Schonende Operationsmethoden machen die Entfernung der Gallenblase zu einem Routineeingriff in der Chirurgie. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien hat Prim. Univ.-Prof. Dr. Alexander Klaus (siehe bitte das Portrait-Foto des BHS-Wien) diesen Eingriff nun erstmals tagesklinisch durchgeführt. Möglich macht dies neben der minimal-invasiven OP-Methode die große Erfahrung des Krankenhauses im 6. Wiener Gemeindebezirk mit tagesklinischen Operationen sowie lokalen Anästhesieverfahren.
Rund 10 bis 20 Prozent der erwachsenen Österreicher tragen Gallensteine in sich, wobei Frauen fast doppelt so häufig davon betroffen sind als Männer. In vielen Fällen machen die Steine keine Probleme. Treten jedoch Beschwerden auf, müssen diese abgeklärt werden. Krampfartige Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Koliken sind typisch, oft treten sie nach dem Genuss von fetthaltigen Speisen auf. Therapiemöglichkeiten sind die Entfernung der Gallenblase Cholezystektomie http://de.wikipedia.org/wiki/Cholezystektomie oder die Entfernung mit oder ohne Zertrümmerung der Steine im Rahmen einer ERCP http://de.wikipedia.org/wiki/Endoskopisch_retrograde_Cholangiopankreatikographie Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien werden beide Methoden – bei Bedarf in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Interventioneller Endoskopie und Chirurgie – durchgeführt. Kommt es zu einer Entfernung, wird die Gallenblase mittels laparoskopischer Methode, meistens mittels SILS Technik (single incision laparaskopic surgery), mit einem einzigen kleinen Schnitt im Nabelbereich operiert. Durch diesen Schnitt führen die Chirurgen die Instrumente und Kamera in den Bauchraum ein und operieren via Kamera und Bildschirm.
Morgens operiert, abends zu Hause
Dr. Alexander Klaus hat nun erstmals tagesklinisch Gallenblasen Entfernungen durchgeführt. Die Patienten werden morgens ambulant aufgenommen und nachmittags in die häusliche Pflege entlassen. Möglich macht dies einerseits die große Erfahrung des Krankenhauses in der operativen Tagesklinik, sowie andererseits die minimal-invasive Operationstechnik. Diese hat nicht nur kosmetische Vorteile, die Patienten haben deutlich geringere Wundschmerzen und erholen sich schneller von dem Eingriff. „Durch den medizinischen Fortschritt ist die tagesklinische Entfernung der Gallenblase bereits in vielen Ländern Standard. Der Vorteil für die Patienten ist, dass sie sich zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld erholen können. Dies ist durch die schonende Operationsmethode möglich.“, betont Primar Alexander Klaus. Der erfahrene Chirurg hat 2008 erstmals in Österreich erfolgreich mittels SILS Technik operiert.
Tagesklinische Operationen
„Die Entscheidung, ob die Gallenblase tagesklinisch operiert werden kann, wird für jeden einzelnen Patienten vom behandelnden Ärzteteam getroffen.“, ergänzt Prim. Dr. Johann Blasl, Leiter der Anästhesie sowie der Tagesklinik im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, der durch die große Erfahrung in lokalen Anästhesieverfahren für eine besonders schmerzarme postoperative Periode sorgt. 2.500 tagesklinische Operationen hat das Krankenhaus seit der Eröffnung der Tagesklinik vor zweieinhalb Jahren durchgeführt. Entscheidend für eine tagesklinische OP ist neben der gesamtgesundheitlichen Verfassung auch die Verlässlichkeit des Patienten, sowie Sicherstellung der Betreuung zu Hause. Den Patienten steht rund um die Uhr das medizinische Team der Tagesklinik zu Verfügung. Sie können bei Bedarf jederzeit wieder im Krankenhaus aufgenommen werden.
Ärger mit der Galle
Frauen leiden häufiger unter Gallensteinen als Männer. Als Risikofaktor gilt neben einer genetischen Veranlagung auch Übergewicht. Die krampfartigen Schmerzen entstehen, wenn ein Gallenstein aus der Gallenblase in den Hauptgallengang übertritt. Dieses Leiden kann aufgrund der Reizung der Organwand zu einer Cholezystitis http://de.wikipedia.org/wiki/Cholezystitis führen, einer akuten oder chronischen Entzündung der Gallenblase, die in einer Ansammlung von Eiter http://de.wikipedia.org/wiki/Eiter im Hohlorgan resultieren kann – Gallenblasenempyem. Steine können auch in den Gallengang abrutschen und zu einer Gelbsucht oder Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.