Die Kunst ist nach wie vor die Masse. Fleisch in Maßen genossen kann nicht gesundheitsschädlich sein. Foto: Martin Sohl/oepb
Die Kunst ist nach wie vor die Masse. Fleisch in Maßen genossen kann nicht gesundheitsschädlich sein. Foto: Martin Sohl/oepb

Eine aktuelle Metaanalyse ausschließlich von RCT (randomisierte klinische Studien) hat ergeben: Der tägliche Verzehr von mehr als einer halben Portion (+35g) rotem Fleisch (verarbeitet und unverarbeitet) hat keinen Einfluss auf die wesentlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten (LDL/HDL/Total-Cholesterin, Triglyceride, Blutdruck). Für die Studie, die im Topjournal der American Society for Nutrition, dem American Journal of Nutrition publiziert wurde, analysierten die Autoren 945 Studien, von denen 24 RCT ihre Qualitätskriterien erfüllten und ausgewertet wurden. Die Wissenschaftler, die ihre Studie als „erste RCT-Metaanalyse dieser Art“ sehen, fanden auch keinen Hinweis, dass ein deutlich höherer Fleischkonsum als 35g/Tag die KHK-Risikofaktoren beeinflusst.

Eine weitere Großstudie, bei der mehr als 267.000 Australier beobachtet wurden, zeigte keinen Unterschied der Sterblichkeit (~17.000 Todesfälle) zwischen Fleischessern und diversen Formen vegetarischer Ernährung (Vegetarier, Flexitarier [≤ 1xWoche Fleisch], Fischvegetarier).

Des Weiteren lieferte eine neue Studie unter Leitung des Helmholtz-Zentrums München folgende Erkenntnisse: männliche Jugendliche, die im Alter von 10 Jahren mehr rotes Fleisch und Fleisch insgesamt konsumierten, hatten mit 15 Jahren eine höhere fettfreie Masse und waren muskulöser. Als mögliche Erklärung sehen die Wissenschaftler den hohen Gehalt an essenziellen Proteinen insbesondere in rotem Fleisch. In Bezug auf das kindliche Körperfett (Fettmasse-Index) konnte hingegen kein Zusammenhang beobachtet werden.

Die neuen KHK- & Sterblichkeitsdaten bestätigen die Ergebnisse vorheriger Studien aus 2009 bis 2016: Weder Vegetarier noch Veganer leben länger als Menschen, die auch Fisch und Fleisch essen – teilweise lebten die moderaten Fleischesser am längsten, wie bei der „Vorzeige-Ernährungsstudie“ EPIC. Weitere Untersuchungen zeigten keinen Unterschied zwischen Vegetariern und Alles-Essern bei Darmkrebs, Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfall. Darüber hinaus lieferten Studien auch folgende Erkenntnisse: Vegetarier leiden häufiger unter Krankheiten als Fleischesser, unter anderem hatten sie mehr psychische Störungen und öfter Darmkrebs.

Die aktuellen Studien zeigen klar: Aus Gesundheitsgründen muss niemand auf Fleisch verzichten“, so Ernährungswissenschaftler und Buchautor Uwe Knop, „denn wo noch nicht einmal belastbare statistische Zusammenhänge [Korrelationen] existieren, wie sollte man da auf die Ide(ologi)e einer Ursache-Wirkungs-Beziehung [Kausalhypothese] kommen?“ Da der Vegetarismus in Deutschland mit entweder 3% Vegetariern, oder 4% „üblicherweise“ Vegetariern einer „kulinarischen Diaspora“ gleiche, und viele derer primär aus ethisch-moralischen oder Hipster-Gründen auf Fleisch verzichten, dürfte die Quote der Gesundheitsgläubigen „Gott sei Dank“ sehr gering sein, schätzt Uwe Knop.

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