Das Bild täuscht: Es wurde gestern Abend im Wiener Prater vermehrt gespielt, denn gekämpft. Nikola Dovedan (rechts, SCR Altach) gegen Richard Windbichler (links, Austria Wien) Foto: GEPA
Dieses Bild täuscht: Es wurde gestern Abend im Wiener Prater vermehrt gespielt, denn gekämpft. Nikola Dovedan (rechts, SCR Altach) gegen Richard Windbichler (links, Austria Wien) Foto: GEPA

Auf zwei Siege folgten ebenso viele Niederlagen, um diese Woche neuerlich mit zwei vollen Erfolgen zu beenden. Der FK Austria Wien bietet seinem leider nur mehr sehr spärlich erscheinenden Anhang eine wahre Achterbahn der Gefühle. Man war gut in die Herbst-Saison 2016 gestartet: 2 : 1 in St. Pölten, 3 : 1 in Wien gegen Mattersburg. Danach folgte eine nach wie vor unerklärliche 1 : 4-Schlappe gegen RAPID, wobei die „Grünen“ bis heute nicht wissen, warum sie gewonnen haben. Zum Drüberstreuen setzte es letzten Sonntag in Graz gegen Sturm ein verdientes 1 : 3. Es sah ganz danach aus, dass der FAK sehr bald schon in der Saison in ein klassisches Tief schlittern würde. Aber die Austria wäre eben nicht die Austria, wenn man sich nicht selbst an Lukas Rotpullers Löwenmähnenhaarschopf aus diesem Schlamassel ziehen könnte …

5. Spieltag tipico-Bundesliga / Sonntag, 21. August 2016, 19 Uhr / Wiener Prater – Ernst Happel-Stadion, 5.120 Besucher, Schiedsrichter Christopher Jäger

Zweites Heimspiel binnen 4 Tagen. Auf 6.090 Besucher am vergangenen Donnerstag in der UEFA Europa League im Play Off gegen Rosenborg Trondheim, die im übrigen, gerade in der zweiten Spielhälfte, ein Klassespiel der Austria geboten bekommen hatten – die Veilchen gewannen mit 2 : 1 – folgten gestern leider noch weniger Anhänger dem Ruf ihres Vereins ins Wiener Stadion. 10. Jubiläums-Plakataktion mit Robert Almer in Wien hin, FAK-Vize-Präsident Rudi Reisner´s WIRZ-Werbeagentur her – der Slogan am Plakat dürfte nicht lauten „Unsere Fans und wir. Gemeinsam sind wir AUSTRIA WIEN.“, sondern müsste vielmehr die Werbebotschaft mit sich bringen: „Von Favoriten in den Prater! Kommt alle mit, wir brauchen Euch!“, oder so ähnlich. Was nützt die beste Werbefläche, wenn die zu verlautbarende Botschaft noch vor dem Sturm abebbend ist. Doch die Austria hatte über ein Jahr Zeit, ihre gestrenge Anhängerschaft auf den Umzug aufgrund des Stadion-Um- und teilweise Neubaus in Favoriten ins Wiener Stadion vorzubereiten. Die Zeit verstrich ungenützt wie zufällig im Flug. Nun bekommt man die Rechnung präsentiert und die violetten Herren Ballesterer präsentieren sich vor gähnend leeren Rängen im weitern Rund. Schade, man hat eine Chance vertan …

Zum Spiel:

Der SCR Altach kam mit stolzer Brust nach Wien, waren doch die Schnabelholz-Kicker als Tabellenführer mit blühtenweißer Weste (bisher 4 Siege, 12 : 0 Punkte) angereist. Damir Canadi, der Wiener Trainer der Vorarlberger mit violett-weißer Vergangenheit, hatte ein erfolgreiches Team gezimmert und der momentane Erfolg sprach ganz klar für ihn. Thorsten Fink auf Seiten des FAK hatte gegenüber dem Donnerstag-Spiel im Hause Europa gehörig rotiert und sieben Stammkräfte ausgewechselt und/oder geschont. Und der „Zweite Anzug“ der Austria machte gehörig Musik und rang in einem tollen Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten die Altacher erfolgreich nieder.

