„Glück auf!“ Wofür steht dieser Gruß eigentlich? Nun, Glück auf ist seit schier ewigen Zeiten der schlichte Bergmanns-Gruß sämtlicher „Kumpel“ und Bergleute und bedeutet in etwa soviel wie: „Ich wünsche Dir Glück, tu einen neuen Gang auf!“ Er stammt aus jener Zeit, in der noch sehr emsig nach Kohle, Silber, Salz und Erzen gegraben wurde. Der Gruß steht aber auch für die Hoffnung, von ganz unten wieder heil nach oben zu gelangen, eben verbunden mit der Auf- oder Ausfahrt nach der Schicht.
Hierzulande in Österreich wünscht man sich nach wie vor im Stahlkonzern der voestalpine AG in Linz ein herzhaftes „Glück auf!“, aber auch in den Salzbergwerken Hallstatt (Oberösterreich) und Hallein (Salzburg), sowie in der Kohlebrecher Kohlgrube der einstigen Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG im oberösterreichischen Hausruckviertel war dieser Gruß gängiger und lebendiger, als „Guten Tag“ oder „Grüß Gott“.
Im kommenden Jahr 2018 ist „Schicht im Schacht“. Eine wichtige Ära neigt sich ihrem Ende zu, denn die letzte „Zeche“ im Ruhrgebiet wird geschlossen. Zechen, das waren jene Steinkohlenbergwerksbetriebe im deutschen Revier – umgangssprachlich auch als „Kohlenpott“ bezeichnet – die über Jahrzehnte hindurch den Menschen dort eine sichere Arbeitsstätte waren. „Unter Tage“ – also direkt im Berg – wurde mit Hammer, Schlägel und Eisen nach dem Erz gegraben. Später wurden dafür Presslufthämmer verwendet. Und diese Epoche geht nun zu Ende.
Die Wahrzeichen dieser Zeiten, in Form von Fördertürmen und Zechengebäuden, die sind aber nach wie vor weithin sichtbar und haben trotz Stillstand eine bezaubernde Ausstrahlung für Betrachter und Besucher. Wer bereits einmal am Ende von Eisenbahnschienen gestanden ist, wer den Prellbock dahinter sah, wer auf leere Fabrikhallen, die mehr und mehr zu Ruinen wurden, blickte, wer feststellen konnte wie Eisengerüste langsam aber sicher vor sich hinrosten, wer zu der Erkenntnis gelangte, dass sich „Mutter Natur“ das von Menschen-Hand geschaffene im Laufe der Zeit ohnehin wieder zurückholt, wer dies alles bereits einmal verfolgt und beobachtet hat, der wird verstehen, was genau hier gemeint ist.
Der Fotograf Arno Specht war unterwegs und schoss die herrlichsten Fotos, die mehr als nur verzaubern und in eine andere, in eine ausgestorbene Welt entführen. Man blickt noch einmal auf riesige Stahlkonstruktionen und Gerüste und sieht hohe Steintürme sowie aus rotem Backstein gebaute Zechenmauern. Die Morgen- oder eben Abendsonne im Hintergrund der Fotos, gepaart mit der Wolkenstimmung am Firmament, lässt diese Landschaft in ihrer unbeschreiblichen Einzigartigkeit quasi unsterblich werden.
13 herrliche Motive von 13 verschiedenen Zechen im Ruhrgebiet – von Bochum und Bottrop, über Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herten und so weiter – zeigen noch einmal in aller Deutlichkeit, dass Schönheit nicht nur im Auge des Betrachters liegen muss, sondern oftmals auch gleich direkt vor der Haustüre und in ganz unerwarteten Bereichen und Momenten zu finden ist.
Fazit: Ein absolut gelungenes Kalenderwerk für das Jahr 2018 und darüber hinaus. Einfach zum immer wieder Durchblättern.
GLÜCK AUF! Zechenimpressionen 2018 12 Monatsblätter, 1 Deck- sowie 1 Legendenblatt Format: 51cm breit mal 45cm hoch Hochwertiges Bilderdruckpapier, Spiralbindung Zum Preis von € 14,95 ISBN: 978-3-8375-1812-2 Erschienen im Klartext-Verlag www.klartext-verlag.deDirekt zu bestellen b i t t e h i e r:
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