Neues VÖTB-Präsidium stellt richtungsweisende Zukunftspläne vor; Mit frischen Ideen und gezielten Maßnahmen möchte das neue Präsidium die Position des Trockenbaus stärken. Links: VÖTB-Präsident Ing. Manfred Schreiner, rechts: VÖTB-Vizepräsident Rainer Haubenwaller. Foto: © VÖTB / Franz Pflügl

Mit mittlerweile 80 Mitgliedern ist der Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenbauunternehmungen / kurz VÖTB eine starke Interessenvertretung und fixe Größe in der Stuckateur- und Trockenbaubranche. Doch das neue Präsidium strebt nach mehr: Mit frischen Ideen und gezielten Maßnahmen möchte Ing. Manfred Schreiner mit seinem Team die Position des Trockenbaus in Österreich weiter stärken. Die Positionierung des trockenen Innenausbaus als Schlüsselgewerk steht ganz oben auf seiner Agenda.

Voller Elan startete die neue Verbandsperiode des Verbandes Österreichischer Stuckateur- und Trockenbauunternehmungen. Mit der Wahl von Ing. Manfred Schreiner zum Präsidenten und Rainer Haubenwaller zum Vizepräsidenten änderte sich nicht nur der Vorsitz im Vorstand, sondern auch die Schwerpunkte des Verbandes. Der VÖTB wird zukünftig mehr in die Aus- und Weiterbildung investieren, aber vor allem sein Angebot für Mitglieder noch weiter ausbauen und die mediale Kommunikation auf ganz neue Beine stellen.

Trockenbau: Das Schlüsselgewerk im Ausbau

Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) berichtet, erholte sich die Konjunktur langsam von den Auswirkungen von COVID-19. Der zweite bzw. dritte Lockdown drückte die Wirtschaftsaktivität 2020 wieder, aber – da die Industrie weniger betroffen ist – schwächer als der erste. In der Baubranche fiel der Einbruch infolge der Pandemie milder aus, die Konjunkturindizes in der Dezember-Befragung lagen im positiven Bereich. Mit einem Umsatzvolumen von 2,39 Milliarden Euro in Österreich ist der Trockenbau das Schlüsselgewerk im Ausbau und trägt zu dieser positiven Entwicklung der Bauwirtschaft bei.

Dennoch wird der Trockenbau immer wieder unterschätzt und nur mit dem schlichten Aufstellen von Ständerwänden assoziiert. Tatsächlich aber bieten Trockenbauunternehmen die unterschiedlichsten Decken-, Wand- und Bodensysteme an: Abgehängte Decken, die kühlen, im Brandfall schützen und der Raumakustik dienen. Zwischenwände, die nicht nur Räume und Wohneinheiten voneinander trennen, sondern auch den Durchgang von Luft- und Körperschall in die angrenzende Wohneinheit verhindern. Wand- und Installationsschachtverkleidungen, mit denen der Brand-, Schall- und Wärmeschutz in Gebäuden erfüllt wird. Und schließlich Bodensysteme wie Trockenestriche, Hohlraum- oder Doppelböden. Raum-in-Raum-Lösungen mit ihren Einbauten wie Türen, Fenstern und Revisionen runden die Vielfalt ab. „Wir müssen aufzeigen, wie wertvoll der Trockenbau ist und welche  Bedeutung eine professionelle und fachmännische Ausführung für den zukünftigen Wohnkomfort hat.“, so VÖTB-Präsident Ing. Manfred Schreiner.

Wegweisende Maßnahmen

Für den Erhalt des Gewerbes ist es auch wichtig, effizient mit anderen Gewerken zusammen zu arbeiten. Bereits im Vorjahr hat der VÖTB mit dem Schnittstellen-Merkblatt „Unser Bad“ einen wesentlichen Schritt in Richtung gewerkeübergreifendes Planen und Arbeiten gesetzt. Damit sollen Verzögerungen und Konflikte aufgrund von Zeitdruck und mangelnder Kommunikation weitestgehend verhindert werden. Für 2021 steht das Thema „Schachtwände“ auf dem Programm. Dazu VÖTB-Vizepräsident Rainer Haubenwaller: „Uns ist ein erfolgreiches Miteinander auf der Baustelle wichtig und diese Regelwerke unterstützen die Zusammenarbeit der Gewerke und helfen dabei, Reklamationen vorzubeugen!“

Auch in allen betroffenen Normenausschüssen arbeitet der VÖTB aktiv mit, um dort die Interessen der Branche und der Betriebe zu vertreten. Haubenwaller: „In der Normenarbeit herrscht bei Änderungen und Beschlüssen das Einstimmigkeitsprinzip! Wir fungieren hier also als Sprachrohr und wahren die Interessen unserer Mitglieder. Und umgekehrt werden diese frühzeitig über anstehende Änderungen informiert!“

Fachkräftemangel vorbeugen: Fokus auf Aus- und Weiterbildung

Ein weiterer Punkt zur Sicherung des Gewerbes Trockenbau betrifft die Ausbildung und den Nachwuchs. Ohne professionelle Fachkräfte und gut ausgebildete Nachfolger hat der Trockenbau auf Dauer keine Zukunft. Ein Etappensieg auf diesem Weg ist die Ausbildung zum Trockenbauingenieur, die der VÖTB gemeinsam mit der HTL Baden ins Leben gerufen hat. Mit dem aktuellen Schuljahr 2020/21 findet erstmals an der HTL Baden der Aufbaulehrgang mit Schwerpunkt Trockenbauingenieur statt.

Ab 2021 lädt der Verband darüber hinaus jährlich alle neuen Trockenbau-Lehrlinge Österreichs zu einer gemeinsamen, lehrreichen Veranstaltung mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramm ein. Noch besser haben es die Lehrlinge eines VÖTB-Mitgliedsbetriebes: Denn sie dürfen sich zusätzlich über ein VÖTB-Starterkit freuen. Schreiner: „In einer Zeit, in der es überall an Fachkräften mangelt, braucht man Initiativen, um junge Menschen für das eigene Handwerk zu gewinnen. Unser langfristiges Ziel ist die qualifizierte Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im mittleren Management in Industrie, Handel und Gewerbe. Dazu müssen wir den Jugendlichen, ihren Eltern, aber auch den Schulen, klar machen, was Trockenbau ist, was er kann und was er leistet.“

Von der Mitgliedschaft profitieren

Schreiner ist überzeugt: „Jedes Mitglied ist ein wertvoller Teil des Verbandes. Und der Verband ist nur so gut wie die Summe der einzelnen Mitglieder.“ Daher werden sie auf den unterschiedlichsten Plattformen präsentiert. Bei kostenlosen Roadshows und anderen interessanten Fachveranstaltungen und Foren erfahren die Mitglieder mehr über die neuesten Entwicklungen in der Branche, können sich mit Gleichgesinnten austauschen und praktische Erfahrungen teilen. Bei individuellen Anliegen kann man sich zu besonderen Mitgliedskonditionen an die VÖTB-Ombudsmänner wenden, die gerichtlich zertifizierte Sachverständige sind und als Mediatoren fungieren. Sie besichtigen Baustellen, beraten und führen klärende Gespräche.

Quelle: ikp

https://voetb.at

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