Ein neues, besonderes Objekt ist ab sofort im Prunksaal zu sehen: „Wien aus dem Luftballon gesehen – von Südwesten“ ist eine außergewöhnliche Lithografie von Franz Xaver Sandmann, nach einer Zeichnung von Jakob Alt und stammt aus dem Jahr 1848. Sie fasziniert durch ihre Detailtreue und den einmaligen Blick auf Wien.
Im Rahmen der Reihe „Das besondere Objekt“ zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Werke aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur selten gezeigt werden können. Die Objekte werden dabei immer von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate ausgestellt.
Das Werk „Wien aus dem Luftballon gesehen – von Südwesten“ ist bis Sonntag, 29. September 2024 neben der aktuellen Ausstellung „Anton Bruckner. Der fromme Revolutionär“ im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen.
Im Frühjahr 1846 verursachten spektakuläre Fahrten des Ballons „Adler von Wien“ einen Hype in den Wiener Printmedien. Mit an Bord war auch Josef Franz Natterer aus der berühmten Naturforscher-Dynastie, um physikalische Messungen vorzunehmen. Diese Ballonfahrten dürften den bekannten Vedutenmaler Jakob Alt zu drei Ansichten inspiriert haben, die Wien „aus dem Luftballon“ zeigen. Zwei davon zeigen unterschiedliche Blickwinkel auf die Innere Stadt mit dem Stephansdom im Zentrum, die dritte bietet ein Panorama der Stadt vom Oberen Belvedere aus.
Hierbei handelt es sich vermutlich nicht um eine künstlerische Umsetzung von tatsächlich aus einem Ballon angefertigten Skizzen. Es ist eher davon auszugehen, dass der Künstler die Stadt von einem erhöhten Standpunkt – möglicherweise vom Stephansdom – aus skizzierte und die Flugperspektiven so rekonstruierte. Jakob Alt führte die Ansichten 1847 als Aquarell aus und ließ sie 1848 von Franz Xaver Sandmann als Lithografie umsetzen. Die Ansicht von Südwesten, die nun im Prunksaal zu sehen ist, zeigt als einzige einen über der Stadt schwebenden Ballon mit einem „Aeronauten“ in Anzug und Zylinder, der eine rot-weiß-rote Fahne schwenkt. Alt kombinierte in diesem Blatt sowohl den Blick aus einem Ballon wie auch den Blick auf einen Ballon.
Quelle und Foto: Österreichische Nationalbibliothek / ÖNB
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