
Medikamente gegen Leberverfettung gibt es nicht
Um eine Fettleber wieder gesund zu machen, führt der Königsweg über die richtige Ernährung.
Die Leberverfettung ist eine Zivilisationskrankheit, ihre Ursachen liegen großteils in der modernen Lebensweise: falsche Ernährung – besonders zu viele Kohlenhydrate – und mangelnde Bewegung. Übergewicht, aber auch Alkoholmissbrauch und bestimmte Medikamente begünstigen die Krankheit. Eine abwechslungsreiche Kost auf Basis der mediterranen Küche heilt die Fettleber.
Die wichtigsten Ernährungstipps bei Fettleber
Die Basis der täglichen Ernährung sollten Gemüse, sättigendes Eiweiß (etwa aus Nüssen und Hülsenfrüchten, Eiern, Milchprodukten, Fisch, Geflügel) und hochwertige pflanzliche Öle (etwa Lein- und Weizenkeimöl) sowie zuckerarme Obstsorten sein.
Die Leber wird entlastet durch die „Logi-Methode“: Logi steht für „Low Glycemic and Insulinemic Diet“, also eine Ernährung, die den Blutzucker- und Insulinspiegel niedrig hält. Entscheidend sind somit wenig Kohlenhydrate (Gebäck, Brot, Teigwaren aller Art, Reis).
Wenn überhaupt Kohlenhydrate, dann möglichst komplexe, also ballaststoffreiche: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis statt der hellen Variante.
Für eine Fettleber sind ungesalzene Nüsse und Samen wie Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Kürbiskerne geeignet, da sie gesunde Fette, Eiweiß und Ballaststoffe enthalten, die die Lebergesundheit unterstützen können. Es ist wichtig, auf gesalzene, geröstete oder frittierte Nüsse zu verzichten und stattdessen auf eine ausgewogene, fruktosearme Ernährung mit viel Gemüse und Vollkornprodukten zu setzen.
Bei Fettleber Essenspausen und Entlastungstage einhalten
Zwischen den Mahlzeiten braucht die Leber Pausen. Die alte Regel, lieber viele kleine Mahlzeiten zu essen, kann die Leberzellen überfordern. So kommt die Leber zur Ruhe:
Nur 3 Mahlzeiten pro Tag essen, am besten mit fünf Stunden Pause dazwischen. Keine Zwischenmahlzeiten/Snacks.
Zur Leberentlastung eventuell Intervallfasten versuchen
Nur 2 Mahlzeiten am Tag (z. B. um 10 und um 18 Uhr), dann 16 Stunden Pause. Oder: Kalorienfasten mit nur 800 Kalorien täglich an 2 Entlastungstagen pro Woche.
Hilfe bei Heißhungerattacken: ein großes Glas Wasser trinken und/oder Bitterstoffe nehmen, zum Beispiel eine Tasse Wermuttee, ein Schluck Wermut-Presssaft oder Bittertropfen.
Auch 1 Hafertag pro Woche trägt zur Heilung der Fettleber bei. Es dürfen dabei morgens, mittags und abends nur Haferflocken mit minimaler geschmacklicher Beigabe gegessen werden.

Diagnose: Wie wird eine Fettleber festgestellt?
Oft kann der Arzt eine vergrößerte Leber (Hepatomegalie) schon ertasten. Die Bestätigung der Diagnose Fettleber ist möglich durch:
- Ultraschall (Sonografie) des Oberbauchs und
- Blutentnahme mit Bestimmung der Leberenzyme: Erhöhung der Gamma-GT (GGT) bei reiner Fettleber (Stufe 1), Erhöhung von GPT und GOT bei bereits entzündeter Fettleber.
Darmflora und Leberfunktion stärken
Ballaststoffe wirken präbiotisch, also positiv auf die Darmflora. Sie beeinflussen schlechte Blutfette positiv und stärken die Leberfunktion. Gesunde lösliche Ballaststoffe findet man unter anderem in Schwarzwurzeln, Topinambur, Artischocken, Chicorée und Pastinaken oder auch in Möhren, Hülsenfrüchten, Zitrusfrüchten und Beeren. Wichtig ist nicht zuletzt, ausreichend zu trinken – kalorienfreie Getränke wie Wasser und Tees (bevorzugt Löwenzahn und Schafgarbe).
Was passiert, wenn man trotz Fettleber weiterhin Alkohol trinkt
Eine erste Stufe, bei der sich Fett in den Leberzellen einlagert. Diese kann sich bei Alkoholverzicht noch zurückbilden
Wer trotz bestehender Fettleber weiterhin Alkohol konsumiert, riskiert eine Verschlimmerung der Leberschädigung. Die Fettleber kann sich entzünden (alkoholische Steatohepatitis/ASH), wodurch Narbengewebe (Fibrose) entsteht. Dieses verändert die Struktur der Leber und schränkt ihre Funktion ein. Im schwersten Fall entwickelt sich daraus eine nicht mehr heilbare Leberzirrhose, die lebensbedrohlich sein kann.
Alkohol stört den Fettstoffwechsel in der Leber, indem er den Abbau von Fettsäuren verlangsamt und die Bildung von neuen Fettsäuren anregt, was die Fettablagerung in den Leberzellen fördert.
Um die Leber zu schützen und weiteren Schaden zu verhindern, ist ein vollständiger Verzicht auf Alkohol unbedingt erforderlich.