Die Branche ist gefordert: Kryptowährungen, E-Sports und das Metaverse werden 2023 das Glücksspiel weiter revolutionieren. Foto: © Stefan Schweihofer auf Pixabay

Besuche in den „echten“ Casinos werden immer seltener. Das Glücksspiel verlagert sich zusehends ins Internet. Dieser Trend wird sich auch 2023 verstärken. 

Das ändert sich 2023 in der Glücksspielbranche

Das Glücksspiel ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft fanden die ersten Formen von Glücksspielen bereits etwa 3000 vor Christus statt. Auch das erste Casino im Palazzo Vendramin-Calergi in Venedig wurde vor mittlerweile fast 400 Jahren erbaut. Gespielt wird also schon immer, die Art und Weise verändert sich jedoch stetig. Vor allem die Digitalisierung hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich das Glücksspiel immer mehr in den Online-Bereich verlagert. Auch für die kommenden Monate und Jahre sind wieder einige Änderungen zu erwarten. 

Die rechtliche Lage in Österreich

Um auf die Änderungen der Glücksspielbranche eingehen zu können, ist es erforderlich, die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Denn im Gegensatz zu früheren Zeiten, bevor Österreich in der Europäischen Union war und das Internet höchstens zu militärischen und Forschungs-Zwecken eingesetzt wurde, ist die Situation heute für die Spieler im Land ziemlich unklar.

Grundsätzlich gibt es in Österreich noch immer ein staatliches Glücksspiel-Monopol. Die gesetzliche Basis dafür ist das Glücksspielgesetz des Bundes. Der Gesetzgeber unterscheidet dabei zwischen dem kleinen und dem großen Glücksspiel.

Für das große Glücksspiel gibt es vereinfacht formuliert zwei Lizenzen. Eine davon ist dafür erforderlich, um die aktuell zwölf Spielbanken in Österreich zu betreiben. Nur dort dürfen Spiele wie Roulette, Poker und Black Jack gespielt werden. Zudem sind dort auch Automatenspiele erlaubt. Aktuell ist die „Casinos Austria“ im Besitz dieser Lizenz.

Darüber hinaus gibt es in Österreich auch noch Lotto (6 aus 45), Toto (1-2-X) sowie diverse Verlosungen anhand von Brief- und Rubbellosen, die in erster Linie über das Vertriebsnetz der Tabak Trafiken angeboten werden. Die Lizenz dafür ist aktuell in den Händen der „Österreichische Lotterien“, einem Tochterunternehmen der Casinos Austria. Diese berechtigt zudem auch zum Anbot von Online-Gaming und dem Betrieb von Spielautomaten an 15 Standorten in Österreich.

Das sogenannte kleine Glücksspiel, im offiziellen Gesetzestext als „Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten“ bezeichnet, regelt vor allem das Automaten-Glücksspiel in Österreich. Die neun Bundesländer haben hier die Möglichkeit, entsprechende Lizenzen an Betreiber zu vergeben und selbst gesetzliche Vorgaben zu schaffen. Den Rahmen dafür gibt jedoch auch hier das Glücksspielgesetz des Bundes mit entsprechenden rechtlichen Mindeststandards vor. In der Bundeshauptstadt Wien ist das kleine Glücksspiel beispielsweise seit dem Jahr 2015 gänzlich verboten.

Online Casinos Österreich: Legal oder illegal?

Die Auswahl an Online Casinos im Internet ist riesengroß und fast wöchentlich drängen neue Anbieter auf den Markt. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, findet auf www.onlinecasinosoesterreich.com einen Test der besten Online Casinos in Österreich.

Diese betreiben ihr Business allerdings nicht mit einer Lizenz aus Österreich. Zumeist sind diese Online-Casinos mit einer Konzession aus Malta, Gibraltar oder Curacao ausgestattet. Die Online-Zocker in Österreich fragen sich daher: Ist das legal? Die grundsätzliche Antwort darauf ist laut der Meinung vieler Rechts-Experten: Ja!

