Wie eine Studie ergeben hat, reicht das Einzugsgebiet der Passagiere am Flughafen Wien-Schwechat rund 200 Kilometer weit. Daraus ergibt sich ein derzeit noch unausgeschöpftes Potenzial für den Vienna International Airport von einer halben Million Flugreisen im Jahr. Deshalb soll schon bald ein Direktzug aus der nur 140 Kilometer von Wien entfernten mährischen Hauptstadt Brünn mit ihren knapp 400.000 Einwohnern mehrmals täglich in eineinhalb Stunden zum Flughafen Schwechat und von dort wieder zurück rollen.
Die projektierte neue Bahnverbindung, die nach den Vorstellungen von Vertretern des Kreises Südmähren und der Stadt Brünn noch heuer starten könnte, wird auch vom Land Niederösterreich, der Stadt Wien sowie vom Management des Vienna International Airports ausdrücklich begrüßt. „Es hilft nichts, an die Menschen zu appellieren, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, wenn kein Angebot da ist“, stellt Flughafen-Vorstand Günther Ofner treffend fest. Co-Vorstand Julian Jäger sieht in Südmähren und Brünn „…einen für uns wichtigen Teil des Einzugsgebietes.“ Man werde das Projekt daher bestmöglich unterstützen.
Einzige Problematik: Wie nun durchgesickert ist, sieht der von den tschechischen Bahnen České dráhy (ČD) vorläufig geplante Fahrplan vor, dass der Expresszug aus Brünn auf seinem Weg zum Flughafen Schwechat nur in Breclav und am Wiener Hauptbahnhof Station machen soll. Ein Zwischenstopp in Gänserndorf ist nicht vorgesehen. Damit wird den Bewohnern der Bezirkshauptstadt und des östlichen Weinviertels wahrscheinlich die Gelegenheit verwehrt werden, ohne Auto und zeitraubendes Umsteigen in Wien schnell und bequem zum Flughafen zu gelangen.
Foto: © Andreas Jackert / airberlin