Der Garten als Entschleunigungsoase im Hochgeschwindigkeitszeitalter. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle IMAS Umfrage im Auftrag von bellaflora. Foto: bellaflora
Der Garten als Entschleunigungsoase im  Hochgeschwindigkeitszeitalter. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle IMAS Umfrage im Auftrag von bellaflora.
Foto: bellaflora

Für viele Österreicher ist der Garten die „Entschleunigungsoase im Hochgeschwindigkeitszeitalter.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle IMAS Umfrage im Auftrag von bellaflora:

• Für 50 Prozent aller Gartenbesitzer ist ihr Grün vor allem ein Ort der Entspannung.
• 51 Prozent der Gartenbesitzer arbeiten nahezu ausschließlich biologisch.
• Jeder zweite Gartenbesitzer baut selbst Obst und Gemüse an.

1.000 Österreicherinnen und Österreicher, darunter 400 Gartenbesitzer, hat IMAS im Jänner und Februar 2015 befragt. „Ziel der Untersuchung war, einen Einblick in die Gewohnheiten und Vorlieben der österreichischen Gartenbesitzer zu erhalten.“, erklärt IMAS Prokurist DDr. Paul Eiselsberg das Studiendesign. „Unsere demoskopische Neugier richtete sich vor allem auf die Motive und Einstellungen der Österreicher rund um den Garten und dessen Bedeutung in einer immer schnell-lebigeren Zeit.“

Österreich ist ein Land der Gärtner
Rund zwei von fünf Österreichern verfügen über einen eigenen Garten. Die Größe der Grünfläche variiert sehr stark. Während 6 % einen Kleingarten mit max. 30 m2 Fläche besitzen, haben rund 32 % einen Garten mit mehr als 500 m2. Die durchschnittliche Gartengröße liegt bei erstaunlichen 374 m2. Ein Teil dieser Gartenfläche wird genützt, um eigenes Gemüse und Obst zu ziehen. „Die Studie zeigt sehr deutlich das große Interesse am ökologischen Gartenbau im privaten Umfeld.“, betont bellaflora Geschäftsführer Mag. Alois Wichtl. 51 % der Gartenbesitzer geben an, dass sie ihr Obst und Gemüse überwiegend biologisch ziehen. Ein Ergebnis, das er aufgrund des Einkaufsverhaltens nur bestätigen kann. bellaflora, mit 26 Standorten Österreichs größtes Gartencenter, vertreibt eine breite Palette an biologisch gezüchteten Kräutern und Gemüsesorten. Auch der Anteil der Planzenraritäten am Gesamtsortiment nimmt Jahr für Jahr zu. 2013 hat das Unternehmen alle chemisch-synthetischen Pestizide durch ökologische Produkte ersetzt, 2014 den gleichen Schritt bei den Düngern vollzogen. Seither, so Alois Wichtl, „ist der Anteil dieses Produktsortiments an allen unseren Standorten deutlich gewachsen.“ Das in Umfragen geäußerte Bekenntnis zu Nachhaltigkeit beweist sich im Bereich des Gartens also auch in der Praxis. Eine stimmige Analyse: Ist der Garten ein Rückzugsort vor dem Druck und dem Trubel des Alltags, will man hier die Natur selbstverständlich unbelastet genießen.

Tempo rausnehmen
Erstmals empirisch hinterfragt hat man den Zusammenhang von Stress und Garten. Wie die Analyse zeigt, unterscheiden sich Gartenbesitzer sehr wesentlich von der Grundgesamtheit der Bevölkerung. „Wir sehen wesentliche Unterschiede in der Wahrnehmung von Zeit und Schnelllebigkeit, wenn wir Gartenbesitzer mit der allgemeinen Bevölkerung vergleichen.“, betont Paul Eiselsberg.

 V.l.: DDr. Paul Eiselsberg (IMAS International), Karl Ploberger (Biogärtner und Autor), Mag. Alois Wichtl (Geschäftsführer bellaflora). Foto: bellaflora/APA-Fotoservice/Hartl

V.l.: DDr. Paul Eiselsberg (IMAS International), Karl Ploberger (Biogärtner und Autor), Mag. Alois Wichtl (Geschäftsführer bellaflora). Foto: bellaflora/APA-Fotoservice/Hartl

Die Befragungsteilnehmer wurden gebeten, auf einer siebenteiligen Skala einzutragen, wie schnell sich Dinge in ihrem Leben ändern. „Die Zeit steht fast still“ war gleichbedeutend mit 1, „Die Zeit ändert sich rasend schnell“ bezeichnete mit 7 das obere Ende der Skala. Während die Bevölkerung im Allgemeinen das Alltagstempo mit durchschnittlich 5,7 bewertet, geben die Gartenbesitzer die Note 5,8. Bei der Antwort auf die Frage, wie schnell sich die Zeit verändern sollte, liegen die Gartenbesitzer bei 3,5, während die Bevölkerung im Allgemeinen mit 3,7 deutlich geschwindigkeitstoleranter ist. 77 % der Bevölkerung erwarten eine weitere Beschleunigung durch Internet und digitale Medien. Bei den Gartenbesitzern liegt dieser Anteil mit 82 % wesentlich höher.