Obwohl sich der Staat dabei immer wieder auf sein Monopol beruft und die Online Casinos am liebsten verbannen würde, ist das nicht so einfach möglich. Denn seit dem Jahr 1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Mit der Unterzeichnung der Beitrittserklärung hat Österreich auch der Niederlassungs- und Wettbewerbsfreiheit innerhalb der Union zugestimmt. Soll heißen: Jeder Online Casino-Anbieter hat grundsätzlich das Recht, seine Spiele innerhalb der EU anzubieten, wenn er im Besitz einer entsprechenden EU-Lizenz ist.

Die Zahlungsmethoden ändern sich

Ein Trend, der sich bereits seit längerer Zeit abzeichnet, wird sich wohl im Jahr 2023 noch einmal verstärken. Immer mehr Kunden in den Online Casinos wollen ihr Kundenkonto nicht mehr mit Euros oder US-Dollar, sondern mit Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin oder Ethereum auffüllen.

Viele Anbieter haben sich bereits darauf eingestellt und stellen diese Möglichkeit zur Einzahlung zur Verfügung. Alles, was die Kunden dafür benötigen, ist eine E-Wallet sowie ein entsprechendes Guthaben in der jeweiligen Währung, in der er die Einzahlung leisten möchte. Online Casinos, die auf diese Möglichkeit verzichten, müssen wohl im Jahr 2023 mit einem massiven Besucherschwund rechnen.

Wann kommt das Metaverse ins Casino?

Das Metaverse ist eine digitale und interaktive Umgebung, in der sich die Userinnen und User als Avatare begegnen. Für die Online Casinos birgt das eine Fülle an Möglichkeiten. So ist es dadurch beispielsweise möglich, vom eigenen Wohnzimmer aus die schönsten Casinos der Welt von Monaco bis Las Vegas virtuell zu betreten und dort mit den anderen Gästen an einem Roulette-Tisch zu zocken oder gemeinsam einen Drink an der Bar zu nehmen.

Alles, was dafür benötigt wird, ist eine entsprechende VR-Brille. Der große Durchbruch ist für 2023 hier zwar nicht zu erwarten, allerdings gibt es bei den ersten Anbietern wie beispielsweise „Slotsmillion“ die Möglichkeit, eine kleine Auswahl der Spiele im VR-Modus zu betrachten.

Im „Social Club VR“ können die Spieler bereits seit 2018 mit der VR-Brille ein virtuelles Casino betreten und dort Blackjack, Texas hold‘em Poker und Roulette spielen.

Vor allem junge Spieler wollen auf E-Sport-Ereignisse wetten

Dass es sich bei E-Sports um keine vorübergehende Mode-Erscheinung handelt, dürfte mittlerweile den meisten klar sein. Rund eine halbe Milliarde Menschen verfolgen mittlerweile die Events auf ihrem Laptop, dem Smartphone oder live vor Ort. Die meisten davon sind unter 30 Jahre alt.

Auch in Österreich gibt es bereits seit dem Jahr 2007 mit dem eSport Verband Österreich (ESVÖ) eine kompetente Anlaufstelle für alle Interessierten. Die eBundesliga wurde im Jahr 2017 gegründet und ist Österreichs größte virtuelle Liga, in der sich jedes Jahr tausende E-Sportler in dem Spiel EA Sports FIFA messen, um eBundesliga-Champion zu werden und das Preisgeld von 15.000 Euro abzustauben.

Auf immer mehr Plattformen gibt es mittlerweile die Möglichkeit, nicht nur auf „echte“ Sport-Events zu setzen, sondern auch darauf zu tippen, wie die virtuellen Spiele auf der Konsole ausgehen. Laut der Agentur „2CV“ und dem Marktforscher „ProdegeMR“ liegt der Umsatz bereits jetzt weltweit im zweistelligen Milliarden-Bereich. Nachdem die Österreicher hier aber bisher sehr zurückhaltend waren, dürfte dieser Trend im nächsten Jahr auch endgültig die heimischen Wettfreunde erreichen.

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