Die Frage, bei welchem Verein David Alaba in der nächsten Saison auflaufen wird, beschäftigt die Fans nun schon seit Monaten. Eines scheint derzeit jedenfalls klar zu sein. Der Verteidiger wird bei einem absoluten Spitzenklub landen. Deren Renommee scheint ihn jedenfalls zu reizen. Doch dort wird der bodenständige Österreicher auf zahlreiche extravagante Stars treffen.
Auf den Verteidiger wartet eine neue Welt
Schließlich hat der Massensport Fußball zahlreiche extrovertierte Ballkünstler hervorgebracht, die Medien und Fans in Atem halten. Während jemand wie Mario Balotelli schon als Weihnachtsmann verkleidet durch die Straßen von Manchester gefahren ist, überraschte Alaba bisher lediglich mit seinen Friseurkünsten, die er an Niklas Süle unter Beweis stellte. In seinem neuen Klub erwartet ihn eine neue Welt. Die Aufmerksamkeit der Medien wird noch gnadenloser werden und jeden seiner Schritte sofort kommentiert in die Welt hinausposaunen. Ob er damit zurechtkommen wird, ist noch offen.
David Alaba scheint dies nicht zu stören, ganz im Gegenteil. Er ist fest entschlossen ein weiteres Karrierehighlight in Angriff zu nehmen. Das dürfte ihm auch nicht weiter schwerfallen. Schließlich jagen nach Aussage seines Managers Pini Zahavi so gut wie alle europäischen Top-Klub einer Verpflichtung des Verteidigers hinterher. Doch hier könnte es sich noch spießen. Denn während die großen Fußballklubs aus Spanien, England und Frankreich auf der Suche nach einem Verteidiger sind, könnte Alaba darauf bestehen, zukünftig im Mittelfeld eingesetzt werden.
Großer Wunsch Mittelfeld
Das ist schon lange sein großer Wunsch, den er in der Österreichischen Nationalmannschaft bereits umsetzen konnte. Doch die Ansichten über seine Leistung in dieser Position gehen auseinander. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 ging dies schief. Alaba selbst pocht darauf, auch im Mittelfeld ähnlich gut eingesetzt zu sein, wie in der Verteidigung. Seine Kritiker hingegen sehen dies etwas differenzierter. Sie verweisen darauf, dass der Österreicher bisher lediglich auf der Verteidigerposition Weltklasseleistungen erbracht hat. Der verwehrte Wechsel auf die begehrte Position soll mit ein Grund dafür gewesen sein, dass sich David Alaba dazu entschlossen hat den FC Bayern München zu verlassen. Angeblich soll es diesbezüglich in der Vergangenheit eine lose Zusage des Vereins gegeben haben, die jedoch nie eingelöst wurde. Pep Guardiola war der letzte Trainer, der Alaba eine Position im Mittelfeld des FC Bayern München zugetraut hatte. Unter Trainer Hansi Flickwechselte der österreichische Nationalspieler zwar die Position, rückte jedoch nicht nach vorne, sondern zur Seite. Als Innenverteidiger ist Alaba aktuell Abwehrchef des deutschen Meisters. Dort soll er sicherstellen, dass die Erfolgsserie der Münchner nicht abreißt. Läuft alles nach Plan, dann kann Alaba am Ende dieser Saison seinen zehnten Meistertitel in Deutschland feiern. Gleichzeitig haben die Münchner den Ehrgeiz ihren Titel in der UEFA Champions League zu verteidigen. Die Vorzeichen, dass der Verteidiger mit weiteren Titeln im Gepäck zu einem europäischen Großklub wechseln kann, stehen also gut. Doch wer kommt aktuell dafür in Frage?
Sind die Weichen für Barcelona gestellt?
In England hat sich die Ausgangslage deutlich verändert. Der FC Liverpool kämpft immer noch mit seinen Problemen in der Verteidigung und droht nun endgültig in der Tabelle abzustürzen. Gut möglich, dass die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp dieses Jahr die Qualifikation für die europäischen Bewerbe verpasst. Der FC Chelsea hingegen, der sich noch vor kurzem in einer ähnlichen Situation befunden hatten, konnte sich unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel deutlich verbessern. In Spanien nutzt Real Madrid die mögliche Verpflichtung von David Alaba, um seinen Abwehrchef Sergio Ramos unter Druck zu setzen. Dessen Vertrag läuft ebenfalls aus. Ramos möchte offenbar mehr Geld, Real allerdings nicht mehr bezahlen. Hier sollte es bald eine Entscheidung geben, denn möglicherweise ist ein neuer Konkurrent in der Liga aufgetaucht. Der FC Barcelona hat endlich seinen neuen Präsidenten gewählt. Es handelt sich dabei um Joan Laporta. Dieser war bereits von 2003 bis 2010 Chef des Klubs und verantwortete dessen goldene Ära. Gleichzeitig gilt er als Freund von Alaba-Manager Pini Zahavi.
Alaba selbst würde angeblich einen Wechsel nach Spanien bevorzugen. Gut möglich also, dass der neue Präsident des FC Barcelona den Fans ein Geschenk machen wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Vereinsbosse in Spanien selbst von hohen Schulden nicht bremsen lassen, wenn es darum geht, den besten Spieler am Markt zu engagieren. Noch ist also alles offen, wenn es um die Zukunft von David Alaba geht. Er steht kurz davor seinen Kritikern zu beweisen, dass er auch außerhalb des deutschsprachigen Raums in jeder Spitzenmannschaft Europas reüssieren kann. Wer am Ende die Nase vorne hat, wird sich im Frühjahr entscheiden.