Ein zweimaliger Meister zuletzt, der heuer nur sehr schwer in die Gänge kommt, bittet den entthronten Champion zum Tanz, der seinerseits wiederum als letztes Team Österreichs Farben in der UEFA-Champions-League vertreten hat: Wenn Salzburg auf die Wiener Austria trifft, dann ist meist Musik drinnen in der Mozartmetropole an der Salzach. So auch gestern an einem herrlichen Altweiber-Sommer-Nachmittag. Die Wiener Violetten, auswärts abermals in grelles gelbes Tuch gehüllt, legten zweimal vor, Salzburg konnte detto zweimal den Rückstand wettmachen – heraus kam dabei ein gerechtes Remis.
6. Spieltag tipico-Bundesliga / Sonntag, 23. August 2015, 16.30 Uhr / Red Bull-Arena, 9.292 Besucher, Schiedsrichter Robert Schörgenhofer;
Salzburg kommt nicht und nicht in Fahrt
Im Schlagerspiel der 6. Bundesliga-Runde erkämpfte die Austria ein 2 : 2 in Salzburg. Die Favoritener gingen dabei zweimal durch Alexander Grünwald und Larry Kayode in Front, Smail Prevljak und Stefan Lainer gelang jeweils der Ausgleich. Bei den Bullen kam Neuzugang Yasin Pehlivan von Anbeginn an zu seinem Debüt, Jonatan Soriano saß nach seiner Verletzungspause bereits wieder auf der Bank. Die Begegnung begann kampfbetont mit zahlreichem Mittelfeldgeplänkel, ohne entscheidende Torzug-Szenerien.
Nach 15 Minuten vergab Havard Nielsen, nachdem er völlig alleingelassen an Keeper Robert Almer scheiterte. Mit der ersten Chance im Spiel ging die Austria in Führung: Ein scharfer Eckball kommt von rechts zu Alexander Grünwald, der am linken Tor-Eck stehend abzieht, 0 : 1 nach 17 Minuten. In der 24. Minute dann das 1 : 1: Nielsen bediente Takumi Minamino vorzüglich, der auf Prevljak weiter spielt. Dieser ließ Teamtorhüter Almer keine Chance. Danach war wieder Vorsicht auf beiden Seiten angesagt, mit zahlreichen Fouls und Fehlpässen schleppte man sich in die Halbzeit-Pause.
Abermals zwei Tore in Hälfte Zwei
Die zweite Spielhälfte startete mit einem Ausrufezeichen: Andreas Ulmer´s Geschoss klatschte vom FAK-Kasten wieder ins Feld zurück. Aus dem Gegenzug der Austria, der ein mustergültig vorgetragener Spielzug war, die violette Führung: Kayode lief Duje Caleta-Car einfach auf und davon, tanzte Keeper Alexander Walke aus und stellte auf 2 : 1 für den FAK nach 48 Minuten. Salzburg lief nun an und stemmte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. Die Austria war im Konter stets gefährlich, verabsäumte es aber, mit dem etwaigen 3 : 1 den Sack endgültig zuzumachen. So musste Walke beispielsweise nach einer Stunde in aller höchster Not gegen Marco Meilinger retten. Dann erneut ein Schlag gegen den FAK: Lukas Rotpuller, der vor zwei Wochen bereits in Grödig mit Rot vom Platz flog, kassierte nach einem Foul in der 73. Minute Gelb-Rot und musste erneut vorzeitig und unvorhergesehen das Spielfeld verlassen. Mit Mann und Maus stemmte sich nun die Austria gegen den Ausgleich, den man aber nicht verhindern konnte. Ein Sonntags-Schuss am Sonntag Nachmittag, wie ein Strich in der Landschaft, abgezogen von Stefan Lainer genau ins linke Kreuzeck, bedewutete in der 75. Minute das 2 : 2 und den Endstand. Salzburg drückte zwar noch auf den Siegestreffer, der FAK stand gut, machte hinten dicht und so ging das Remis in Ordnung.
Den Zuschauern wurde ein tolles und abwechslungsreiches Match geboten und auch die Stimmung auf den Rängen war eines Schlagerspieles würdig. Dennoch war zu beobachten, dass der Auswärtsblock von Austria Salzburg an diesem Wochenende in der 2. Liga beim Linzer ASK doppelt so groß war, wie der Heimblock von Red Bull zwei Tage später in der 1. Liga gegen die Austria. Man darf demnach gespannt sein, ob alte und ehemalige Mechanismen in der Mozartstadt über kurz oder lang wieder greifen werden, oder ob das Projekt Red Bull weiterhin das Maß aller Dinge bleiben wird. Die Zukunft wird dies weisen.
Aus der Statistik:
Gesamtbilanz: 139 Spiele / 48 Siege / 34 Unentschieden / 57 Niederlagen – Tore: 189 : 203
Heimbilanz: 70 Spiele / 35 Siege / 19 Unentschieden / 16 Niederlagen – Tore: 119 : 68
www.redbullsalzburg.at
www.bundesliga.at
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