Die Geparde im Wiener Tiergarten Schönbrunn werden derzeit belauscht – und zwar im Namen der Wissenschaft. Katharina Prager, Doktorandin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erforscht unter der Projektleitung von Angela Stöger-Horwath die akustische Kommunikation der Katzen. Dafür nimmt sie deren Laute mit speziellen Geräten auf. Das will aber gelernt sein! Darum bekommt sie die Möglichkeit, an den Schönbrunner Geparden zu üben, bevor es in die afrikanische Savanne geht. „Anders als Vertreter der Großkatzen können Geparde nicht brüllen. Sie haben aber ein sehr vielfältiges Repertoire an Lauten. Bei der Kommunikation mit bekannten Artgenossen äußern Geparde häufig hochfrequente Zwitscherrufe, die als ‚Chirps‘ bezeichnet werden. Diese Laute sind Vogelgezwitscher zum Verwechseln ähnlich und können daher auch bei Menschen für Verwirrung sorgen“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Im Rahmen des Projekts soll in verschiedenen österreichischen Tiergärten geforscht werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings in Südafrika. „Geparde kommunizieren unter anderem akustisch miteinander – wie genau sie das machen, gilt es noch zu erforschen. Besonders interessant ist der ‚Chirp‘ der Geparde, da er für ein Tier dieser Größe ungewöhnlich hochfrequent ist. Ein Teil der Forschung wird es daher sein, herauszufinden, weshalb Geparde diese Zwitscherrufe gerade auch als Kontaktruf verwenden. Es kann sein, dass dies eine akustische Tarnung ist, um bei stärkeren Raubtieren wie Löwen oder auch bei ihren Beutetieren nicht aufzufallen. Um dies zu erforschen, spielen wir die ‚Chirps‘ wildlebenden Tieren wie Löwen in Südafrika vor“, so Katharina Prager. Die Forschung erfolgt am Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Gefördert wird das vierjährige Forschungsprojekt vom FWF, dem Österreichischen Wissenschaftsfonds.
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Bilder: Auf dem ersten Fotos sind Geparde im Tiergarten zu sehen, auf dem zweiten Doktorandin Katharina Prager bei den Lautaufnahmen im Tiergarten. Beide Fotos: © Daniel Zupanc
Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn
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