Viele sind es im Moment leider nicht, aber die Violetten, die da sind, feuern ihr Team unermüdlich an. Bravo. Bitte weiter so! Aus Austria gg. Trondheim, 2 : 1, 18. August 2016: Foto: oepb.at
Viele sind es im Moment leider nicht, aber die Violetten, die da sind, feuern ihr Team unermüdlich an. Bravo. Bitte weiter so! Aus Austria gg. Rosenborg Trondheim, 2 : 1, 18. August 2016: Foto: oepb.at

In einer ersten Halbzeit, in der Altach spielerische Vorteile verzeichnen konnte, köpfelte Ismael Tajouri die Austria zum 1 : 0 in der 23. Minute nach Vorarbeit von Lucas Venuto in Front. Die eingespielten und mit viel Selbstvertrauen angereisten Gäste präsentierten sich als der erwartet unangenehme und auch schwierige Gegner, ja, sie waren das bestimmende Team. Nach vorne lief jedoch noch nicht allzuviel zusammen.

Von dem Verlusttor aufgestachelt wurde die Ländle-Fußballer nun gefährlicher. Robert Almer klärte erst gegen den sich aus spitzem Winkel nähernden Dimitri Oberlin (27. Minute) und gleich darauf wehrte er auf der Linie einen Kopfball von Altach-Kapitän Philipp Netzer ab. Patrick Salomon (34. Minute) konnte einen Lupfer von Nikola Dovedan nicht unter Kontrolle bringen. Im gegenüberliegenden Strafraum rettete Netzer mit einem fairen Tackling gegen den von Tarkan Serbest per Lochpass ideal bedienten Kevin Friesenbichler (42. Minute). Dann war Halbzeit.

Altach kam konzentriert aus den Kabinen und konnte in Minute 58 durch Oberlin verdientermaßen ausgleichen, der sein bisher sechstes Saisontor erzielte. Der Schweizer ließ nach Zuspiel von Boris Prokopic David de Paula stehen und Almer bei seinem Schuss keine Chance. Der Jubel über den Ausgleich währte nicht lange, denn die Austria legte erneut vor: Es war der erst zweite Eckball im Spiel für Violett. Der Tajouri-Ball segelt von der rechten Corner-Fahne getreten genau auf den Kopf von Kevin Friesenbichler, von dort er in der 61. Minute zwischen Torstange und Altach-Torhüter Andreas Lukse hindurch in die Maschen saust. Und sechs Minuten später die Vorentscheidung zum 3 : 1: Zaubermaus Lucas Venuto sauste auf linker Position seinen Bewachern davon, spitzelte den Ball geschickt in den Rücken der Abwehr, von dort aus der heranbrausende Friesenbichler mit einem satten und harten Schuss seinen Doppel-Pack am gestrigen Abend vollendete.

Altach schien somit geschlagen, wenngleich sich der SCR noch nicht aufgab. Strömender Regen setzte ein, aber die FAK-Abwehr geriet nicht mehr ins Schwimmen. Im Gegenteil, als mit Felipe Pires (71. Minute für Venuto) und Larry Kayode (85. Minute für Doppel-Torschütze Friesenbichler) weitere Turbos des FAK gezündet wurden, erhoffte man sich klammheimlich noch einige Treffer für Violett. Aber auch Altach hatte seinen Hausaufgaben gemacht und stand in der Abwehr die restliche Zeit gut.

Der 3 : 1-Erfolg des FAK ging aufgrund der guten Leistung in der zweiten Spielhälfte komplett in Ordnung. Die Woche konnte sich für die Austria-Anhänger demnach sehen lassen. Man reist nun gestärkt nach Norwegen, um dort am kommenden Donnerstag beim Rückspiel gegen Trondheim eine ähnlich gute Leistung wie beim Hinspiel abzurufen, dann sollte der Gang in die UEFA Europa League, in der man zuletzt im Herbst 2011 vertreten war, neuerlich gelingen. Und auch dem SCR Altach sollte nicht Angst und Bange sein, mit derartigen Leistungen wird der Klub das westlichste Bundesland Österreichs heuer wieder sehr stark vertreten können.

www.austria.wien

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