Fridays For Future Linz zelebrieren das jährliche Event nüchtern mit einem Blick auf die Windradlandschaft in Oberösterreich, der zaghaften Haltung der schwarz-blauen Politik und dem stagnierenden Voranschreiten der Energiewende. Die Bewegung positioniert sich klar für eine sofortige Ausschöpfung der Windenergie.

Seit 2007 findet am 15. Juni der Global Wind Day (dt. Weltwindtag) statt, welcher als Zeichen für die Windkraft und ihre unerschöpfliche Wirkung steht. Gerade in Österreich gibt es optimale geografische Voraussetzungen für erneuerbare Energien, deshalb stellt Windkraft eine treibende Quelle zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft dar. Doch trotz der stagnierenden Energiewende, steigenden Energiekosten und stetigem Energiebedarf mangelt es in Regionen Österreichs am Weitblick für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Während andere Bundesländer wie das Burgenland mit dem Ausbau der Windkraft voranschreiten, ist die Lage in Oberösterreich beschwerlich und träge. Seit der Gründung des ältesten Windparks Österreichs im oberösterreichischen Eberschwang im Innviertel Anfang der neunziger Jahre ist die Euphorie über die Windräder verflogen. Seit über sechs Jahren wurde kein weiteres Windrad mehr errichtet, die gerade einmal 31 Windräder stehen symbolisch für den immer wieder scheiternden Ausbau von grünem Strom. Ein geringes Trostpflaster sind Repowering-Projekte für die in die Jahre gekommenen Giganten zur Leistungssteigerung. Für das Jahr 2021 betrug der generierte Strom gerade einmal 0,65% der erneuerbaren Quellen des Bundeslandes, ein schwaches Zeugnis welches im Vergleich zum vorhandenen Windpotential in Oberösterrich von vielerlei Seiten für Unverständnis sorgt.

In Oberösterreich besteht ein Potential von 400 Windrädern. Dieses Potential nicht zu nutzen ist ein Statement der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten, die Oberösterreich bietet. Die Klimakrise kann und wird ohne den Ausbau der Windkraft nicht begrenzt werden. Sie ist eine essentielle Säule der Energiewende.“, äußert sich Victoria Hainz, Mitglied der FFF-Bewegung in Linz.

Während es längst schon zu handeln gilt, gibt der Windkraft Masterplan-2017 der schwarz-blauen Regierung außer dem pompösen Titel und leeren Platitüden keine handfesten Vorgaben, sondern erschwert mit den vielen Ausschlusszonen den Prozess für den Ausbau der Windenergie. Selbst wenn eine Gemeinde wie Vorderweißenbach im Mühlviertel und ihre Anrainer*innen geschlossen für die Windkraft einstehen und eine Bürger*innenbeteiligung initiieren, gibt es immer wieder Gegenwind. Fast 5 Jahre hat dort der letzte Ausbau, „Sternwald 3“, gedauert; man wartete auf die Genehmigung des Landes. Diese bürokratischen Hürden stehen in Bezug zum steigenden Strombedarf. Schon alleine die VOEST, die 30% des C02-Ausstoßes in Oberösterreich darstellt, wird für ihren ersten geplanten Elektrohochhofen mindestens 50 Windräder benötigen.

Die Forderung der Klimabewegung, die Windenergie rasch auszuschöpfen, wird regelmäßig politisch torpediert. Die blaue Beteiligung in der Koalition verhindert den Ausbau gezielt, während der schwarze Koalitionsführer windstill, energielos und ohne einen Hauch von Willen oder Ambition agiert. Vor allem der stellvertrende Landeshauptmann Manfred Haimbuchner (FPÖ) kämpft vehement gegen jedes weitere Windrad, welches über das abgestimmte Kontingent hinausgeht. Er begründet das mit dem massiven Eingriff in die Natur und dem damit einhergehenden Vogelsterben. Es ist allerdings eine scheinheilige Diskussion auf Kosten der Natur und der Umwelt, denn laut der Studie sterben an einem Windrad pro Jahr 1-8 Vögel. Die größte Gefahr für die Vogelwelt lässt der stellvertretende Landeshauptmann mit Zuständigkeit für Naturschutz strategisch aus: den Klimawandel selbst.

Die Klimabewegung Fridays for Future OÖ ruft die derzeitige schwarz-blaue Regierung auf, ihre blockierende Haltung abzulegen und die Vernunft walten zu lassen. Der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windrädern steht kein Argument entgegen, der einzige Grund für den langsamen Ausbau sind Lagerdenken, ignorante Gemächlichkeit und politischer Profit. Uns bleibt aber keine Zeit dafür, der Klimawandel ist eine Bedrohung für unsere gesamte Gesellschaft und zerstört unser aller Lebensgrundlagen. Auf dem Rücken der kommenden Generationen ist ein solches Handeln infantil und inakzeptabel. Mit den Windrädern als Säulen der Zukunft ist die Lage klar. Wir brauchen die Energiewende und wir brauchen sie jetzt!

Foto: © Pexels.com

Quelle: Fridays For Future ist unabhängig und keiner politischen oder sonstigen Organisation zugehörig.

www.fridaysforfuture.at

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