Die österreichische Bevölkerung fühlt eine starke Diskrepanz zwischen gewünschter und gefühlter Geschwindigkeit in ihrem Leben.“, betont Paul Eiselsberg. „Bei Gartenbesitzern ist dieses Gefühl der Schnelllebigkeit jedoch noch stärker ausgeprägt. Die Kluft zwischen Wunsch und Realität ist in ihrem Empfinden noch viel größer als in der allgemeinen Bevölkerung.“

Gartenarbeit als Erholung oder als Belastung
Erstmals empirisch hinterfragt hat IMAS den Zusammenhang von Stress und Garten. Neun von zehn Gartenbesitzern stimmen der Aussage „Der Garten ist für mich ein Ort der Entspannung und des Wohlfühlens, meine Oase“ einigermaßen zu, 52 % der Befragten sogar voll und ganz. Vier Fünftel der Gartenbesitzer sehen die Gartenarbeit als „wunderbaren Ausgleich zu anderen hektischen Bereichen im Leben“, 42 % sind sogar voll und ganz dieser Meinung. 83 % der Gartenbesitzer meinen einigermaßen, dass der Garten „eigentlich sehr viel Arbeit ist“, nur 39 % teilen diese Ansicht voll und ganz. Dazu Gartenexperte Karl Ploberger, der mit seinen 18 Büchern „Intelligent und faul“ sowie durch zahlreiche Auftritte im Rundfunk allen Hobbygärtnern ein Begriff ist, kann diese Gruppe der Gartenbesitzer beruhigen: „Ich sage immer: eine Stunde garteln ist für mich wie ein Tag Urlaub. Im Garten ergibt sich ein ganz anderes Zeitgefühl.“ Allen, die Angst vor der Arbeit haben empfiehlt er: „Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Erobern Sie Ihren Garten Schritt für Schritt.

Gartenarbeit ist weiblich
Wie wichtig der Garten als Rückzugsort für die Menschen ist, zeigt sich sehr deutlich bei der Frage nach den Hauptaktivitäten im Garten. Paul Eiselsberg: „Die häufigsten Aktivitäten im Garten umfassen Arbeiten wie Rasenmähen oder Pflanzenpflege, aber auch gemeinschaftliche Zusammenkünfte wie Essen oder sich mit der Familie und Freunden zu treffen.“ 62 % der Gartenbesitzer nennen Gemeinschaftserlebnisse sogar als wichtigste Funktion ihres Gartens, 52 % die Gartenarbeit und 43 % bevorzugen die Entspannung. Während bei der Entspannung kein signifikanter Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht, sieht das bei der Gartenarbeit ganz anders aus: 59 % der Frauen geben an, dass sie sehr häufig Gartenarbeit verrichten, bei den Männern liegt dieser Anteil bei nur 44 %. Deutlicher ist dieser Unterschied nur noch bei den Altersgruppen: Während 60 % der Personen im Alter von 50+ angeben, häufig im Garten zu arbeiten, sind es bei den Personen im Alter von 14-29 nur 19 %. Sie schätzen dagegen die Erholung sehr (60 %).

Lebensgefühl Entschleunigung
Dieses Gefühl, dass die Zeit schneller vergeht als einem lieb ist und dass sich dieses Tempo noch weiter steigern wird, zieht sich durch alle Altersgruppen.“, betont DDr. Paul Eiselsberg. Frauen nehmen den Einfluss des Internets auf das gesellschaftliche Tempo tendenziell etwas stärker wahr.

Aus all diesen Daten ziehen die Experten den Schluss, dass der Garten als Rückzugsort und als Erntezone weiter an Bedeutung gewinnen wird. Das große Interesse an gesünderem Lebensstil zeigt sich auch sehr deutlich an den aktuellen Ernährungstrends. Alois Wichtl: „Vom bewussten Einkauf von Lebensmitteln bis zum Eigenanbau ist es nur ein kleiner Schritt. Wir sehen das Interesse am eigenen Grün auch zunehmend im städtischen Bereich. Auf Dachterrassen oder Balkonen werden immer öfter Paradeiser statt Pelargonien gepflanzt und Kräuter statt Geranien.“ Selbst gezogenes Gemüse und Obst sind als Ergänzung des Speiseplans gewünscht. Kaum jemand hat den Anspruch, mit dem eigenen Garten zum Selbstversorger zu werden.

Je früher die Menschen die Liebe zum Garten entdecken, umso größer sind die Chancen, dass sie hier auch später ihren Rückzugsort, ihren Ausgleich und ihre Erholung finden. Aus diesem Grund unterstützt bellaflora Initiativen wie die City Farm Schönbrunn, wo schon Kinder im Volksschulalter mit den Jahreszeiten, dem Wachsen und Ernten von Obst und Gemüse vertraut gemacht werden.

www.bellaflora.at

www.imas.at

 

 

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