Heutzutage lassen sich Videospiele kaum noch aus dem Alltag der Menschen wegdenken. Immer mehr Landsleute greifen bereits zu PC, Konsole und Smartphone um zu spielen. Tatsächlich sind Videospiele bereits bei über der Hälfte der ÖsterreicherInnen ein fester Bestandteil des Alltags. Doch nicht nur die Anzahl der Spieler steigt, auch die österreichischen Entwickler zeigen groß auf und mischen auf internationaler Ebene im Gaming-Markt tatkräftig mit. Die Videospiele stellen damit zunehmend einen wichtigen Wirtschaftszweig der Zukunft für Österreich dar. Zuletzt zeigt auch der massive Boom des eSports, wie die Welt der Games stark an Bedeutung gewinnt.
Die österreichische Gaming-Wirtschaft als Zukunftsbranche
Videospiele haben sich längst zu einem Massenphänomen entwickelt, dem auch in Österreich eine immense Bedeutung zukommt. Hierzulande sind knapp 90 Studios registriert, die Videospiele entwickeln und herausbringen. Zuletzt konnten diese einen Umsatz in Höhe von über 24 Millionen Euro generieren. Dabei sind die Entwickler aus Österreich bei zahlreichen Entwicklungen beteiligt, die international große Erfolge verzeichnen. Zu den wichtigsten Erfolgsprojekten der österreichischen Studios gehören unter anderem World of Tanks: Frontline, das von Bongfish in Graz entwickelt wird, das Piratenspiel Sea of Thieves aus dem Hause Purple Lamp in Wien und das altbekannte Strategiespiel Die Siedler von Mi’pu’mi Games aus Wien. Dabei handelt es sich um drei der erfolgreichsten Entwicklungen des Landes.
Insgesamt wurden über einen Zeitraum von drei Jahren bereits fast 200 Spiele in Österreich produziert. Im Gegensatz zum deutschen Nachbarn ist Österreich damit deutlich stärker in der Branche und auf internationaler Ebene vertreten. Mit der zunehmenden Bedeutung des Industriezweigs entstehen zudem hierzulande immer mehr Unternehmen. So ist mehr als jedes fünfte der heimischen Entwicklerstudios noch in der Seed- oder der Startup-Phase, etwa die Hälfte sind erst kürzlich auf den Markt getreten. Österreich entwickelt sich damit zunehmend auch zum globalen Player und kann auf internationaler Bühne mitspielen. Etwa jedes vierte Unternehmen schafft es, international zu expandieren. Betrachtet man die weltweite Rangliste, nimmt Österreich den 31. Platz von 100 Märkten mit den höchsten Spieleinnahmen ein. Eine beachtliche Position für die Alpenrepublik.
Videospiele befinden sich längst im Zentrum der Gesellschaft
Gaming hat inzwischen sämtliche Gesellschaftsschichten und alle Altersgruppen erreicht, während die Anzahl an Gamern in Österreich stetig steigt. Die Zahlen sprechen ganz eindeutig dafür, dass die Videospiele schon längst im Zentrum der Gesellschaft angekommen sind. Wie eine Studie aus 2019 der GfK für den Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware ÖVUS ergab, spielt bereits über die Hälfte der österreichischen Bevölkerung. Insgesamt gab es damit zuletzt 5,3 Millionen Spieler und Spielerinnen im Land, die an PC, Konsole und Smartphone spielen. Games sind damit ein Massenmarkt, der in Österreich stets an Bedeutung gewinnt.
Mit der wachsenden Auswahl an Games und dem besonders einfachen Zugriff ist dies nicht verwunderlich. So bestehen Spieler nicht nur aus Hardcore-Gamern, die am bestausgestatteten Gamer-PC sitzen, stattdessen treten immer mehr Gelegenheitsspieler für eine kurze Runde Unterhaltung in die Welt der Games. Besonders der Aufschwung der mobilen Spiele zeigt dies deutlich, die in Österreich das größte Marktsegment bilden. Allerlei Games lassen sich bereits unterwegs spielen, von entspannten Runden mit Candy Crush Saga bis hin zu umfangreichen Videospielen, die auch an der Konsole gespielt werden, wie etwa Call of Duty. Auch zahlreiche klassische Spiele etablieren sich zunehmend auf dem digitalen Medium. Durch die Etablierung von legalen Online Casinos in Deutschland können Spieler einfach über das Internet auf Spielklassiker wie Spielautomaten oder Tischspiele zugreifen. Diese Art Spiele sind allseits bekannt und beliebt und können jetzt einfacher als je zuvor gespielt werden. Auch andere Klassiker wie etwa Schach oder auch das gute alte Rätselheft sind heute digital spielbar, was zahlreiche Gelegenheitsspieler interessiert.
Professionelles Spielen von Games – eSport im Aufschwung
Die immense Bedeutung der Games zeigt sich zudem an dem gigantischen Boom, den das professionelle Spielen von Games an großen Turnieren aktuell verzeichnet. eSport nennt es sich, wenn Spieler auf Wettkampfebene gegeneinander Videospiele spielen. Der Markt konnte in den vergangenen Jahren ein überaus starkes Wachstum verzeichnen, das Prognosen zufolge auch in der nächsten Zukunft anhalten soll. Weltweit konnte 2020 durch eSport ein Umsatz von fast einer Milliarde US-Dollar verzeichnet werden. Auch in Österreich gewinnt eSport an Bedeutung. Im eSport Verband Österreich sind bereits rund 50.000 aktive eSportler und eSportlerinnen registriert, die kompetitiv spielen. Auch traditionelle Sportvereine sind bereits in der digitalen Sportart tätig und stehen inzwischen auch am virtuellen Spielfeld. Als einer der ersten österreichischen Clubs stieg der FK Austria Wien, der als Klub stets weiter wachsen will, in den eSport ein. In der virtuellen Fußballliga eBundesliga treten die Fußballer im Simulationsspiel FIFA wettkampfmäßig an. Das eSport-Ökosystem in Österreich ist damit bereits stark aufgestellt und wappnet sich für die Zukunft des virtuellen Sports.
Videospiele sind heute ein Massenphänomen sondergleichen. Auch in Österreich gewinnen die virtuellen Welten stetig an Bedeutung – und zwar sowohl beim Nutzerverhalten als auch in der Wirtschaft. Den aktuellen Entwicklungen nach zu urteilen, scheint dieser Trend auch in nächster Zukunft nicht enden zu wollen.