Es war Kaiser Karl VI, der Vater Maria Theresias, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts den Bau von direkten Straßenverbindungen zwischen den großen Städten des Habsburger-Reiches befohlen hatte. Eine dieser ersten „Kutschen-Autobahnen“ führte von Wien nach Brünn. 300 Jahre später errichtet die Stadt Wien wieder eine direkte Fahrbahn nordwärts – allerdings nur bis zur Landesgrenze mit Niederösterreich und nicht so wie damals für Pferde, sondern für Drahtesel.
In den 1970er-Jahren war die sogenannte „HB 232“ im Bezirk Floridsdorf als erstes Autobahnteilstück Richtung Brünn geplant. Auf der projektierten Trasse, die heute noch unverbaut ist, entsteht jetzt statt einer vierspurigen Hochleistungsstraße ein sechs Kilometer langer „Klima-Highway“ für Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel. Er soll in Gerasdorf an das niederösterreichische Radwegenetz andocken.
Details zu den Kosten und zum Zeitplan des Projektes gibt es noch nicht. Denn auf Wiener Stadtgebiet steht die Frage im Raum, ob für die neue Radroute eine aufwändige Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist. In Niederösterreich ist die reservierte Trasse für die „HB 232“ schon vor Jahren mit dem Bau der Nordautobahn A5 und der Wiener Außenring-Schnellstraße S1 begraben worden.