AK-NÖ1Mit der Inbetriebnahme des ersten Gesundheitszentrums für Primärversorgung beginnt in Niederösterreich eine neue Ära in der medizinischen Versorgung. Am heutigen 1. Oktober 2018 wird in Böheimkirchen aus der bisherigen Gruppenpraxis Dr. Christoph Powondra und Partner das erste niederösterreichische Gesundheitszentrum für Primärversorgung. In diesem stehen den Patientinnen und Patienten künftig von Montag bis Freitag von 7 bis 13 und von 14 bis 19 Uhr fünf Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin mit sieben Ordinationsassistenzen und einem Krankenpfleger zur Verfügung. Ergänzt wird das Böheimkirchner Team durch drei Physiotherapeuten, drei Mitarbeiter mobiler Dienste, sowie einen Psychotherapeuten und einen Sozialarbeiter.

Neben der Krankenbehandlung hat das Gesundheitszentrum Böheimkirchen Angebote für die Gesundheitsförderung und Prävention.

Anfang 2019 werden zwei weitere Gesundheitszentren für Primärversorgung – eines in Schwechat und eines in St. Pölten – eröffnet. Im Jahr 2021 soll es insgesamt 14 solcher Einrichtungen in Niederösterreich geben. „Eine neue Ära bricht an!“, freute sich NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter.Durch das bahnbrechende Konzept der Primärversorgungseinheit wird für die Menschen in Niederösterreich der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen einfacher und besser. Denn damit wird die Gesundheitsversorgung und das Patientenservice massiv ausgebaut.“

Mit der Eröffnung des ersten NÖ Gesundheitszentrums in Böheimkirchen bauen wir das Gesundheitsangebot in Niederösterreich noch weiter aus. Ärzte und Gesundheitsexperten arbeiten in Teams, dadurch kann eine noch bessere Behandlung und Betreuung zu verlängerten Öffnungszeiten erfolgen. Wohnortnah und in höchster Qualität für unsere Bürgerinnen und Bürger.“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger.

Was unser niederösterreichisches Modell der Primärversorgung auszeichnet und von den übrigen Bundesländern unterscheidet, ist die Ausarbeitung eines ausführlichen Basispapiers für eine offene Interessentensuche. Damit waren wir einzigartig und Vorreiter in Österreich.“, betont Dr. Christoph Reisner, MSc, Präsident der NÖ Ärztekammer und ergänzt: „Wo wir uns letztendlich hin orientieren werden, wird nicht zuletzt die Evaluierung der drei derzeit fixierten Primärversorgungseinheiten zeigen, die während des gesamten Jahres 2021 stattfinden wird. Wichtig für uns war immer, dass die Betreiber nach einer möglicherweise negativen Evaluierung in ihren alten Gruppenpraxenvertrag zurückkehren können. Ich wünsche dem Kollegen Powondra und seinem Team alles Gute und viel Erfolg für diese spannende Herausforderung!“

Dr. Christoph Powondra, der mit seinem Team in Böheimkirchen das erste Gesundheitszentrum für Primärversorgung Niederösterreichs startet, meint: „In erster Linie freuen wir uns auf die multiprofessionelle Zusammenarbeit in unserem erweiterten, hochkompetenten Team. Schon im Vorfeld haben wir dazu sehr positive Rückmeldungen von Patienten bekommen – wir hoffen die hochgesteckten Erwartungen bald erfüllen zu können.“
 
In den zwischen der NÖ Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer für NÖ und dem Land NÖ abgeschlossenen Vereinbarungen wurden die Weichen für Primärversorgungsmodelle (Gesundheitszentren und -Netzwerke) gestellt. Die Finanzierung übernimmt überwiegend die Sozialversicherung unter Co-Finanzierung des Landes Niederösterreich.

Rundumversorgung und Therapieplanung unter einem Dach
Die beispielhafte Vereinbarung zu den neuen Gesundheitszentren hat einmal mehr die gute Zusammenarbeit der Gesundheitspartner in Niederösterreich bewiesen. Folgende Verbesserungen erwarten die Patientinnen und Patienten:

Rundumversorgung: In einem Gesundheitszentrum für Primärversorgung arbeiten mindestens drei Allgemeinmediziner, diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, Ordinationsassistenten sowie mindestens drei Vertreter anderer Gesundheitsberufe zusammen. Für die Patienten bedeutet das eine Rundumversorgung. Gesundheitszentren für Primärversorgung werden künftig zu Anlaufstellen für alle gesundheitlichen Fragen und sind für die Grundversorgung für Akut- und Notfälle sowie für die Gesundheitsförderung da. Außerdem kommt der Einrichtung eine wichtige Rolle bei der Versorgung chronisch kranker Patienten sowie in der Palliativmedizin und der geriatrischen Versorgung zu.

Länger offen: Gesundheitszentren für Primärversorgung in Niederösterreich müssen mindestens 50 Stunden in der Woche offen halten. Ordinationszeiten von Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 Uhr mit der Möglichkeit einer Mittagspause sowie eine ganzjährige Öffnung (ohne Schließtage in Urlaubszeiten) sind verpflichtend. Die Tagesrandzeiten sind somit abgedeckt und erleichtern es Berufstätigen, vor oder nach der Arbeit die Ordination aufzusuchen.

Schwerpunkt Prävention: Neben der Krankenbehandlung hat das Gesundheitszentrum Böheimkirchen – wie auch alle künftigen Gesundheitszentren für Primärversorgung – Angebote für Gesundheitsförderung und Prävention: die kostenlose Vorsorgeuntersuchung, ein umfassendes Impfservice, das Programm „Therapie Aktiv“ für Diabetes-Typ 2-Patienten sowie – dank des multiprofessionellen Teams – spezifische Angebote etwa in den Bereichen Herz-Kreislauf, Adipositas oder Rückenschmerz. Zudem wird es Kooperationen mit Schulen und Gemeinden geben.
 
Quelle: Ärztekammer für Niederösterreich

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