Eröffnung ursprünglich geplante Regionsfest wird am 4. und 5. September 2021 nachgeholt.
„Die lange herbeigesehnten Öffnungsschritte dürfen wir nun mit der Eröffnung eines ganz besonderen und für die Region einzigartigen Leuchtturmes krönen. Denn das Haus der Wildnis am Rande des größten Urwaldes Österreichs wird unseren Gästen von jung bis alt das seit Jahrmillionen unveränderte Wildnisgebiet Dürrenstein näherbringen. Mit einer Mischung aus modernen Medien, wie Virtual Reality und interaktiven Stationen die zum Vertiefen, Entdecken und Staunen einladen.“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
„Der Urwald Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein ist das erste UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs und steht damit in einer Reihe mit dem Yellowstone Park und den Galapogos Inseln. Wir wollen diese unberührte Natur für alle Zeiten schützen und für die Nachwelt bewahren. Die Sehnsucht für die Ursprünglichkeit der Natur ist durch die Pandemie noch weiter gestiegen. Mit dem Wildnisgebiet haben wir dafür ein absolutes Juwel von internationalem Rang, und mit dem ‚Haus der Wildnis‘ wird es erstmals für alle erlebbar.
Wir schaffen ein Zentrum für Naturvermittlung der ganz neuen Art, eine Anlaufstelle und einen Ausgangspunkt für Wanderungen und Expeditionen, sowie einen Forschungsstandort für die Bereiche Wald, Wildnis und Wasser. Zudem ist dieses Zentrum ein perfektes Beispiel für eine gelungene Ortskernbelebung und erfolgreiche Regionalentwicklung. Das ‚Haus der Wildnis‘ ist ein Herzensprojekt von mir und von der gesamten Region.“, ergänzt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
„Urwälder sind einzigartige und unwiederbringliche Lebensräume und das Interesse in der Öffentlichkeit daran ungebrochen. Mit dem Haus der Wildnis holen wir den Urwald erstmals ins Museum und ermöglichen den Menschen einen Einblick in diesen sensiblen Lebensraum und das auf eine ganz interaktive Weise dank modernster Technik. So kann man bei uns das Wildnisgebiet aus der Perspektive eines Habichtskauzes erleben und über die Urwälder fliegen oder mittels ‚Röntgen-Tablet‘ in einen Baumstamm hineinblicken und den Urwald im 6D-Erlebnis selbst erfahren.“, so Ramona Schmidt, Leitung Haus der Wildnis von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf), die rund 80 % der Flächen in das Wildnisgebiet einbringen.
Im Jahr 2017 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal als größter Fichten-Tannen-Buchen-Urwald des Alpenbogens zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Strengste Naturschutzbestimmungen ermöglichen aber nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu diesem seit der letzten Eiszeit vom Menschen unberührten Naturschatz. Das Ökosystem mit den uralten, mächtigen Buchen im 400 Hektar großen Urwald ist äußerst sensibel und darf zum Schutz dem Massentourismus nicht ausgesetzt werden. Insgesamt wurden rund sechs Millionen Euro in das von den Architekten Maurer & Partner gestaltete Haus investiert. Davon wurden zweieinhalb Millionen Euro durch private Sponsoren aufgebracht und der Rest durch Gemeinde, Land, Bund und Europäische Union, um dieses Naturjuwel nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Ausstellung ist Urwald, Wildnis und Wasser der gesamten Region gewidmet und eine Mischung aus modernen Medien, Virtual Reality, interaktiven Stationen und Stationen zum Vertiefen. So machen ein großes Geländemodell in Kombination mit Filmen das Wildnisgebiet erlebbar. Ein Emotionsraum zeigt die vier Jahreszeiten im Urwald. Zwei Aquarien demonstrieren die Auswirkungen des Klimawandels auf dem
Lunzer See. Außerdem wird auch ein Bohrkern aus dem Lunzer See zur Schau gestellt und vieles mehr.
Quelle: Florian Müller / Museum NÖ
Lesen Sie noch mehr über das Museum Niederösterreich bei uns – kompakt gesammelt – bitte hier: